Tödliche Schüsse: Oscar Pistorius unter Mordverdacht

Tödliche Schüsse: Oscar Pistorius unter Mordverdacht

Der Valentinstag 2013 beginnt mit einem Schock: Die Meldung, dass Oscar Pistorius seine Freundin erschossen haben soll, ruft ungläubiges Entsetzen hervor.

In den frühen Morgenstunden tötet der unterschenkelamputierte Ausnahmeathlet, Südafrikas Vorzeigesportler, das blonde Model Reeva Steenkamp unter dubiosen Umständen in seiner Villa: Ob das Drama eine tragische Verwechslung oder aber Mord ist, wird zur großen Frage.

Denn der als “Bladerunner” weltbekannte 27-Jährige, Ikone des Behindertensports, zigfacher Medaillengewinner und Starter bei den Olympischen Spielen in London beteuert, es sei ein tragischer Unglücksfall – er habe einen Einbrecher im Gebäude vermutet und mit seiner Pistole durch die Tür des Badezimmers geschossen, um dann seinen fürchterlichen Fehler zu erkennen.

Doch in den folgenden Tagen und Wochen kommen immer wieder Details und Hintergründe an den Tag, die Pistorius in einem zunehmend ungünstigen Licht erscheinen lassen. Es geht um Waffenbesitz, Streitigkeiten in der Beziehung zu der 29-jährigen Steenkamp, Doping-Gerüchte und einen blutigen Cricketschläger.

Aber auch der Chefermittler gerät ins Zwielicht – er hat seine eigene dunkle Geschichte.

Pistorius kommt auf Kaution frei, seine sportliche Karriere unterbricht er, Sponsoren ziehen sich zurück, Meldungen über Selbstmordgedanken ziehen Kreise. Ausgerechnet am 19. August, dem Tag an dem Steenkamp ihren 30. Geburtstag gefeiert hätte, wird nach einer Anhörung verkündet, dass Pistorius wegen vorsätzlichen Mordes angeklagt wird.

Der Beginn des Prozesses wird auf März 2014 terminiert – über ein Jahr nach der Bluttat soll dann Licht ins Dunkel jener Nacht gebracht werden. Pistorius droht lebenslange Haft im Falle eines Schuldspruchs.