ERT-Schließung: "Das darf es nicht in einer Demokratie geben"

Der überraschende Schritt, den staatlichen Rundfunk ERT zu schließen, hat in Griechenland für Unverständnis gesorgt. Vor den Gebäuden des Senders versammelten sich Menschen zu Protesten. Der Führer der Oppositionsbewegung SYRIZA Alexis Tsipras stellte sich hinter die wütenden Angestellten der ERT. Die Moderatorin Stella Papadopoulou meint, es handele sich um einen unbegreiflichen Schritt. Das dürfe es nicht in einem demokratischen Land geben, so etwas habe es noch nie in einer Demokratie gegeben. Es passiere nur, weil die Regierung die Medien manipulieren wolle, so wie es ihr passt, meint der Gewerkschaftsführer Yiorgos Savvides. Sie wolle alle Massenmedien unter ihre Kontrolle bringen. Die beiden kleineren Koalitionspartner forderten, die Entscheidung zurückzunehmen. Den Erlass hatte nur die größte, konservative Regierungspartei Nea Dimokratia unterschrieben. Die Einschätzung des Euronews-Korrespondenten Stamatis Giannisis in Athen: “Die Entscheidung der Regierung, den staatlichen Rundfunk vom Netz zu nehmen, hat zum bisher größten Bruch in der Drei-Parteien-Koalition geführt. Doch die Schließung der ERT ist nur die Spitze des Eisbergs: Die nächsten Schritte der Regierung sehen die Schließung oder den Zusammenschluss einer großen Anzahl von so genannten Unternehmen des Staatssektors vor.”