Fünfter Jahrestag des Kaukasuskrieges

In Georgien, Russland, Südossetien und Abchasien ist heute des Kaukasuskrieges vor fünf Jahren gedacht worden. Der bewaffnete Konflikt dauerte nur wenige Tage, doch die Nachwirkungen sind bis heute zu spüren. Hunderte Menschen wurden im Laufe der Kampfhandlungen getötet, Zehntausende wurden zu Flüchtlingen. In der Nacht vom 7. auf den 8. August 2008 griffen georgische Einheiten Südossetien an. Ihr Ziel: Die abtrünnige Provinz sollte zurückerobert werden. Russische und abchasische Verbände eilten den südossetischen Truppen zu Hilfe und drängten die Georgier zurück. Am 12. August wurde ein Waffenstillstand geschlossen. Zwei Wochen nach dem offiziellen Ende der Kämpfe erkannte Russland Südossetien und Abchasien als unabhängige Staaten an. Eine Entscheidung, der weder die USA, die Europäische Union oder China folgten. Noch heute sind Tausende russische Soldaten in den Regionen stationiert. Diplomatische Beziehungen zwischen Georgien und Russland bestehen nach wie vor nicht. “Der georgisch-russische Konflikt hätte nur unter einer Bedingung verhindert werden können”, sagte Georgiens Präsident Michail Saakaschwili. “Diese Bedingung hätte dafür gesorgt, dass Georgien zu Grunde gegangen wäre, wenn man den Forderungen Russlands zugestimmt hätte. Und das waren nicht die Forderungen von 2008, sondern die reichen bis 2003 zurück.” Aus Sicht von Dmitri Medwedew, seinerzeit russischer Präsident und heute Ministerpräsident, war das russische Eingreifen im Rückblick notwendig. “Ich habe diese Entscheidung getroffen, und ich bin der Meinung, dass es in der damaligen Situation das einzig Richtige war”, so Medwedew. Südossetien ist heute durch Stacheldraht von Georgien getrennt. Eine Grenze, die zugleich die isolierte Lage der Region verdeutlicht. Denn nur durch russische Finanzhilfen in Milliardenhöhe ist Südossetien überlebensfähig.