Änderung beim Mautgesetz - Wie hoch ist die Maut für Wohnmobile und Camper?

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Getty Images / Photography taken by Mario Gutiérrez.

Seit Juli 2024 gilt die Mautpflicht in Deutschland auch schon für Fahrzeuge mit mehr als 3,5 Tonnen. Die Änderung dürfte auch einige Camper und Wohnmobile betreffen.

Ob für Wohnmobile über 3,5 Tonnen eine Maut in Deutschland verlangt wird, ist nicht jedem Autofahrer bekannt. Seit dem 1. Juli 2024 gibt es eine neue Gesetzeslage dazu.

Keine Maut für reine Wohnmobile über 3,5 Tonnen

Die rund 160.000 Wohnmobile, die in Deutschland gemeldet sind und unter diese Kategorie fallen, sind von den Mautkontrollsystemen von außen klar als Wohnmobil zu erkennen und bleiben weiterhin ohne Mautpflicht.

Wohnmobile mit einem Gewicht über 3,5 Tonnen fallen nach dem Bundesfernstraßenmautgesetz (BFStrMG) nicht unter die Kategorie der von der Maut betroffenen Fahrzeuge. Der Grund dafür ist die Tatsache, dass sie primär dem Personentransport dienen.

Würden Sie Güter gewerblich mit Ihrem Wohnmobil transportieren, würde allerdings eine Maut erhoben. Ansonsten müssen Sie sich keine Sorgen darum machen.

Selbst bei der Nutzung von Wohnmobilen mit einem Gewicht von über 7,5 Tonnen ist keine Maut fällig. Natürlich benötigen Sie dafür immer noch den richtigen Führerschein ( Klasse C ). Solange Sie das Wohnmobil nicht für den Güterverkehr benutzen, können Sie die deutschen Straßen selbst mautfrei mit Modellen bis 12 Tonnen nutzen.

Wichtig: Natürlich müssen Sie die Mautregeln der Nachbarländer wie Frankreich beachten, falls Sie dort mit Ihrem Wohnmobil hinreisen wollen. Jedes Land hat dabei andere Vorschriften, die sich deutlich auf die erforderliche Maut auswirken können.

Ausnahmen der Mautregel für Wohnmobile

Unabhängig von BFStrMG können einzelne Unternehmen eine Maut für die Verwendung ihrer Straßenabschnitte durch Wohnmobile erheben. In Deutschland gibt es zwei Tunnel, die privatwirtschaftlich betrieben werden und von Wohnmobilfahrern eine Maut verlangen.

Schon 2003 hat der Warnowtunnel in Mecklenburg-Vorpommern für Aufsehen mit der Maut gesorgt. Die Tarife sind nicht abhängig vom Gewicht des Wohnmobils, sondern von der Höhe und Achsenanzahl.

Für ein zweiachsiges Wohnmobil mit einer Höhe von maximal 260 Zentimetern müssen Sie während der Wintersaison 3,77 Euro (vergünstigter Tarif) oder 4,40 Euro (Normaltarif) zahlen. Über die Sommerzeit liegen die Preise bei 3,55 Euro (vergünstigter Tarif) oder 5,80 Euro (Normaltarif).

Größere, zweiachsige Wohnmobile erhöhen die Mautgebühr. Über den Winter zahlen Sie 8,58 Euro (vergünstigter Tarif) oder 9,50 Euro (Normaltarif) zahlen. Im Sommer liegen die Preise bei 8,58 Euro (vergünstigter Tarif) oder 12,50 Euro (Normaltarif).

Das gleiche Konzept verfolgt der Herrentunnel im nordischen Lübeck. Hier müssen Sie die Höhe des Wohnmobils, senkrecht von der Vorderachse aus gemessen, beachten. Dazu kommt die Achsenanzahl.

Wohnmobile ab einer Höhe von 130 Zentimetern ab der Vorderachse mit zwei Achsen bezahlen einen vergünstigten Preis von 1,65 Euro (Quick-Box/RFID Plus**) oder 3,20 Euro (Quick-Box/RFID). Der normale Tarif beträgt 3.90 Euro.

Für Wohnmobile mit drei Achsen und einer Höhe von 130 Zentimetern ab der Vorderachse bezahlen Sie einen Normaltarif 10,10 Euro. Die vergünstigten Preise liegen bei 3,70 Euro (Quick-Box/RFID Plus**) und 8,30 Euro (Quick-Box/RFID).