Die 14 schönsten und unberührtesten Inseln der Welt

“Unberührt”. Schon das Wort allein lässt uns an scheue Rehe denken, die kristallklares Wasser in einem grünen und fruchtbaren Tal trinken. Und im Hintergrund ertönen natürlich Harfenklänge. Die Orte auf unserer Liste entsprechen nicht dieser Beschreibung, denn einen solchen Ort gibt es mit großer Wahrscheinlichkeit nicht. Zumal wir womöglich einfach eine Szene aus Bambi beschrieben haben.

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Stattdessen zeigen wir Ihnen hier 14 touristenfreundliche Inseln, die noch nicht komplett von der Zivilisation ruiniert wurden. Wenn Sie eine davon besuchen, dann bemühen Sie sich bitte, dass das auch so bleibt.

Flores
Azoren, Portugal
Einwohnerzahl: 3.900

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Foto: Flickr/Maria Cartas

Eine Insel, die nach ihrem schieren Blumenreichtum benannt ist, muss ja wohl ein herrlicher Ort sein. Flores schafft es tatsächlich, diese Erwartung zu erfüllen. Aufgrund ihrer Vulkane und der relativen Isoliertheit im Atlantik gibt es einen wunderschönen Farbkontrast zwischen Himmel und Meer. Und das Essen, das die Bewohner aus dem Meer fischen und auf der Insel ziehen (Vulkanerde bedeutet leckeres Gras für Kühe), ist einfach grandios. Ganz zu schweigen von den – ich wiederhole mich, aber das ist egal – Blumen! So viele Blumen!

Gili-Inseln
Indonesien
Einwohnerzahl: 3.500

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Foto: Flickr/yeowatzup

Es gibt drei Gili-Inseln vor der Küste von Lombok und auf allen dreien sind Autos und Motorräder verboten. Daraus folgt: 1) Es gibt sehr wenig Lärm dort, 2) Leute aus der Großstadt werden extrem verwirrt sein und 3) es gibt SEHR WENIG Lärm. Jede Insel hat einen eigenen Charakter, aber alle drei (Gili Air, Gili Meno und Gili Trawangan) sind sehr gemütlich, voller strohgedeckter Hütten und bieten alle drei herrliche Schnorchel- und Tauchstellen. Meeresschildkröten, Riffhaie und sogar Schiffswracks können in den Gewässern um die Insel entdeckt werden.

Ilha Grande
Brasilien
Einwohnerzahl: 5.000

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Foto: Flickr/Ben K

Lange bevor Ilha Grande zum Touristenziel wurde, war die Insel eine Leprakolonie. Danach beherbergte sie ein Gefängnis für gewalttätige Kriminelle und politische Gegner. Doch all das ist längst vorbei! Die Regierung riss das Gefängnis in den 90ern ab und jetzt kommen nur noch Menschen auf die Insel, um das grüne Paradies zu genießen, vor allem Backpacker und junge Leute. Obwohl die Hauptsiedlung der Insel mittlerweile recht lebhaft ist, geht es in den meisten anderen Gebieten immer noch sehr ruhig zu. Wandern Sie auf jeden Fall raus zum Strand von Lopes Mendes, der als einer der schönsten Strände der Welt gilt.

Skye
Schottland
Einwohnerzahl: 10.000

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Foto: Flickr/wilm

Wenn man von der Fähre die Insel Skye betritt, bemerkt man als erstes, wie grün alles ist. Ich meine, schauen Sie sich das mal an! Die Insel ist zwar fast immer in Nebel gehüllt, doch dadurch wird der Anblick von Monolithen, Klippen und Wasserfällen umso dramatischer, wenn sie plötzlich aus dem Nebel auftauchen. Als nächstes bemerkt man die gälische Sprache, die immer noch von einem Drittel der Einwohner gesprochen wird. Und als drittes kommt dann der Whisky, insbesondere die weltberühmten Brennereien auf der Insel. Vermutlich werden Sie den Whisky gleich mehrere Male bemerken.

Isle Royale
Michigan
Einwohnerzahl: 0

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Foto: Flickr/Ray Dumas

Isle Royale ist mit 535,43 Quadratkilometern die zweitgrößte Insel in den Großen Seen, aber vermutlich haben Sie noch nie von ihr gehört. Das könnte daran liegen, dass ihre Besucher (Leute, die ihren Chefs und Mitarbeitern entfliehen, um durch die friedlichen Wälder zu wandern und nicht über den neuesten Schrott im Fernsehprogramm reden zu müssen) ihre Existenz geheim halten wollen. Ein kleines Stück Nationalpark, in der Mitte des Oberen Sees, weit genug weg, dass man eine Fähre nehmen muss, um hinzukommen… aber wenn man einmal da ist, erwarten einen die wilde Tierwelt, Wanderpfade und Kanutouren. Und niemand darf dort wohnen. Nicht einmal Chris Harrison.

Känguru-Insel
Australien
Einwohnerzahl: ~4.400

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Foto: Flickr/Matthew Fuentes

Wein. Kängurus. Jede Menge Strände. Nein, es geht nicht um Kangaroo Jack von Jerry Bruckheimer. Stattdessen handelt es sich um eine ziemlich treffende Beschreibung der Känguru-Insel, einem Paradies für Beuteltiere südwestlich von Adelaide. Es gibt zahlreiche Weingüter auf der Insel, doch sie ist besonders berühmt für ihren Reichtum an Kängurus und natürlichen Steinformationen. Darunter zum Beispiel die Remarkable Rocks, die auf jeden Fall… naja, remarkable sind.

Ko Yao Yai
Thailand
Einwohnerzahl: 14.000

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Foto: Flickr/Michael Cory

Thailand hat mittlerweile den Ruf einer ziemlichen Tourigegend, in der gerne Fortsetzungen zu Hangover gefilmt werden, aber davon weiß Ko Yao Yai noch nichts. Die Insel ist ein ruhiges und mit Mangrovenwäldchen bedecktes Paradies, das Zach Galifianakis noch nie begegnet ist. Hier stehen die Fischerleute jeden Morgen auf, um ins kristallklare Wasser zu waten, und es ist nicht ungewöhnlich, mehr Wasserbüffel als Menschen zu treffen. Durchwandern Sie die bergigen Landschaften oder spazieren Sie an der Küste und ihren hübschen Bungalows entlang – dieser Ort hat nichts mit Bangkok zu tun und das wird hoffentlich auch so bleiben.

Lampedusa
Italien
Einwohnerzahl: 4.500

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Foto: Flickr/Luca Siragusa

In der Vergangenheit besiedelten diverse Völker Lampedusa – die Phönizier, Romer, Griechen… die Liste geht noch weiter. Doch aktuell passiert nicht allzu viel auf dem globalen Risiko-Spielbrett und schon seit einer ganzen Weile gehört die Insel den Italienern, was sie zum südlichsten Punkt des Landes macht. Dieser felsige Ort voller Schluchten und Höhlen im tiefblauen Mittelmeer beherbergt auch einen der weltbesten Strände, den Spiaggia dei Conigli (Kaninchenstrand). TripAdvisors krönte ihn 2013 zum schönsten Strand der Welt und erstaunlicherweise ist er nicht überlaufen, vermutlich dank Lampedusas Abgelegenheit.

Little Corn Island
Nicaragua
Einwohnerzahl: ~1.000

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Foto: Flickr/Courtney Boyd Myers

Bevor Sie fragen: Ja, es gibt auch Big Corn Island. Die ist mit einer Einwohnerzahl von rund 6.000 ebenfalls nicht sonderlich groß, aber Little Corn Island ist auf jeden Fall klein. Es handelt sich um einen der seltenen Orte in der Karibik, die noch nicht voll mit all-inclusive Hotelanlagen sind. Die Bäume wachsen dort immer noch wild und alle Geschäfte werden von Einheimischen geführt. Außerdem sind hier keine Autos oder Motorräder erlaubt. Das sollte kein Problem sein, denn hier will man sowieso viel lieber zu Fuß reisen und das Gras zwischen den Zehen fühlen. Damit kann man so etwa eine Stunde verbringen. Wie gesagt, die Insel ist klein.

Lopez Island
Washington
Einwohnerzahl: ~2.200

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Foto: Flickr/Rob DeGraff

Lopez Island ist die drittgrößte der San Juan Islands vor der Küste des US-Bundesstaats Washington. Es gibt zwar eine kleine Anzahl an Bewohnern, doch es gibt auch jede Menge wilde Natur. Die Insel ist der Andrew Wilson des Archipels – nicht so bombastisch und berühmt wie die Geschwister, aber mit einem eigenen, rauen und stillen Charme. Die Strände sind voller Seehunde und die sanften Hügel sind perfekt für eine idyllische Radtour. Oh, und die Insel wird nicht umsonst die “Friendly Isle” genannt.

Miyako-Inseln
Okinawa, Japan
Einwohnerzahl: 55.000

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Foto: Flickr/Froschmann

Die ruhigen Miyako-Inseln sind ein subtropisches Archipel südlich von Okinawa, das in der westlichen Welt nicht sonderlich bekannt ist. Sie werden hier zwar zahlreiche japanische Touristen finden, können aber tagelang unterwegs sein ohne mit Amerikanern oder Europäern zu sprechen. Genaugenommen sogar, ohne mit irgendjemandem zu sprechen, wenn Sie eines der weniger dicht besiedelten Gebiete aufsuchen, wie zum Beispiel Ikema. Die weißen Sandstrände, riesigen Palmendiebe (ein Krebstier) und die spektakulären Korallenriffe sind die Markenzeichen dieser leicht surrealen japanischen Inseln.

Raiatea und Tahaa
Französisch-Polynesien
Einwohnerzahl: ~17.000

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Foto: Flickr/Harry and Rowena Kennedy

Raiatea und Tahaa waren ursprünglich vermutlich eine Insel – dementsprechend sind sie nur eine kurze Bootsfahrt voneinander entfernt. Auch zur geschäftigen Hauptstadt Französisch-Polynesiens, Papeete auf Tahiti, ist es nicht weit. Die beiden Insel sind so, wie man es sich vorstellt: weißer Sand, dichter Dschungel und kristallklares Wasser. Das einzige, was verdächtigerweise fehlt, sind die eingeölten Millionäre, die ihre Frozen Daiquiris schlürfen. Glücklicherweise beschränken sich die Hotels der Inseln hauptsächlich auf kleine Hütten (mit Ausnahme einer Ferienanlage auf einer Privatinsel). Sie können den Dschungel erkunden und versteckte Tempel entdecken oder sie essen gemeinsam mit den Einheimischen. Einer unserer Food-Redakteure behauptet, dort das beste Seafood seines Lebens gegessen zu haben, nämlich bei Chez Louisa, einem rustikalen Restaurant, das wie eine verlassene Bootshütte aus einem Horrorfilm aussieht. Schmecken tut es dagegen himmlisch.

Stewart Island
Neuseeland
Einwohnerzahl: 381

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Foto: Flickr/James H

Es gibt nicht viele Orte auf der Welt, an denen Sie neben Pinguinen schwimmen können, die Hausverbot im Zoo haben, weil sie immer in die Gehege einbrechen. Stewart Island ist einer dieser Orte. Die drittgrößte Insel Neuseelands weist eine größere Siedlung und jede Menge schroffe Berge, dichte Wälder und natürlich einige Pinguine auf. Es gibt daneben noch andere Vögel (zum Beispiel Kiwis, Albatrosse und Sturmtaucher), wodurch die Insel zum Paradies für Vogelbeobachter wird. Aber eigentlich ist sie einfach nur ein Paradies. Mit Vögeln drauf.

Streymoy
Färöer, Dänemark
Einwohnerzahl: 22.400

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Foto: Flickr/Hans Juul Hansen

Streymoys größte Stadt, Tórshavn, hatte vor dem letzten Jahrhundert selten eine Einwohnerzahl von über 100. Erst dann explodierte sie auf knapp 13.000 und macht damit heute rund die Hälfte der Gesamteinwohner der Insel aus, die zwischen Island und Schottland liegt und rund 373 Quadratkilometer groß ist. Viel, viel größer sind allerdings die Einwohnerzahlen der Papageientaucher, die auf der Insel leben. Die menschlichen Bewohner leben in kleinen Dörfchen, die sich an die steile und felsige Küste schmiegen. Es sieht ungefähr so aus wie in einer Spielfilmversion von Drachenzähmen leicht gemacht (vermutlich denkt irgendein verzweifelter Direktor gerade genau darüber nach).

Foto von Corbis. Design von Jennifer Fox für Yahoo Travel

Von Adam Lapetina