Abschied nach 25 Jahren: "Tatort"-Urgesteine ermitteln zum letzten Mal

Zwei Urgesteine des Ludwigshafener Reviers nehmen im "Tatort: Avatar" ihren Abschied: Edith Keller (Annalena Schmidt) und Peter Becker (Peter Espeloer) haben ihren letzten Auftritt und werden - wenn vielleicht auch ein bisschen zu kurz - verabschiedet.

 (Bild: SWR/Christian Koch)
Zwei Urgesteine des Ludwigshafener Reviers nehmen im "Tatort: Avatar" ihren Abschied: Edith Keller (Annalena Schmidt) und Peter Becker (Peter Espeloer) haben ihren letzten Auftritt und werden - wenn vielleicht auch ein bisschen zu kurz - verabschiedet. (Bild: SWR/Christian Koch)

Viele werden die Namen nicht auf Lager haben, doch ihre Gesichter gehören seit 25 Jahren zum deutschen "Tatort"-Inventar. Mit der Folge "Avatar" werden die beiden Kurpfälzer Dialekt sprechenden Schauspieler Annalena Schmidt und Peter Becker aus dem Odenthal-Krimi herausgeschrieben. Warum?

Jene Zeiten, in denen "Tatort"-Kommissare noch Dialekt sprachen und als Typen regional zuortbar waren, sind lange vorbei. Doch mittlerweile scheinen auch die Regio-"Sidekicks" aus der zweiten Reihe zu verschwinden. Zum Beispiel in der Folge "Avatar" am Sonntag, 7. Februar. Da trifft es gleich zwei Urgesteine des Ludwigshafener Reviers. Wohl nicht aus eigenem Antrieb nehmen Sekretärin Edith Keller (Annalena Schmidt) und Kriminaltechniker Peter Becker (Peter Espeloer) ihre Hüte.

Über 25 Jahre und 66 Folgen prägten sie mit ihrem Kurpfälzer Singsang und verschmitzten Kommentaren das Format auch ein bisschen mit. Über zweieinhalb Jahrzehnte hielten sie der langlebigsten Ermittlerin Deutschlands, Lena Odenthal (seit 1989 im Dienst: Ulrike Folkerts), den Rücken frei. Von 1996 bis 2018 war Kommissar Mario Kopper, dargestellt von Andreas Hoppe, ihr Co-Boss. 2014 stieß als zweite Hauptermittlerin Johanna Stern (Lisa Bitter) zum Team.

Im "Tatort: Avatar" hat er seinen letzten letzten Auftritt als Kriminltechniker Peter Becker: Schauspieler Peter Espeloer wurde 1960 in Heidelberg geboren. Seine Rolle fällt nun einer "Formatänderung" zum Opfer, wie der SWR verkündete. (Bild: SWR/Alexander Kluge)
Im "Tatort: Avatar" hat er seinen letzten letzten Auftritt als Kriminltechniker Peter Becker: Schauspieler Peter Espeloer wurde 1960 in Heidelberg geboren. Seine Rolle fällt nun einer "Formatänderung" zum Opfer, wie der SWR verkündete. (Bild: SWR/Alexander Kluge)

Doch warum gehen die Altvorderen? Wie der produzierende SWR im Spätherbst 2023 verkündete, fallen die Figuren einer "Formatänderung" zum Opfer. Eine etwas kryptische Begründung, doch eventuell empfand man Keller und Becker als nicht mehr modern genug.

Immerhin: die früher als "Vorzimmerdame" bezeichnete Edith Keller respektive ihre in Worms geborene Darstellerin Annalena Schmidt ist bereits 72 Jahre alt. Somit hat sie sich ihre im Film verordnete Berentung altersmäßig verdient. Der stets ein wenig griesgrämige, aber gutmütige Becker aka Peter Espeloer, 1960 in Heidelberg geboren, hätte unter normalen Beamtenumständen allerdings noch ein paar Jahre weitermachen dürfen. Ob und wie die beiden Langzeit-Figuren ersetzt werden, ist nicht ganz klar. Der nächste "Tatort" mit Odenthal und Stern mit dem Titel "Dein gutes Recht" soll erst im zweiten Halbjahr 2024, also nach der Sommerpause, im Ersten zu sehen sein.

Winken sie freiwillig zum Abschied oder ist es gute Miene zum bösen Spiel: Edith Keller (Annalena Schmidt) und Peter Becker (Peter Espeloer) feiern beim "Tatort" aus Ludwigshafen ihren Ausstand nach 25 Jahren. (Bild: SWR/Christian Koch)
Winken sie freiwillig zum Abschied oder ist es gute Miene zum bösen Spiel: Edith Keller (Annalena Schmidt) und Peter Becker (Peter Espeloer) feiern beim "Tatort" aus Ludwigshafen ihren Ausstand nach 25 Jahren. (Bild: SWR/Christian Koch)