AfD-Politikerin sorgt mit Hitler-Bild für Aufruhr

Elena Roon sorgt für einen neuen Eklat in der AfD. (Bild: dpa)
Elena Roon sorgt für einen neuen Eklat in der AfD. (Bild: dpa)

Nicht nur der angeblich beschlossene Rauswurf des Rechtsaußen Björn Höcke treibt die AfD derzeit um. Auch ein „Vermisstenaufruf“ zu Adolf Hitler macht der Partei zu schaffen. Eine Bundestagskandidatin hatte in einer Chatgruppe der Partei ein Bild des Diktators verbreitet. Darauf stand „Vermisst seit 1945“.

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Unter dem Konterfei Hitlers prangte zudem der Spruch „Adolf, bitte melde Dich! Deutschland braucht Dich! Das Deutsche Volk!“ Die Nürnberger AfD-Bundestagskandidatin Elena Roon hatte das Bild bereits im Sommer vergangenen Jahres in einem WhatsApp-Chat geteilt. Ein weiteres Motiv zeigte eine Fotomontage mit dem Gesicht Hitlers, der sich die Haare rauft. Darüber stand „Islamisten …, die habe ich vergessen!“, wie der Münchner „Merkur“ berichtete. Der Landeschef der Partei, Petr Bystron, bestätigte den Vorfall. „Wir nehmen das ernst“, sagte er laut der Nachrichtenagentur dpa.

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<strong>Roon organisierte früher Demonstrationen der Initiative „Sichere Heimat“. (Bild: dpa)</strong>
Roon organisierte früher Demonstrationen der Initiative „Sichere Heimat“. (Bild: dpa)

Allerdings betonte Bystron auch, der Vorwurf des Rechtsextremismus sei ersten Erkenntnissen zufolge „höchstwahrscheinlich haltlos“. Der bayerische Landesvorstand hat laut Bystron eine Untersuchungsgruppe einberufen. Diese solle die Hintergründe klären. „Wenn parteischädigendes Verhalten dabei ist, wird es Konsequenzen haben“, sagte er.

Interne Machtkämpfe stellen die AfD auf eine Zerreißprobe

Roon stellt die Chat-Affäre als großes Missverständnis dar. „Ich distanziere mich von Rechtsextremismus und Antisemitismus“, sagte die Vorsitzende des Kreisverbands Nürnberg-Süd dem „Merkur“. Sie habe die Bilder „ohne böse Absicht“ verbreitet und deutlich darauf hingewiesen, dass sie mit deren Inhalt nicht identifiziere: „Hieraus nun den Eindruck erwecken zu wollen, ich würde den Inhalt der Banner gutheißen, würde die Wirklichkeit ins Gegenteil umkehren.“ Roon betonte, sie wünsche sich Hitler „auf keinen Fall“ zurück und wies darauf hin, dass sie im Juni 2016 aus der Bürgerinitiative „Sichere Heimat“ ausgetreten war. Der Vereinigung waren Verbindungen zu Rechtsextremen vorgeworfen worden.

Dass die Hitler-Bilder jetzt zum Thema werden, könnte laut Beobachtern mit internen Machtkämpfen in der Nürnberger AfD zu tun haben. Roons Kreisverband Nürnberg-Süd hatte sich erst im Dezember gegründet. Der bis dato einzige AfD-Verband der Stadt hatte dies kritisiert, Bezirks- und Landesvorstand die Gründung hingegen unterstützt.

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