Nicht alle können ins Exil: ZDF zeigt Beitrag über Russlands Jugend im Widerstand

ZDF-Autorin Isabelle Tümena zeigt in der neuen Ausgabe von "auslandsjournal - die doku", wie ein Teil der russischen Jugend Widerstand gegen den Krieg in der Ukraine leistet. (Bild: ZDF/Teimuraz Gabashvili)
ZDF-Autorin Isabelle Tümena zeigt in der neuen Ausgabe von "auslandsjournal - die doku", wie ein Teil der russischen Jugend Widerstand gegen den Krieg in der Ukraine leistet. (Bild: ZDF/Teimuraz Gabashvili)

In der neuen Ausgabe der Dokureihe "auslandsjournal - die doku" zeigt ZDF-Autorin Isabelle Tümena, wie sich Teile der russischen Jugend gegen den Krieg in der Ukraine engagieren.

Der große Erich Kästner sagte einst: "An allem Unfug, der passiert, sind nicht etwa nur die schuld, die ihn tun, sondern auch die, die ihn nicht verhindern." Passend zum aktuellen Zeitgeschehen wird genau dieses Thema in der neuen Ausgabe von "auslandsjournal - die doku" aufgegriffen. Der Beitrag zeigt, wie ein besonders mutiger Teil der russischen Jugend versucht, Widerstand gegen den Krieg in der Ukraine zu leisten. Zu sehen ist die Dokumentation ab Mittwoch, 25. Mai, 16.00 Uhr, in der Mediathek, und am gleichen Abend, um 22.15 Uhr, auch linear im ZDF.

Die Dokumentation der ZDF-Autorin Isabelle Tümena begleitet junge Russen, die ihre Heimat verlassen haben, aber sie hat auch junge Leute ausgemacht, die in Russland Widerstand leisten. Viele der jungen Russen fliehen aus ihrem Land, weil sie den Krieg, der in Russland nur "Sonderoperation" genannt wird, ablehnen - und aus Angst vor Repressalien oder davor, zum Wehrdienst eingezogen zu werden. Laut Angaben des georgischen Innenministeriums sind seit Kriegsbeginn etwa 30.000 Russen nach Georgien eingereist. Auch nach Finnland und Armenien sind viele geflohen, um sich dort ein neues Leben aufzubauen.

Während einige ins Exil fliehen, bleiben andere in Russland, um sich weiterhin mutig für die Ukraine einzusetzen und Solidarität zu zeigen. Dabei steht die kritische Meinungsäußerung gegenüber dem Krieg im Fokus. Der Film macht deutlich, unter welchen Bedingungen dies geschieht, denn die offene Kritik am Krieg ist nach dem neuen russischen Mediengesetz verboten. Es sieht für die Verbreitung "lügnerischer Informationen" über Russlands Armee Haftstrafen von bis zu 15 Jahren vor.

Während andere ins Exil fliehen, um sich dort ein neues Leben aufzubauen, sind viele junge Russen in ihrer Heimat geblieben, um sich für die Ukraine einzusetzen. (Bild: ZDF/Teimuraz Gabashvili)
Während andere ins Exil fliehen, um sich dort ein neues Leben aufzubauen, sind viele junge Russen in ihrer Heimat geblieben, um sich für die Ukraine einzusetzen. (Bild: ZDF/Teimuraz Gabashvili)

Andere Perspektiven in ZDFinfo

Darüber hinaus sind bei ZDFinfo zwei weitere Dokumentationen über Russland zu sehen. In "Putins Schattenarmee - Die Gruppe Wagner" werden die internationalen Einsätze der Söldnertruppe aufgegriffen. Die Journalistinnen Alexandra Jousset und Ksenia Bolchakova haben über ein Jahr zu diesem Thema recherchiert, um wichtige Informationen über die Wagner-Gruppe, ein rechtsextremes russisches Sicherheits- und Militärunternehmen, und ihren Finanzier Jewgeni Prigoschin zu sammeln. Zwei der Söldner kommen zu Wort und schildern über ihre Auslandseinsätze. Die Dokumentation ist erstmals am Donnerstag, 2. Juni, 20.15 Uhr, bei ZDFinfo zu sehen. Im Anschluss folgt an diesem Abend auch noch Bernd Reufels neue Russland-Doku "Putin - Der gefährliche Despot".