Alles für die Schönheit: Mutter „dopt“ sechsjährige Tochter

Dass sich Schönheitswettbewerbe für Kinder in den USA derart großer Beliebtheit erfreuen, stößt hierzulande ohnehin oft auf Kritik. Doch eine überehrgeizige Mutter sorgt derzeit für zusätzliche Empörung: In einer amerikanischen Reality-Fernsehsendung kam nun ans Licht, dass sie ihre sechsjährige Tochter bei Auftritten mit einem zweifelhaften Mixgetränk aufputscht.

Seit einiger Zeit sorgt ein Mädchen aus dem US-Bundesstaat Georgia in der amerikanischen Realityserie „Toddlers & Tiaras“ für Aufsehen. Die amerikanische Fernsehsendung gewährt Einblicke in die Welt von Kinder-Schönheitswettbewerben. Dort werden junge Mädchen ab einem Alter von zwei Jahren mit künstlichen Fingernägeln, Make-up und aufreizenden Outfits aufgebrezelt und werben mit Hüftschwung und Augenaufschlag um die Gunst einer Jury. So absurd das Business an sich schon auf Nicht-Amerikaner wirken mag, die sechsjährige Alana Thompson setzt dem Ganzen mit ihrer aufgedrehten Art noch das Krönchen auf. Unermüdlich hüpft sie auf und ab, saust durch die Gegend und wirkt beim Sprechen teilweise, als stünde sie neben sich.

Jetzt hat Alanas Mutter June Shannon den Grund für das eigentümliche Verhalten ihrer Tochter verraten: Vor jedem Auftritt „dopt“ sie ihre Tochter mit einer Mischung aus dem Softgetränk Mountain Dew und dem Energie-Drink Red Bull. Wieviel Alana davon üblicherweise trinkt, sagte sie nicht -  doch eine Flasche von dem Gemisch enthält genauso viel Koffein wie zwei Tassen Kaffee. „Mein Spezial-Saft wird mir dabei helfen, zu gewinnen”, verkündete Alana in einer Folge der Reality-Show. „Mein Go-Go-Saft fängt genau jetzt an zu wirken.“

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Shannon verteidigte sich nun in der „ABC News“-Sendung „Good Morning America“ mit dem Argument, dass viele Mütter ihren Kindern vor den Auftritten Koffein und Zucker geben. „Wenn sie die Bühne betreten, müssen sie wach sein und… ihre Persönlichkeit muss den ganzen langen Tag über glänzen“, so Shannon. „Ein Schönheitswettbewerbs-Tag kann von sieben Uhr morgens bis 18, 19, 20, 21, oder 22 Uhr abends dauern." Deshalb müsse man etwas nachhelfen.

„Auch normale Menschen geben das ihren Kindern. Warum ist es so ein großes Thema, dass wir Schönheitswettbewerbs-Mütter es das ganze Wochenende über tun, um unsere Kinder aktiv und wach zu halten?“ Sie habe es bei Alana zuerst mit Süßigkeiten versucht, doch die hatten nicht den erwünschten Effekt. „Es gibt viel Schlimmeres“, sagte die Mutter weiter. „Ich könnte ihr Alkohol geben.“

Um die Gesundheit ihrer Tochter macht sich Shannon dabei keine Sorgen – obwohl es kein Geheimnis ist, dass Zucker und Koffein für kleine Kinder schädlich sind. Erst im Jahr 2011 legte die Organisation American Academy of Pediatrics (AAP), der unter anderem Kinderärzte angehören, dazu einen Bericht vor. Darin heißt es, dass der Konsum von zu viel Koffein bei Kindern zu neurologischen und kardiovaskularen Erkrankungen führen kann. Zudem bestehe die Gefahr einer Abhängigkeit.