Anleger erleichtert - Nach Parlamentswahl in Frankreich ziehen Aktienkurse kräftig an

Französische Aktien steigen zum Wochenbeginn nach den Ergebnissen der ersten Runde der Parlamentswahlen. Beobachter erklären, dass das Ergebnis auf eine Pattsituation im Parlament hinweist. Das gelte als „weniger schlecht“ für die Märkte.

Der französische Leitindex Cac 40 legt am Montag zu. Um 13.30 Uhr notierte der Index bei 7596 Punkten, ein Plus von 1,62 Prozent zum Freitagabend.

Le Pens Rechtspopulisten stärkste Kraft

Marktbeobachter erklären die Kursanstiege mit Erleichterung über den Ausgang der ersten Runde der Parlamentswahl. Dabei erzielte die rechtspopulistische Partei Rassemblement National und ihre Verbündeten 33,1 Prozent der Stimmen. Die linke NFP-Allianz („Nouveau Front Populaire“) erhielt 28 Prozent und Macrons Koalition kam auf 20 Prozent, wie das französische Innenministerium laut CNBC mitteilte.

Laut Sebastian Paris Horvitz von La Banque Postale Asset Management zeigt das Wahlergebnis, dass eine Pattsituation wahrscheinlich ist. Ein solches Ergebnis wäre aus Marktsicht die „weniger schlechte“ Option, zitierte ihn CNBC.

Matthew Ryan von Ebury ergänzte, dass ein gespaltenes Parlament als positiv für europäische Aktienwerte angesehen würde. Er erklärte, dass Märkte in diesem Szenario eine Politik erwarten, die sich nicht allzu sehr von der bisherigen unterscheidet.

Entscheidende zweite Wahlrunde am 7. Juli

Die zweite Wahlrunde findet am 7. Juli statt. Um eine Mehrheit zu erzielen, müsste der Rassemblement National 289 der 577 Sitze in der Nationalversammlung gewinnen. Staatspräsident Emmanuel Macron hatte seine Koalition sowie die linken Parteien zu Wahlbündnissen aufgerufen, um in der Stichwahl eine absolute Mehrheit des RN zu verhindern.