Autistisches Mädchen aus Flugzeug geworfen

Airline muss sich vor Gericht verantworten

Donna Beegle wollte mit ihrem Ehemann und ihren beiden Kindern von Houston, im US-Bundesstaat Texas, zurück in ihre Heimatstadt Portland, im US-Bundesstaat Oregon, fliegen. Doch dazu kam es nicht, weil das Personal der amerikanischen Linienfluggesellschaft United Airlines die autistische Tochter als Gefahr empfand.

Kurz vor ihrem dritten Geburtstag wurde bei Juliette Beegle Autismus diagnostiziert. Nach Angaben von Yahoo USA hat die mittlerweile 15-Jährige einen hohen IQ, aber Probleme sich mitzuteilen. Ihre Familie weiß damit umzugehen. Für das Personal des Fluges in ihre Heimatstadt Portland war es jedoch nicht möglich auf die Bedürfnisse des Mädchens einzugehen.

Vor dem Betreten des Flugzeugs hatte das Mädchen keine Nahrung zu sich nehmen wollen. Doch sobald sie hungrig wird ist sie reizbar und nervös. Also fragte die Mutter eine Servicekraft nach einer warmen Mahlzeit. „Juliette verweigert Essen mit Zimmertemperatur“, erklärte Donna Beegle im Interview mit „ABC News“.

Die Flugbegleitung brachte zunächst ein Sandwich. Aber dieses war nicht warm, wie zuvor versprochen worden war. Donnas Tochter wollte es dementsprechend nicht essen. Daraufhin bat die Mutter um eine warme Mahlzeit, die nur in der ersten Klasse der Airline angeboten wird. Das Personal verneinte jedoch, weil sich die Familie nicht in der ersten Klasse befand. „Wie wäre es, wenn wir darauf warten, dass sie einen Anfall hat, weint und sich aus Frustration kratzt?“, brachte Donna Beegle ihr Problem hervor.

Daraufhin servierte man Juliette Reis und Jambalaya. Alles schien wieder gut zu sein. Doch rund 25 Minuten später ertönte die Durchsage, dass es zu einer Notlandung in Salt Lake City, im US-Bundesstaat Utah, käme. Der Grund: Ein Passagier mit Verhaltensproblemen. Nachdem das Flugzeug gelandet war schauten Sanitäter nach Juliette. Das Mädchen wirkte ruhig und zufrieden. Also zogen sie sich wieder zurück. Dann traf die Polizei ein. Sie sprachen mit dem Piloten, der sich nicht wohlfühlte mit Juliette an Bord. Für ihn stellte sie eine Bedrohung dar. Die Familie musste schließlich die Maschine verlassen. „Das ist der Inbegriff von Diskriminierung“, sagte ein anderer Fluggast gegenüber „ABC News“.

Nachdem der Vorfall von Donna Beegle publik wurde, will sich die Bundesluftfahrtbehörde der Vereinigten Staaten („Federal Aviation Administration“) den Fall genauer ansehen. Nach Aussage der Mutter fühlten sich die anderen Passagiere von Juliette nicht gestört. Das Personal hätte dagegen überreagiert. Darum will Familie Beegle nun auch gerichtlich gegen United Airlines vorgehen.

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