Aux armes, citoyens! Ein Land kämpft gegen die Bettwanze

„Aux armes, citoyens!“ Die französische Regierung zieht in den Kampf gegen Bettwanzen. Sie sind massenhaft in öffentlichen Verkehrsmitteln, Kinos und Krankenhäusern aufgetaucht. Die blutsaugenden Insekten wurden in der Metro, im TGV und auf dem Pariser Flughafen Charles-de-Gaulle gesichtet. Empörte Reisende hatten Videos in den sozialen Medien veröffentlicht.

Das Pariser Rathaus forderte daraufhin die Regierung auf, bei der Bekämpfung der Plage zu helfen – wenige Monate vor den Olympischen Spielen.

Dr. Mohand Arezki Izri, Parasitologe und medizinischer Entomologe, erklärt das Phänomen "Bettwanze": „Die Bettwanze ist ein Insekt, das seit Anbeginn der Zeit den Menschen parasitiert hat. Sie ist ein hämatophagisches Insekt, das heißt, sie ernährt sich ausschließlich von Blut, und zwar von menschlichem Blut. Es ist ein nachtaktives Insekt, das heißt, es kommt nachts heraus, um uns zu stechen, wenn wir schlafen, in unseren Betten. Tagsüber, verstecken sich Bettwanzen, so dass man sie nicht sehen kann.“

Bettwanzen waren in den 1950er Jahren weitgehend aus dem täglichen Leben verschwunden. Jetzt sind sie wieder auf dem Vormarsch, was vor allem auf die hohe Bevölkerungsdichte und den Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs zurückzuführen ist.

Ein Zehntel aller französischen Haushalte soll in den letzten Jahren ein Bettwanzenproblem gehabt haben, das in der Regel eine mehrere hundert Euro teure Schädlingsbekämpfung erfordert, die häufig wiederholt werden muss.

Dazu Kammerjäger Franck Dabi: „Die Leute kommen aus dem Urlaub zurück und bringen sie in ihrem Gepäck mit, und sie vermehren sich. Eine Bettwanze kann im Laufe ihres Lebens bis zu 500 Eier legen.“

Bettwanzenbisse hinterlassen rote Stellen, Blasen oder große Ausschläge auf der Haut und können starken Juckreiz oder allergische Reaktionen hervorrufen. Häufig verursachen sie auch Schlafstörungen, Angstzustände und Depressionen.

Das Auftreten der Insekten, die bis zu 7 Millimeter lang werden können, hat nach Angaben der französischen Behörden nichts mit dem Hygienestandard zu tun.