Brügge-Rede: Steinmeier ruft zu Kampf für Europa auf

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat nach den Zugewinnen von Rechtspopulisten bei den Europawahlen zum Einsatz für die europäische Idee aufgerufen. "Es gab noch nie eine so wichtige Zeit, um für Europa zu kämpfen", sagte er in Brügge. (JONAS ROOSENS)
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat nach den Zugewinnen von Rechtspopulisten bei den Europawahlen zum Einsatz für die europäische Idee aufgerufen. "Es gab noch nie eine so wichtige Zeit, um für Europa zu kämpfen", sagte er in Brügge. (JONAS ROOSENS)

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat nach den Zugewinnen von Rechtspopulisten bei den Europawahlen zum Einsatz für die europäische Idee aufgerufen. "Es gab noch nie eine so schwierige Zeit, um für Europa zu kämpfen – und es gab noch nie eine so wichtige Zeit, um für Europa zu kämpfen", sagte Steinmeier am Freitag in einer Rede in der belgischen Stadt Brügge.

Die Zusammenarbeit werde nach den Europawahlen vor rund zwei Wochen nicht leichter, sagte der Bundespräsident in seiner Ansprache vor Absolventinnen und Absolventen des Europa-Kollegs in Brügge weiter. Umso wichtiger seien politische Kompromisse: "Wenn wir alle nur unseren eigenen Weg durchdrücken wollen und dabei das große Ganze Europas auseinander reißen, dann gewinnt sicher niemand, sondern dann ist alles verloren", mahnte der Bundespräsident.

In seiner mit Fußballverweisen gespickten Rede rief Steinmeier zu mehr Optimismus trotz Krisen und Kriegen auf: "Auf der Gewinnerseite zu stehen, ist einfach, es ist einfach, für Real Madrid zu sein", sagte der Bundespräsident. "Umso schwerer ist es, auf dem Spielfeld mitzukämpfen, wenn das gegnerische Team vorn liegt, wenn man von den Tribünen ausgepfiffen wird, wenn es in Strömen regnet."

Er appellierte in seiner auf Englisch gehaltenen Ansprache an die Studierenden, "für das Wunder Europas zu arbeiten" - auch in "historisch schwierigen Zeiten". Bei den Europawahlen vom 6. bis 9. Juni hatten Rechtsaußenparteien in Deutschland, Frankreich, Österreich und anderen Ländern deutlich zugelegt. Das demokratische Lager um Konservative, Sozialdemokraten, Liberale und Grüne hat aber weiterhin eine Mehrheit.

lob/mid