Brüssel geht bei "grünem" Wasserstoff in die Offensive
Die Europäische Kommission richtet eine Wasserstoffbank ein, um den Ausbau erneuerbaren Wasserstoffs im Energiemix der EU zu fördern.
Die Idee besteht darin, 800 Millionen Euro bereitzustellen, um die Industrie zu unterstützen und gleichzeitig Anreize für private Investitionen zu schaffen.
Es wird erwartet, dass "grüner" Wasserstoff eine Schlüsselrolle bei der Dekarbonisierung von Sektoren spielen wird, sodass die EU die Green-Deal-Ziele bis 2050 erreichen kann.
00.29 SOT Maroš Šefčovič, first VP of the Commission
"Ich denke, wir möchten deutlich zeigen, dass wir weltweit führend sind, wenn es um den Einsatz dieser neuen Technologien geht, dass wir die fossilen Brennstoffe tatsächlich durch grünen Wasserstoff ersetzen können, dass wir den Stahl mit einem sehr geringen oder gar keinem CO2-Profil produzieren können", sagt Maroš Šefčovič, Vizepräsident der EU-Kommission.
"Und tatsächlich können wir auch Autos, Busse, Züge, sogar Flugzeuge und Schiffe mit grünem Wasserstoff betreiben, der nicht umweltschädlich ist."
2022 machte Wasserstoff weniger als zwei Prozent des europäischen Energieverbrauchs aus und wurde hauptsächlich zur Herstellung chemischer Produkte wie Kunststoffe und Düngemittel verwendet.
Die Priorität der EU liegt in der Entwicklung von erneuerbarem Wasserstoff.
Bis 2030 will sie zehn Millionen Tonnen produzieren und weitere zehn Millionen Tonnen importieren.
Während der Wasserstoffwoche in Brüssel versuchte der Sektor, eine Verbindung zwischen der EU-Kommission, den politischen Entscheidungsträgern, den Forschern und der Industrie herzustellen.
"Nun, die Energiekrise, mit der Europa bisher konfrontiert war, insbesondere aufgrund der russischen Invasion in der Ukraine, hat gezeigt, wie sehr wir abhängig sind. Zugleich können wir in Europa Wasserstoff produzieren, hauptsächlich in Ländern, die viel Wind und viel Sonne haben", sagt Jorgo Chatzimarkakis, Direktor von Hydrogen Europe.
"Daher sind Spanien oder Irland oder Dänemark perfekte Länder für die Produktion von Wasserstoff. Aber ehrlich gesagt müssen wir auch Wasserstoff importieren. Und deshalb freuen wir uns riesig, Südafrika, Brasilien und Saudi-Arabien hier begrüßen zu dürfen."
Es gibt noch viel zu tun bei Infrastruktur und Investitionen, aber einige Projekte sind bereits im Gange.
Unter anderem hat Deutschland Großbritannien gebeten, den Bau einer 400 Seemeilen langen Wasserstoffpipeline unter der Nordsee in Betracht zu ziehen.
Auch zwischen Spanien und Frankreich wird eine Unterwasserpipeline für den Transport von grünem Wasserstoff vorbereitet.