Überfall auf Rentner - Fall aus Aktenzeichen XY bewegt Millionen - wie Sie sich vor Überfällen schützen

Ein Rentnerehepaar wurde im Dezember 2022 in den eigenen vier Wänden ausgeraubt. Der Fall wurde in der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY...ungelöst“ gezeigt. Die Eheleute machten einen entscheidenden Fehler.

Charlotte und Alfred Jahnsen (Namen geändert) sind Mitte 80. Das Rentnerpaar lebt im beschaulichen Uthlede (Niedersachsen) und genießt seinen Ruhestand. Am 2. Dezember 2022 gegen 11.30 Uhr sitzt das Paar entspannt in der Küche ihres Hauses. Die Senioren bereiten sich gerade auf den Wocheneinkauf vor, gehen noch einmal die Einkaufsliste durch. Plötzlich klingelt es an der Tür.

Arglos öffnet die ältere Dame. Ein vermummter Mann stürmt in das Haus, drängt die Senioren beiseite. Er ist mit einem Messer bewaffnet, überwältigt den Senior in der Küche und verlangt den Geldbeutel des Paares.

Die Eheleute weigern sich, wollen den Täter aus dem Haus jagen. Mit der Gegenwehr rechnet der Unbekannte nicht, er verliert die Kontrolle, sticht und prügelt auf seine Opfer ein. Als die Rentner zu Boden gehen, entwendet der Täter das Portemonnaie aus der Handtasche der Frau und ergreift die Flucht. Wegen der Stichverletzungen muss Alfred Jahnsen in die Klinik eingeliefert werden. Die Familie hat sich noch immer nicht von dem Überfall erholt, so die Polizei Cuxhaven in der Sendung „Aktenzeichen XY...ungelöst“.

Tat wurde über Videokameras aufgezeichnet

Vor dem brutalen Überfall hatte der Sohn des Rentnerpaares mit Einverständnis seiner Eltern zwei Kameras in den Wohnräumen des Paars installiert. Eine jeweils am Hauseingang und eine in der Küche. Sie zeichneten die gesamte Tat auf Video auf. Die Polizei sucht nun mit den Aufnahmen nach dem Täter. Eine Tonbandaufnahme stellt die Kripo Cuxhaven hier zusammen.

Weil der Unbekannte auch besondere Sneakers der Marke Nike trug, sucht die Polizei nun an Menschen, die den Täter anhand dessen Identifizieren können.

Ehepaar macht einen Fehler, den jeder begeht

Wie die Originalaufnahmen im ZDF zeigen, öffnete die Seniorin arglos die Haustür, ohne sich vorher zu vergewissern, wer davorstand. Gerade bei Tageslicht ist dies sehr häufig, da man vielleicht denkt, dass ein Paketbote oder sogar der Nachbar vor der Tür steht. Die Polizei rät aber generell, erst durch den Türspion oder ein Fenster zu schauen, oder gegebenenfalls eine Gegensprechanlage zu nutzen, um zu erfahren, wer vor der Tür steht, bevor man öffnet.

Es muss nicht immer ein Dieb sein. Oft sind es auch windige Haustürverkäufer, die beispielsweise Glasfaser-, Strom- oder Gastarife anbieten. In manchen Fällen stehen die ungebetenen Gäste so an der Haustür, dass die Hausbesitzer sie nicht sofort wieder schließen können. Hier ist es wichtig, konsequent zu bleiben und sich nicht einschüchtern zu lassen.

Im Extremfall sollten ungebetene Gäste direkt gebeten werden, zwei Schritte zurückzutreten, bevor sie ihre Produkte präsentieren. Das gibt den Hausbesitzern Zeit, die Tür schnell wieder zu schließen. Grundsätzlich keine Fremden ins Haus lassen, die vor allem unangekündigt vor der Haustür stehen.

Wenn sich jemand als Handwerker ausgibt, lassen Sie sich immer einen Ausweis zeigen. Bevor Sie die Tür öffnen, rufen Sie bei der Firma oder Behörde an, um sich zu vergewissern, dass wirklich ein Techniker oder Mitarbeiter geschickt wurde.

Dies ist besonders wichtig bei unangekündigten Besuchen. Lassen Sie sich nicht einschüchtern. Für einen Anruf muss immer Zeit sein.