Corona-Krise überstanden - Europas Top-Fußball-Ligen erwirtschaften erstmals seit vier Jahren wieder Gewinn

Trifft wie er will: Bayern-Stürmer Harry Kane.<span class="copyright">Augenklick/Marcel Engelbrecht</span>
Trifft wie er will: Bayern-Stürmer Harry Kane.Augenklick/Marcel Engelbrecht

Der Fußball boomt. Und das nicht nur bei der EM 2024 in diesem Sommer in Deutschland. Auch der Klubfußball hat sich erholt. Das zeigt ein Bericht von Deloitte.

Nach vier Jahren schreiben Europas größte Fußball-Ligen wieder schwarze Zahlen. Das geht aus der 33. Auflage des Fußball-Reports von Deloitte hervor. Die fünf größten europäischen Ligen, bestehend aus der Premier League, Bundesliga, La Liga, Serie A und Ligue 1, konnten in der Saison 2022/23 erstmals seit vier Jahren wieder Gewinne verzeichnen, berichtet das „Manager Magazin“.

Top-5-Ligen erwirtschaften einen Umsatz von 19,6 Milliarden Euro

Die Einnahmen der europäischen Ligen stiegen zusammengerechnet auf 35,3 Milliarden Euro, was einem Anstieg von 16 Prozent im Vergleich zur Vorsaison entspricht (30,4 Milliarden Euro). Die fünf größten Ligen erzielten zusammen einen Umsatz von 19,6 Milliarden Euro, eine Steigerung von 14 Prozent gegenüber der Saison 2021/22 (17,2 Milliarden Euro). Der kombinierte Betriebsgewinn dieser Ligen betrug 500 Millionen Euro. Transfererlöse wurden bei der Berechnung nicht berücksichtigt.

Laut Stefan Ludwig, dem Leiter der deutschen Sport Business Gruppe bei Deloitte, trugen mehrere Faktoren zu diesem Wachstum bei. „Die Fifa-Weltmeisterschaft 2022, die Aufhebung der letzten COVID-19-Beschränkungen und die Treue und Begeisterung der Fußballfans haben zu einem starken Wachstum des europäischen Fußballmarktes in der Saison 2022/23 geführt“, erklärte Ludwig.

Premier League weiterhin die Nummer eins

An der Spitze der Umsatzrangliste steht erneut die englische Premier League mit einem Rekordumsatz von sieben Milliarden Euro (2021/22: 6,4 Milliarden Euro), so das „Manager Magazin“. Die Bundesliga folgt mit einem Höchstwert von 3,8 Milliarden Euro (2021/22: 3,1 Milliarden Euro), was einem Wachstum von 22 Prozent entspricht.

Die italienische Serie A verzeichnete ebenfalls eine beachtliche Steigerung auf 2,9 Milliarden Euro. In Spanien und Frankreich erreichten La Liga und Ligue 1 Höchststände von 3,5 Milliarden beziehungsweise 2,4 Milliarden Euro.

Zuschauermagnet Bundesliga

Ein Hauptgrund für die verbesserten Einnahmen der Bundesliga war das Ende der Corona-Einschränkungen. Die Einnahmen an Spieltagen verdoppelten sich fast auf 500 Millionen Euro. Laut der „Börsen-Zeitung“ zieht keine Liga in Europa mehr Zuschauer in die Stadien als die Bundesliga. Die Stadien waren zu 92 Prozent ausgelastet, durchschnittlich besuchten 43.000 Zuschauer die Spiele.

Zusätzlich steigerten sich die Einnahmen aus Medienrechten um 10 Prozent auf 1,5 Milliarden Euro, was teilweise auf das gute Abschneiden deutscher Klubs in der Champions League zurückzuführen ist, berichtet das „Manager Magazin“. Die kommerziellen Erlöse stiegen um 19 Prozent auf 1,8 Milliarden Euro. Mit einem operativen Gesamtgewinn von 400 Millionen Euro und einer Personalaufwandsquote von nur 55 Prozent bleibt die Bundesliga wirtschaftlich stark aufgestellt.

FC Bayern auf Platz sechs der wertvollsten Vereine der Welt

Unter den zehn wertvollsten Fußballklubs befindet sich 2024 auch der FC Bayern München, als Repräsentant der Bundesliga. Die Münchener liegen in der Rangliste von „Forbes“ auf Platz sechs. Der Wert des Vereins liegt laut dem Magazin bei fünf Milliarden Dollar (umgerechnet etwa 4,6 Milliarden Euro).

Wertvollster Klub der Welt ist Real Madrid mit 6,7 Milliarden Dollar (umgerechnet etwa 6,2 Milliarden Euro). Die finanzielle Stärke der Premier League zeigt sich auch in der Rangliste von Forbes. Insgesamt sind mit Manchester United, dem FC Liverpool, Manchester City, Tottenham Hotspur, dem FC Chelsea und dem FC Arsenal sechs Teams unter den zehn wertvollsten Vereinen der Welt vertreten.