Zimmermann in Gelb? "Ich würde nicht Nein sagen"

Georg Zimmermann ist motiviert (IMAGO/BEAUTIFUL SPORTS/Hilger)
Georg Zimmermann ist motiviert (IMAGO/BEAUTIFUL SPORTS/Hilger)

Georg Zimmermann ging in die Tiefenrecherche. Vor dem Start der 111. Tour de France wagte der deutsche Radprofi einen Blick in die Geschichtsbücher der Frankreich-Rundfahrt und studierte die Ergebnisse der Auftaktetappen der vergangenen zehn Ausgaben der Frankreich-Rundfahrt.

Ob seither eine Fluchtgruppe das Ziel der ersten Etappe erreicht hat, wollte Zimmermann wissen. Die Antwort fiel ernüchternd aus. "Ich konnte keine Etappe finden. Aber es kann immer ein erstes Mal geben. Zum Gelben Trikot würde ich nicht Nein sagen", sagte Zimmermann dem SID.

Am Samstag könnte es soweit sein. Die diesjährige Tour startet mit einer knackigen Bergetappe über 206 km und sieben Bergwertungen. Die Anstiege sind fordernd, aber nicht so schwer, als dass sich die Favoriten wirklich testen dürften. Für Fahrer wie Zimmermann ist der Kurs daher wie gemacht. Der Sprung in eine Fluchtgruppe sei ein "realistisches Szenario", sagte der 26-Jährige vom Team Intermarche-Wanty: "Selbst wenn das Bergtrikot dabei herausspringt, wäre das ein Riesenerfolg."

Im Vorjahr war Zimmermann, der auf eine "perfekte Vorbereitung" zurückblickt, dicht dran. Auch einen Etappensieg verpasste er als Zweiter knapp. "Letztes Jahr gab es viele Fast-Erfolge, aber nicht den durchschlagenden Erfolg", sagte der Augsburger, "es könnte nun eine gute Möglichkeit sein."

Sorgen bereitet ihm das Wetter. Mit erwarteten 37 Grad wird der Tour-Start in Italien zur Hitzeschlacht. "Ich mag den Sommer sehr gerne, aber es gibt einen Punkt, an dem es echt unangenehm wird", sagte Zimmermann: "Wie es aussieht, wird die Etappe über dem unangenehmen Punkt liegen. Aber die Bedingungen sind für alle gleich. Ich kann mir aber gut vorstellen, dass die Wärme einen Ausschlag geben wird."