Diskussion um Kutschenpferde - Politiker fordern Pferde-Verbot auf der Wiesn und ernten Kritik: „Ich bin geschockt"

Der Bezirksausschuss Isarvorstadt/Ludwigsvorstadt hat ein Verbot von Kutschenpferden auf der Wiesn gefordert.<span class="copyright">picture alliance / Eibner-Pressefoto</span>
Der Bezirksausschuss Isarvorstadt/Ludwigsvorstadt hat ein Verbot von Kutschenpferden auf der Wiesn gefordert.picture alliance / Eibner-Pressefoto

Vor dem Beginn des Oktoberfests sorgt eine hitzige Diskussion für Aufsehen. Der Bezirksausschuss Isarvorstadt/Ludwigsvorstadt hat ein Verbot von Kutschenpferden auf der Wiesn gefordert. Der Grünen-Fraktionsvorsitzende Arne Brach begründet dies mit dem Tierschutz.

Am 21. September beginnt das Oktoberfest und wie jedes Jahr werden die prächtig geschmückten Pferde den Einzug der Wiesnwirte begleiten. Doch wenn es nach der Mehrheit des Bezirksausschusses Isarvorstadt/Ludwigsvorstadt geht, könnten diese Pferde bald der Vergangenheit angehören. Der Bezirksausschuss fordert ein Verbot der Kutschenpferde auf der Wiesn. Darüber berichtet der „Münchner Merkur“.

Arne Brach von den Grünen erklärt, die Tiere seien unnatürlichem Lärm und Stress durch Menschenmassen und Musikinstrumente ausgesetzt. Seine Lösung: E-Traktoren statt Pferdekutschen.

Kritik an den Plänen: Wiesn-Chef zeigt sich empört

Der Vorschlag stößt auf starken Widerstand. Thomas Roiderer, Wiesnwirt des Hackerzelts, kritisiert den Vorschlag scharf: „Das sind Kaltblüter, die haben früher die Äcker bestellt. Das Ziehen haben sie im Blut. Eine leichtere Aufgabe als beim Wirte-Einzug gibt es für sie nicht.“

Wiesn-Chef Clemens Baumgärtner zeigt sich ebenfalls entsetzt über die Pläne und wirft Arne Brach vor, das Oktoberfest für mediale Aufmerksamkeit zu missbrauchen. „Ich bin geschockt, dass Herr Brach jedes Jahr wieder händeringend Themen sucht rund um die Wiesn, um sich ins Gespräch zu bringen,“ so Baumgärtner. Er sieht die Tradition und die Interessen des Oktoberfests gefährdet.

Tierschutz-Diskussionen: Hunde und Greifvögel ebenfalls im Fokus

Nicht nur die Pferde sind ins Visier des Bezirksausschusses geraten. Auch Hunde und Greifvögel, die beim Trachten- und Schützenzug teilnehmen, sollen laut Brach unter dem Trubel leiden.

Innerhalb der Grünen herrscht keine einheitliche Meinung zu dem Vorstoß. Anja Berger, Wiesn-Stadträtin der Grünen, erklärt, dass der Bezirksausschuss eigenständig agiert und nicht jede Entscheidung abgesprochen sei. „Ich teile die Meinung von Herrn Brach nicht. Den Brauereipferden geht es meinen Eindrücken nach gut“, betont Berger.