Drei Menschen verletzt - Messerangriff in Stuttgarter Fanzone - Tatverdächtiger Syrer (25) in U-Haft

Nach dem Messerangriff in der Fanzone Stuttgart beim EM-Spiel Tschechien gegen die Türkei sitzt ein 25 Jahre alter Mann in Untersuchungshaft.<span class="copyright">dpa</span>
Nach dem Messerangriff in der Fanzone Stuttgart beim EM-Spiel Tschechien gegen die Türkei sitzt ein 25 Jahre alter Mann in Untersuchungshaft.dpa

Nach dem Messerangriff in der Fanzone Stuttgart beim EM-Spiel Tschechien gegen die Türkei sitzt ein 25 Jahre alter Mann in Untersuchungshaft. Drei Menschen wurden am Mittwochabend verletzt.

Laut Staatsanwaltschaft vom Donnerstag wird dem tatverdächtigen Syrer ein versuchtes Tötungsdelikt vorgeworfen. Bei den drei Verletzten handelt es sich um einen 19 Jahre alten Deutschen und zwei 38 und 60 Jahre alte türkische Staatsangehörige. Der zunächst lebensgefährlich verletzte, 38 Jahre alte Mann, ist mittlerweile außer Lebensgefahr.

Messerangriff in Stuttgarter Fanzone - Tatverdächtiger (25) in U-Haft

Die Polizei richtete eine Ermittlungsgruppe ein. Beim Tatverdächtigen handelt es sich nach Angaben der Polizei um einen syrischen Staatsangehörigen.

Es ist weiterhin unklar, wie das Messer in die Fanzone gelangen konnte. „Wir sind entsetzt über diese Tat, die unser friedliches Fußballfest überschattet“, ließ sich Clemens Maier, Bürgermeister für Ordnung, Sicherheit und Sport, am Donnerstag in einer Mitteilung zitieren.

Am Tatort sicherten die Ermittler noch in der Nacht umfangreiche Spuren. Auch die vorhandenen Videoaufzeichnungen werden derzeit ausgewertet. Die näheren Hintergründe und Umstände der Tat sind Gegenstand der weiteren Ermittlungen. Über das kurz nach dem Vorfall eingerichtete Hinweisportal gingen bereits Hinweise ein, die nun ausgewertet werden müssen.

Die Motivlage blieb zunächst ungeklärt. Stuttgarts Oberbürgermeister Frank Nopper (CDU) forderte laut Mitteilung: „Wir müssen schnellstmöglich Tathergang und Hintergründe vollumfänglich aufklären und dann mit großer Entschlossenheit die notwendigen Konsequenzen ziehen.“ Welche Konsequenzen das sein könnten, blieb unklar.

Veranstalter nach Messerangriff: „Grundsätzlich am Sicherheitskonzept festhalten“

Der Geschäftsführer der „in.Stuttgart“ Veranstaltungsgesellschaft, Andreas Kroll, sagte, man verurteile diesen Gewaltakt und den Angriff auf Menschen, der einen Schatten auf das bisher so friedliche und stimmungsvolle Fußballfest werfe. „Grundsätzlich werden wir an unserem mit allen Behörden abgestimmten Sicherheitskonzept festhalten“.

Die Kontrollen am Eingang zur Fanzone würden sehr intensiv durchgeführt. Es seien dabei auch verbotene Gegenstände gefunden und den Personen abgenommen worden. In all diesen Fällen wurde die Polizei informiert.

Kroll sagte weiter: „Nach intensiven Gesprächen mit den Sicherheitsbehörden werden wir das Euro 2024 Fanfestival mit seinem Programm an den spielfreien Tagen heute fortsetzen.“ Das gelte für alle Fanbereiche – auch für die Konzerte auf dem Schlossplatz am Donnerstagabend mit Madeline Juno, Philipp Dittberner und Joris.

Die Polizei hatte die Tat in der Menschenmenge bemerkt. Es kam zu Tumulten. Eine Massenpanik sei durch das schnell Eingreifen der Beamten verhindert worden. Der 25 Jahre alter Tatverdächtige konnte später festgenommen werden. Der Stuttgarter Schlossplatz war nach der Tat abgesperrt worden. Noch in der Nacht gab die Polizei auf der Plattform „X“ Entwarnung: Es bestehe keine Gefahr mehr. Die Polizei hatte zudem ein Hinweisportal eingerichtet, in dem Zeugen ihre Bilder und Videos hochladen können.

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