Dutzende Todesopfer bei Dammbruch nach heftigen Regenfällen in Kenia

Bei einem Dammbruch nach heftigen Regenfällen sind in Kenia mindestens 45 Menschen ums Leben gekommen. Weitere Menschen wurden nach Angaben von Gouverneurin Susan Kihika vermisst. (Tony KARUMBA)
Bei einem Dammbruch nach heftigen Regenfällen sind in Kenia mindestens 45 Menschen ums Leben gekommen. Weitere Menschen wurden nach Angaben von Gouverneurin Susan Kihika vermisst. (Tony KARUMBA)

Bei einem Dammbruch nach heftigen Regenfällen sind in Kenia mindestens 45 Menschen ums Leben gekommen. Weitere Menschen wurden nach Angaben von Gouverneurin Susan Kihika vermisst, nachdem ein Damm im Rift-Tal nördlich der Hauptstadt Nairobi gebrochen war. Augenzeugenberichten zufolge brach der Damm nahe dem Ort Maai Mahiu in der Nacht zum Montag, Wassermassen tosten einen Hügel hinab und rissen alles in ihrem Weg mit sich.

Häuser wurden von den Fluten fortgerissen, Bäume entwurzelt, eine Straße wurde überschwemmt. Zunächst seien 45 Leichen geborgen worden, sagte ein Polizeisprecher. Helfer suchten in den Schlamm-Massen nach möglichen Überlebenden und weiteren Opfern. Die Regierung ordnete nach den Worten von Innenminister Kithure Kindiki eine dringende Sicherheitsüberprüfung sämtlicher Dämme und Stauseen binnen 24 Stunden an. In der Folge sollten Zwangsevakuierungen und zeitweise Umsiedlungen angeordnet werden.

Die Zahl der Todesopfer durch die seit März andauernden Unwetter und Überschwemmungen stieg mit dem Dammbruch auf mehr als 120. Die Regenzeit in Kenia und großen Teilen Ostafrikas fällt in diesem Jahr wegen des Klimaphänomens El Niño besonders heftig aus, seit Wochen gibt es Überschwemmungen.

Das Innenministerium warnte Verkehrsteilnehmer vor "gefährlichem Verhalten". Zudem drohe jedem die Festnahme, der "auf unsicheren Kanus oder Booten" Passagiere über Hochwasser führende Flüsse transportiere. Am Wochenende waren mindestens zwei Menschen ertrunken, als ein voll besetztes Boot im Überschwemmungsgebiet im Osten des Landes gekentert und gesunken war. 23 weitere Menschen konnten nach dem Unglück gerettet werden.

Wegen der anhaltenden Überschwemmungen und Regenfälle wurde der Schulbeginn nach den Halbjahresferien derweil um eine Woche verschoben. Die Schulen könnten erst wieder öffnen, wenn die Sicherheit der Schüler und der Lehrkräfte garantiert sei, erklärte Bildungsminister Ezekiel Machogu am Montag. Andernfalls seien Menschenleben in Gefahr. Der Beginn des zweiten Unterrichtshalbjahrs werde daher auf Montag kommender Woche verschoben.

Auch Kenias Nachbarland Tansania leidet derzeit unter heftigen Regenfällen. Dort starben bislang mindestens 155 Menschen bei Überschwemmungen und Erdrutschen. Im ostafrikanischen Burundi, einem der ärmsten Länder der Welt, mussten nach Angaben der Regierung und der UNO wegen der heftigen Regenfälle in den vergangenen Monaten etwa 96.000 Menschen aus ihren Häusern fliehen.

gt/kbh