So rächte sich das "Herr der Ringe"-Team an Harvey Weinstein

Auf den früheren Produzenten Harvey Weinstein war seinerzeit so mancher Filmemacher von "Herr der Ringe" nicht gut zu sprechen. Das äußerte sich in einer kleinen Racheaktion, wie der Schauspieler Elijah Wood jetzt verraten hat.

NEW YORK, NEW YORK - JUNE 11: Elijah Wood attends 2021 Tribeca Festival Premiere of
Elijah Wood enthüllte ein kleines, aber fieses Detail zu den "Herr der Ringe"-Filmen. (Bild: Dia Dipasupil/Getty Images for Tribeca Festival)

In einem Interview verriet Schauspieler Elijah Wood auch die eine oder andere Anekdote aus den Dreharbeiten zur "Der Herr der Ringe"-Trilogie. Besonders amüsant ist die Geschichte, wie sich das Team um Regisseur Peter Jackson an Harvey Weinstein rächte. Eine Rolle spielte dabei eine Ork-Maske, die man nach dem Vorbild des gefallenen Hollywood-Produzenten entworfen hatte.

Er könne sich noch genau erinnern, sagt Wood im Gespräch mit dem Podcast "Armchair Expert", wie es zu dem Racheakt gekommen war. Eine der Ork-Masken sei so konzipiert worden, "dass sie als eine Art 'fick dich'-Kommentar wie Harvey Weinstein aussah". Es sei "in Ordnung, jetzt darüber zu sprechen", fügt der Schauspieler hinzu, "denn der Kerl sitzt im Knast. Scheiß auf ihn."

Racheakt wegen Knebelvertrag

Weinstein hatte sich im Rahmen der "Herr der Ringe"-Adaption bei den Filmemachern unbeliebt gemacht. Die Filmrechte an J.R.R. Tolkiens Romanepos hatten sich ursprünglich beim Filmstudio Miramax befunden, das Weinstein Ende der 1970er Jahre mit seinem Bruder Bob gegründet hatte. Aufgrund von Differenzen zwischen dem Studio und dem Kreativteam um Regisseur, Co-Drehbuchautor und Produzent Peter Jackson ging das Projekt letztlich an New Line Cinema über.

Die Verfilmung unter dem Dach eines neuen Filmstudios hatte Miramax jedoch an zwei Bedingungen geknüpft, wie das Filmmagazin Hollywood Reporter unter Quellenberufung berichtet. Zum einen wäre Jackson und Co. eine knapp bemessene Frist auferlegt worden. Zweitens sollte das neue Studio aus der Vorlage drei Filme realisieren. "Das Zeitfenster war der Wahnsinn", erinnert sich Wood. Zur zweiten Bedingung sagt er: "Die meisten Leute sträubten sich gegen die Idee, mehr als einen Film zu machen. Die gängige Meinung war: 'Nein, ihr müsst erst sehen, wie [der erste] Film ankommt und dann den Rest des Geldes investieren."

Der Fall Weinstein

Harvey Weinstein arrives at Manhattan Criminal Court with his attorneys on Feb. 24, 2020. (Alec Tabak/New York Daily News/Tribune News Service via Getty Images)
Der frühere Hollywood-Mogul Harvey Weinstein sitzt wegen Vergewaltigung und sexueller Nötigung im Gefängnis. (Bild: Alec Tabak/New York Daily News/Tribune News Service via Getty Images)

Rund 90 Frauen haben Harvey Weinstein sexuelle Belästigung oder Gewalt vorgeworfen, darunter die Schauspielerinnen Angelina Jolie, Selma Hayek und Uma Thurman. Im Februar 2020 war der frühere Hollywood-Mogul in einem New Yorker Verfahren wegen Vergewaltigung und sexueller Nötigung schuldig gesprochen worden. Im folgenden Monat wurde er zu 23 Jahren Haft verurteilt. Gegen das Urteil legten seine Anwälte im April dieses Jahres Berufung ein. Ihr Argument: Der Prozess gegen Weinstein sei nicht fair gewesen. In Los Angeles steht der ehemalige Produzent wegen weiterer sexueller Straftaten vor Gericht.

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