Eltern des Germanwings-Piloten schalten Traueranzeige

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Nach gut einem Jahr melden sich die Eltern des Germanwings-Piloten erstmals zu Wort: Sie schalten für ihren Sohn eine Traueranzeige in der Zeitung und bedanken sich für die Unterstützung.

Am 24. März 2015 war der Airbus A320 auf dem Weg von Barcelona nach Düsseldorf, als er nach rund einer halben Stunde in einen Sinkflug ging und dann an einem Berg in einer Höhe von 1820 Metern zerschellte. Alle 150 Insassen kamen ums Leben. Darunter war eine Schulklasse. Der Copilot war psychisch krank und hatte das Flugzeug absichtlich in einen Felsen in den Alpen gesteuert.

Die Eltern schreiben in der “Westerwälder Zeitung”: “DANKE an alle in der Stadt Montabaur für den Zusammenhalt und den geschützten Raum, den ihr für uns geschaffen habt”, heißt es in der Annonce. „Wir möchten uns bei allen bedanken, die uns in einem Jahr voller Erschrecken und Angst, Nichtbegreifens, Ruhelosigkeit, Sprachlosigkeit, Verzweiflung und nicht bewältigter Trauer beigestanden und geholfen haben, unseren so sehr großen Verlust zu tragen und alles, was über uns hereinstürzte, auszuhalten.“ Am Ende der Anzeige schreiben die Eltern des Copiloten: „Wir haben einen liebenswerten und wertvollen Menschen verloren. Für Dich; Wir vermissen Dich sehr, aber Du bist und bleibst in unseren Herzen.“

Die Opfer, die ihr Sohn mit in den Tod gerissen hat, werden in der Anzeige nicht erwähnt. Das hat einige Hinterbliebenen offenbar verletzt. Über ihren Anwalt ließen die Eltern eines verstorbenen 24-Jährigen gegenüber der “Bild”-Zeitung mitteilen: „Wir können unser ermordetes Kind nur noch am Grab besuchen, in der Danksagung der Familie L. wird ihr Sohn als wertvoller Mensch beschrieben. Man kann unsere Wut derzeit nicht in Worte fassen.“ Dennoch habe man Verständnis für die Trauer der Eltern.