Erdrutsch trifft mehrere Dörfer in Papua-Neuguinea - Viele Tote befürchtet

Ein Erdrutsch hat mehr als sechs Dörfer im Hochland von Papua-Neuguinea getroffen, Häuser unter sich begraben und möglicherweise viele Menschen getötet. Das Unglück ereignete sich am frühen Morgen, als viele Dorfbewohner zu Hause schliefen. (STR)
Ein Erdrutsch hat mehr als sechs Dörfer im Hochland von Papua-Neuguinea getroffen, Häuser unter sich begraben und möglicherweise viele Menschen getötet. Das Unglück ereignete sich am frühen Morgen, als viele Dorfbewohner zu Hause schliefen. (STR)

Ein massiver Erdrutsch hat am Freitag mehr als sechs Dörfer im Hochland von Papua-Neuguinea getroffen, Häuser unter sich begraben und nach Behördenangaben möglicherweise viele Menschen getötet. Der Gouverneur der entlegenen Provinz Enga, Peter Ipatas, sprach zunächst von "Todesfällen und Sachschäden". Später sagte er, dass "mehr als sechs Dörfer" betroffen seien, und bezeichnete den Vorfall als "beispiellose Naturkatastrophe", die "erhebliche Schäden" verursacht habe.

Das Unglück ereignete sich am frühen Freitagmorgen, während viele Dorfbewohner zu Hause schliefen. Bilder vom Unglücksort zeigten eine große Masse Fels und Erde, die aus dem dicht bewachsenen Mount Mungalo herausgebrochen waren. Am Fuße des Erdrutsches waren die Überreste vieler Wellblechhütten zu sehen.

Dutzende Männer und Frauen aus der Umgebung kletterten über die Stein- und Erdhaufen, riefen nach Vermissten und suchten ungläubig den Unglücksort ab. Einige versuchten, ausgestattet mit Gummistiefeln, Stirnlampen, Macheten und langstieligen Äxten, die Trümmer zu beseitigen.

"Der Erdrutsch ereignete sich gegen drei Uhr nachts. Es sieht so aus, als seien mehr als 100 Häuser verschüttet worden. Es ist noch nicht bekannt, wie viele Menschen sich in diesen Häusern befanden", sagte der Vorsitzende des örtlichen Vereins für Gemeindeentwicklung, Vincent Pyati, der Nachrichtenagentur AFP.

Der Präsident der nahegelegenen Industrie- und Handelskammer von Porgera, Nickson Pakea, sprach von bis zu 300 Menschen, die sich zum Zeitpunkt des Erdrutsches in dem Dorf aufgehalten haben könnten. Der nationale Katastrophenschutz machte zunächst keine Angaben.

Eine Vertreterin des Roten Kreuzes von Papua-Neuguinea schätzte die Zahl der Verletzten und Toten auf zwischen 100 und 500; sie versuche jedoch noch, "sich ein klareres Bild von der Situation zu machen". Der Ort des Erdrutsches sei sehr abgelegen und es könne bis zu zwei Tage dauern, bis Rettungskräfte und Hilfsgüter das Gebiet erreichten, erklärte sie.

Ein Krisenteam aus Medizinern, Soldaten, Polizisten und Mitgliedern von UN-Organisationen wurde in das Gebiet entsandt, um die Schäden zu begutachten und den Verletzten zu helfen.

Papua-Neuguinea liegt im südwestlichen Pazifik südlich des Äquators und wird häufig von heftigem Regen heimgesucht. In diesem Jahr gab es bereits intensive Regenfälle und Überschwemmungen. Im März waren mindestens 23 Menschen bei einem Erdrutsch in einer nahegelegenen Provinz ums Leben gekommen.

lt/mid