Nach erneutem Rückschlag: Eberl muss es "wirken lassen"
Für ein erstes Fazit war es Max Eberl viel zu früh. "Ich habe die Mannschaft zum ersten Mal gespürt", sagte der neue Sportvorstand des FC Bayern nach dem neuerlichen Rückschlag im Kampf um die mittlerweile in weite Ferne gerückte Meisterschaft: "Jetzt muss ich das erstmal auf mich wirken lassen."
Zuvor hatte der Fußball-Rekordmeister am ersten Arbeitstag Eberls nur ein 2:2 (1:1) beim SC Freiburg geholt und damit die Ziele für sein 2000. Bundesligaspiel verfehlt: den Rückstand auf den Spitzenreiter kaum verkürzt, vergeblich auf Rückenwind für die Königsklasse gehofft. "Wir haben nur einen Punkt geholt, nicht drei", konstatierte Eberl.
Durch das Unentschieden haben die Münchner ihren Abstand auf Tabellenführer Bayer Leverkusen nach der ersten Partie des 24. Spieltags nur auf sieben Punkte verkleinert. Die Tore von Mathys Tel (35.) und Jamal Musiala (75.) waren zu wenig für einen Dreier. Christian Günter (12.) und Lucas Höler (87.) trafen zum verdienten Punktgewinn für den SC.
Vor allem der Auftritt der Bayern in der ersten halben Stunde war bedenklich. "Dafür gibt es keine Erklärung aus meiner Sicht. Wir konnten froh sein, dass es nur 0:1 stand", gestand der scheidende Trainer Thomas Tuchel ein: "Wir haben in der ersten Halbzeit so viel vermissen lassen, dass wir nicht mehr als den Punkt erwarten können."
Nach dem verpassten Erfolg wachsen auch mit Blick auf das Achtelfinal-Rückspiel in der Champions League am Dienstag gegen Lazio Rom (Hinspiel 0:1) die Zweifel an der schwächelnden Bayern-Mannschaft.
Selbst Tuchel weiß nicht, was er in der Königsklasse erwarten kann. "Das Auf und Ab begleitet uns schon sehr lange", sagte der Coach: "Deshalb ist eine Topleistung von uns am Dienstag nicht ausgeschlossen. Und wir werden eine brauchen. Wir werden positiv pushen - dann müssen wir liefern."