Eva Habermann: Ihr Kampf gegen Alkoholsucht und Depressionen
Wer würde bei dem strahlenden Lächeln, für das Eva Haberman (46) bekannt ist, überhaupt vermuten, dass sie schon viele dunkle Täler durchschritten und immer wieder mit Depressionen und Alkoholsucht gekämpft hat? Die Schauspielerin sprach 2020 erstmals offen darüber, wie es um sie steht. Inzwischen hat sie viel über sich gelernt und erkennt gefährliche Momente schon früher.
Eine Trennung führte zur Alkoholsucht
Als ihr damaliger Lebensgefährte Schluss machte, stürzte der TV-Star ('Unsere Farm in Irland') ab: "Ich habe nur noch geweint und mich betrunken. Man ist dann an die Sucht gefesselt, fühlt sich mit der Zeit immer wertloser", verriet Eva jetzt im 'Bunte'-Interview. Nachdem Depressionen und Sucht sie immer tiefer runterzogen, gelang ihr 2014 die Wende – sie ließ sich in einer psychosomatischen Klinik behandeln, und es ging langsam wieder bergauf. Dabei lernte sie, besser auf sich achtzugeben und zu erkennen, wann die Depressionen auftraten: "Nie in aktiven Phasen, nie inmitten eines Drehs oder Theaterengagements. Trigger waren bei mir immer schlimme Erlebnisse, die ich verdrängt habe bzw. nach denen ich, statt Trauer zuzulassen, einfach weiter funktioniert habe. Deswegen suchen mich Depressionen in Ruhephasen heim", erklärte Eva.
Eva Habermann lernte sich selbst besser kennen
"Es war bei mir schon immer so, wenn ich merkte, es kippte Richtung Depression, hatte ich in der Zeit davor zu viel Stress und habe zu wenig auf mich geachtet", sagte sie weiter. "Ich habe dann zu gar nichts mehr Lust, bin antriebslos, pessimistisch, fühle mich ängstlich. Ich erkenne mich dann selbst kaum wieder und merke, dass im Körper etwas komplett schiefläuft. Ich bin eigentlich immer sehr gerne unterwegs, wenn ich nur noch daheim sein will, stimmt etwas nicht."
Auch wenn die Depressionen immer wiederkommen können, eine neue Leidenschaft trägt hoffentlich auch dazu bei, dass es Eva Habermann besser geht – sie hat bereits ihren vierten Film produziert. Dass sie sich dabei auch gern im Genre Splatter-Horror austobt, überrascht sicher nicht nur Evas Fans, die sie eher als romantische Heldin kennen. Für ihr aktuelles Werk, das Drama 'Die wahre Schönheit', das auch das Thema Depressionen aufgreift, heimste sie auf internationalen Festivals bereits beeindruckende 48 Preise ein. In den USA kam der Film unter dem Titel 'The Ugly Truth' besonders gut an. "Das Lob der Amerikaner, unser Film sei absolut real, bedeutet mir unglaublich viel", schwärmte Eva Haberman nach einer Preisübergabe.
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