Exklusive Einblicke: Kameras sind hautnah beim Bundeswehr-Alltag dabei

Die Wertschätzung für die Arbeit der deutschen Soldatinnen und Soldaten ist wieder stark gestiegen. (Bild: Kabel Eins / Adobe Stock)
Die Wertschätzung für die Arbeit der deutschen Soldatinnen und Soldaten ist wieder stark gestiegen. (Bild: Kabel Eins / Adobe Stock)

Das gab's so noch nie im deutschen Fernsehen: In vier Folgen einer neuen Reihe begleitet der Sender Kabel Eins Soldatinnen und Soldaten der Truppe in einer sonst meist strikt von der Öffentlichkeit abgeschirmten Welt - ungefiltert und nah.

Das Bild der Bundeswehr wandelt sich. Und in Zeiten akuter Krisen und Bedrohungen hat sich zuletzt auch die Wertschätzung für "die Truppe" stark erhöht. So lässt sich womöglich auch die neue Offenheit erklären, die zur exklusiven Zusammenarbeit bei der neuen Kabel Eins-Dokumentation "Unsere Bundeswehr: Missionen, Menschen, Emotionen" geführt hat. Los geht es am Donnerstag, 27. Oktober, um 20.15 Uhr, bei Kabel Eins.

In vier Folgen blickt der Sender hinter die Kulissen und vor allem hinter sonst gut gesicherte, fest verschlossene Türen. Es geht um Einblicke in den Alltag von deutschen Soldatinnen und Soldaten sowie vor allem um die angestoßenen Modernisierungsprozesse, die die Landesverteidigung rasch wieder schlagkräftiger machen sollen.

Auf das neue Dokuprojekt ist Kabel Eins-Senderchef Marc Rasmus besonders stolz. "Wir drehen seit Jahren mit allen möglichen Polizei- Einheiten", sagte er im Vorfeld der Ausstrahlung. "Aber man geht eben nicht einfach zur Bundeswehr, um dort zu drehen! Das war praktisch ein Blindflug, wir konnten keine Treatments abnehmen oder vorab ein Casting sehen. Umso stolzer bin ich, dass wir das gemeinsam mit den Kolleginnen und Kollegen von Story House so gut hinbekommen haben."

Die Dokumenation, die in einer Zusammenarbeit mit der Truppe entstand, ist zunächst auf vier Teile à 90 Minuten angelegt - mit vielen Einblicken in alle Teilstreitkräfte. (Bild: Kabel Eins)
Die Dokumenation, die in einer Zusammenarbeit mit der Truppe entstand, ist zunächst auf vier Teile à 90 Minuten angelegt - mit vielen Einblicken in alle Teilstreitkräfte. (Bild: Kabel Eins)

Info-Offensive für die Truppe

Es ist kein Geheimnis, dass zuletzt viel Geld in Aufrüstungsprojekte floss und auch künftig fließen wird. Und genauso offen liegt der Wunsch der Bundeswehr-Verantwortlichen, möglichst viele neue Bewerber für den aktuell alles andere als ungefährlich erscheinenden Dienst an der Waffe zu gewinnen. So dürfte sich auch die Bereitschaft erklären, mehr Informationsarbeit in eigener Sache zuzulassen. Zuletzt lief etwa bei RTL die viel beachtete Dokumentation "Einsatz für Henning Baum - Was es jetzt heißt, Bundeswehrsoldat zu sein", in der der "Letzte Bulle"- und "König von Mallorca"-Darsteller etwa in einen Eurofighter kletterte - und dann auch mitflog.

Wie bedeutsam es auch der Truppe erscheint, der Öffentlichkeit ein realistisches Bild über den Alltag der Soldatinnen und Soldaten zu vermitteln, bestätigt der Militär-Experte Oberst a.D. Ralph Thiele. Bei einer Pressekonferenz zum Start der Doku-Reihe unterstrich er die Notwendigkeit der Information über den beruflichen Alltag. "Es ist wichtig, die Streitkräfte wieder stark zu machen", sagte er im Rahmen einer Pressekonferenz zur Sendereihe. "Aber es ist auch wichtig, dass diese starken Streitkräfte von der Bevölkerung mitgetragen werden."

Im Internet betreibt die Bundeswehr schon länger erfolgreich Pressearbeit mit starken Bewegtbildinhalten. So erwies sich bei YouTube die Serie "Die Rekruten" als großer Publikumserfolg. Lange galt es als ausgemacht, dass der auf junge Zuschauer blickende Privatsender RTLZWEI zumindest eine Zusammenfassung der Serie ins Programm nehmen würde. Doch dann kam es zu keiner Einigung. Nun hat Kabel Eins im Wettkampf der etwas kleineren Sender die Nase vorn.

Senderchef Marc Rasmus freut sich sehr, dass die Kooperation mit der Truppe zustande kam. "Wir drehen seit Jahren mit allen möglichen Polizei- Einheiten. Aber man geht eben nicht einfach zur Bundeswehr, um dort zu drehen!" (Bild: 2015 Getty Images/Christian Augustin)
Senderchef Marc Rasmus freut sich sehr, dass die Kooperation mit der Truppe zustande kam. "Wir drehen seit Jahren mit allen möglichen Polizei- Einheiten. Aber man geht eben nicht einfach zur Bundeswehr, um dort zu drehen!" (Bild: 2015 Getty Images/Christian Augustin)

Auf den Stützpunkten in Neuburg an der Donau und in Hammelburg

Für die "Unsere Bundeswehr"-Dokureihe erhielt der Sender exklusive Einblicke in alle Teilstreitkräfte - mit Zugängen etwa zum Sanitätsdienst oder der sogenannten Cyber- und Informationsraumeinheit. Außerdem sieht man, wie Soldatinnen und Soldaten Militärübungen absolvieren und an Auslands- und NATO-Einsätzen teilnehmen.

Die Dreharbeiten brachten einige Herausforderungen auch für das Drehteam mit sich. "Man muss sich als Filmemacher sehr umstellen, wenn man seine Protagonisten erst am Drehtag in der Kaserne kennenlernt", erklärt Christine Franke, Executive Producer bei Story House Productions, im Rückblick auf die Filmarbeiten. Immer wieder musste man schnell reagieren. "Wenn es auf der Fregatte plötzlich hieß: 'Wir treffen uns in zehn Minuten mit dem WO und dem NO in der Backbord-Nock'', dann standen wir erst mal da und haben uns gefragt: Mit wem treffen wir uns? Wo treffen wir die? Und wie bitte kommen wir jetzt mit dem ganzen Equipment in zehn Minuten von diesem Deck da hin?"

Im Zentrum der ersten von vier Folgen steht ein Besuch in Neuburg an der Donau - beim Taktischen Luftwaffengeschwader 74. Das Kamerateam folgt Hauptfeldwebel Sici, der seit acht Jahren bei der Truppe ist, in seinem Arbeitsalltag. In Hammelburg, auf dem Truppenübungsplatz der Cyber- und Informationsraumeinheit, lernt man Christoph sowie Hauptfeldwebel Andreas kennen.

Verteidigungsministerin Christine Lambrecht muss die Truppe durch unruhige Zeiten steuern. (Bild: 2022 Getty Images/Andreas Rentz)
Verteidigungsministerin Christine Lambrecht muss die Truppe durch unruhige Zeiten steuern. (Bild: 2022 Getty Images/Andreas Rentz)