Fischen verboten: Frankreich will Delfine schützen, Fischer bangen um Existenz

In Frankreich sind an diesem Donnerstag Streiks und Protestaktionen zahlreichen Häfen der Atlantikküste geplant. Am Mittwoch blockierten bereits dutzende Fischerboote die Einfahrt des Handelshafens von Bayonne, um gegen ein Fangverbot zu protestieren.

Der französische Staatsrat hatte zuvor beschlossen, die Fischerei in bestimmten Gebieten innerhalb der nächsten sechs Monate einzuschränken - um Delfine zu schützen.

Doch ein Fangverbot bedrohe die Existenz der Fischer, so Olivier Mercier, Fischer aus Arcachon: "Unser Überleben steht auf dem Spiel (...). Die NGOs haben drei Monate Fangverbot im ersten Quartal und einen Monat im Sommer gefordert. Im Durchschnitt sind das 50 % des Umsatzes der Boote. Und ein Unternehmen, das 50 % seines Umsatzes verliert, geht unter."

Die Umweltschutzorganisation "Sea Shepherd" begrüßt das Verbot dagegen. Die NGO hatte zuvor auf See und an den Stränden die Zahl der toten Delfine erfasst und von einem "Massaker" berichtet.

Demnach verendeten sie zu Hunderten weil sie sich in Netzen, Schleppnetzen, Bootsmotoren oder anderen Fischereigeräten verfangen, so Sea Sheperd.

Auch die wissenschaftliche Beobachtungsstelle Pelagis an der Universität La Rochelle hatte zuvor bekannt gegeben, dass fast 1.200 Delfine in diesem Winter an der Atlantikküste aufgefunden wurden - davon allein 800 im März.

Die am stärksten betroffenen Departements sind die Vendée (31%), die Charente-Maritime (23%), die Landes (14%) und das Finistère (12%).

Pelagis erklärte, "dass die meisten untersuchten Kadaver Spuren eines Fangs in einem Fanggerät zeigen."

Um Delfine langfristig zu schützen, müssten die Fangmethoden verändert werden.