Freispruch für Kevin Spacey im Prozess um sexuelle Übergriffe

Kevin Spacey wurde von einem Londoner Gericht im Prozess wegen angeblicher sexueller Übergriffe in allen Anklagepunkten freigesprochen. (Bild: 2023 Getty Images/Chris J Ratcliffe)
Kevin Spacey wurde von einem Londoner Gericht im Prozess wegen angeblicher sexueller Übergriffe in allen Anklagepunkten freigesprochen. (Bild: 2023 Getty Images/Chris J Ratcliffe)

US-Schauspieler Kevin Spacey ist im Prozess um angebliche sexuelle Übergriffe in allen Anklagepunkten freigesprochen. Dies teilte die Jury eines Gerichts in London am Mittwoch mit.

Der wegen angeblicher sexueller Übergriffe angeklagte Kevin Spacey ist unschuldig. Zu diesem Schluss kam die Jury eines Londoner Gerichts am Mittwoch. Das Urteil, welches den US-amerikanischen Schauspieler in allen Anklagepunkten freisprach, fiel auf den Tag genau an Spaceys 64. Geburtstag. Eigentlich wurde das Urteil bereits am Dienstag erwartet, doch die Jury brauchte für ihre Beratung am Ende drei statt der ursprünglich angesetzten zwei Tage.

In einem rund vierwöchigen Prozess am Southwark Crown Court hatten vier Männer Spacey sexuelle Übergriffe vorgeworfen. Ereignet hätten sich die Fälle, laut Anklage, in den Jahren 2001 und 2013 in London und der Grafschaft Gloucestershire. Von 2004 bis 2015 war Spacey künstlerischer Direktor am Londoner Theater Old Vic und lebte währenddessen in der britischen Hauptstadt.

Nicht der erste Freispruch für Kevin Spacey

Spacey selbst hatte die Vorwürfe immer abgestritten: Die Behauptung eines Mannes, wonach er ihn aggressiv in den Schritt gefasst hätte, bezeichnete er als "reine Fantasie". Zwar räumte er ein, einen der Männer in der Leistengegend berührt sowie mit einem anderen Kläger Sex gehabt zu haben. Dabei habe es sich allerdings um "romantische" Berührungen beziehungsweise einvernehmlichen Sex gehandelt.

Nach der Urteilsverkündung zeigte sich Spacey erleichtert: Berichten zufolge seufzte er laut auf und brach in Tränen aus. Schon im Oktober 2022 wurde Kevin Spacey in einem vergleichbaren Prozess in New York freigesprochen: Der Schauspieler Anthony Rapp hatte geklagt, dass Spacey ihn in den 1980-ern belästigt habe.

Für Spacey zogen die Vorwürfe schwere Konsequenzen nach sich: Netflix beendete die Zusammenarbeit an der Polit-Serie "House of Cards", in der Spacey über fünf Staffeln die Hauptrolle Francis J. Underwood gespielt hatte. Später musste er den Produzenten der Serie 30 Millionen Dollar Vertragsstrafe zahlen. Aus dem Film "Alles Geld der Welt" von Ridley Scott wurde Kevin Spacey ebenfalls rausgeschnitten und im Nachdreh durch Christopher Plummer ersetzt.