Ganz schön kaputt: So schlägt sich Oscar-Gewinnerin Emma Stone als verfluchte Heimwerker-Queen

Was nicht passt, wollen die Sieglers (Nathan Fielder, Emma Stone) passend machen. Das klappt aber nicht immer. (Bild: A24/Paramount+ with SHOWTIME / Beth Garrabrant)
Was nicht passt, wollen die Sieglers (Nathan Fielder, Emma Stone) passend machen. Das klappt aber nicht immer. (Bild: A24/Paramount+ with SHOWTIME / Beth Garrabrant)

 

Emma Stone und Nathan Fielder zertrümmern in der smarten, unvorhersehbaren Heimwerker-Satire "The Curse" bei Paramount+ die Verlogenheit des Fernsehens.

Neue Wände, neue Küche, neuer Garten, neues Haus: Der Spartenkanal HGTV (Home & Garden TV) ist ein Sender der Möglichkeiten, die man selbst gerne hätte. Das Publikum schaut zu und kann ein bisschen neidisch sein, wo und wie andere Menschen wohnen können. Oder was engagierte Renovierungskünstler alles ermöglichen: zum Beispiel das von Oscar-Gewinnerin Emma Stone und Nathan Fielder gespielte Ehepaar Siegel, das beim Streamingdienst Paramount+ ab 11. November in der Serie "The Curse" all die schönen Do-it-yourself-Shows auf die Schippe nimmt. Das Problem dabei ist: Die Siegels sind mit einem Fluch belegt.

Whitney (Emma Stone) und Asher Siegler (Nathan Fielder) renoverien für ihr Leben gern Häuser. (Bild: A24/Paramount+ with SHOWTIME / Beth Garrabrant)
Whitney (Emma Stone) und Asher Siegler (Nathan Fielder) renoverien für ihr Leben gern Häuser. (Bild: A24/Paramount+ with SHOWTIME / Beth Garrabrant)

Das Schönste an Heimwerker-Shows sind die "Oh my God"-Momente, auf die man sich am Ende der einzelnen Folgen verlassen kann. Wenn die Arbeit erledigt ist und aus Hütten Paläste geworden sind, brechen die Eigentümer pflichtbewusst in Freudentränen aus: "good job", "I just love it", "You guys are so amazing". Könnte man sich ein Beispiel dran nehmen, um Handwerkern generell die verdiente Wertschätzung entgegenzubringen. Neben der pünktlichen Begleichung aller Rechnungen freilich.

Geiz ist doch nicht geil

Doch genug damit: Dass hinter den Kulissen von Heimwerker-Shows nicht alles so schick und freundlich ist wie vor der Kamera - geschenkt. Reality TV bildet nun mal nicht die Realität ab. Es soll unterhalten und - im Falle der Siegels - Botschaften vermitteln: von Nachhaltigkeit, Kapitalismuskritik und dem Kampf gegen Rassismus. Also ziehen Asher (Fielder, der die Serie zusammen mit Benny Safdie konzipiert hat) und Whitney (Stone) für ihr neues Projekt in ein Kaff nach New Mexiko. Sie wollen dort etwas für eine Community tun, die nicht unbedingt auf der Sonnenseite des Lebens steht.

Asher Siegler (Nathan Fielder) lädt einen Fluch auf seine Heimwerker-Show, den er nicht so einfach wegbaggern kann. (Bild: A24/Paramount+ with SHOWTIME / Beth Garrabrant)
Asher Siegler (Nathan Fielder) lädt einen Fluch auf seine Heimwerker-Show, den er nicht so einfach wegbaggern kann. (Bild: A24/Paramount+ with SHOWTIME / Beth Garrabrant)

Allerdings bringen sie einen ganzen Koffer voll persönlicher Probleme mit: In der Ehe läuft es nicht so gut, und eigene Kinder sind bislang nur ein Wunsch geblieben. Und dann beschwört Asher ein noch größeres Unheil herauf: Weil er einem kleinen Mädchen einen Geldschein wieder wegnimmt, den er ihr für eine Szene der Heimwerker-Show geschenkt hat, belegt sie ihn mit einem Fluch.

Fortan geht schief, was schiefgehen kann - und damit sind nicht nur neue Zwischenwände gemeint. Die schöne Show vor der Kamera wird zu einem schwarzhumorigen Alptraum dahinter.

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