Geschäftsmann aus Indien spendet Millionenvermögen, um Mönch zu werden

Gesamtvermögen von 200 Millionen Rupien

Ein indisches Paar verzichtet auf seine gesamten Ersparnisse im Wert von mehreren Millionen Rupien, um ein Klosterleben zu führen.

Bhavesh Bhai Bhandari, ein Geschäftsmann aus dem indischen Gujarat, und seine Frau spendeten ihre gesamten Ersparnisse in Höhe von 200 Millionen Rupien, um Jain-Mönche zu werden - das entspricht rund 22.5 Millionen Euro.

In Zeiten des Kapitalismus klingt es fast unglaublich: Ein wohlhabender indischer Geschäftsmann und seine Frau verzichten auf ihr Vermögen im Wert von 200 Millionen Rupien, um als Mönche zu leben - materieller Luxus ade. Bhavesh Bhai Bhandari hat als Geschäftsmann in der Baubranche ein Vermögen gemacht und besitzt Firmen im indischen Sabarkantha und Ahmedabad. Doch in Geld und Luxus findet er offenbar keine Erfüllung: Anfang Februar verpflichteten sich Bhandari und seine Frau stattdessen zu einem Leben in strenger Spiritualität.

Paar spendet Besitz in Zeremonie

In einer so genannten Diksha-Zeremonie verschenkten sie ihren gesamten Besitz wie Schmuck, Haushaltsgeräte und sogar Handys. Das Ehepaar wurde von 35 weiteren Personen begleitet, die in einer 4km langen Prozession ihren gesamten Besitz spendeten, wie im folgenden Video zu sehen ist:

Nach dieser Spendenaktion wird das Ehepaar Bhandari laut Medienberichten am 22. April offiziell ins Mönchsleben eintreten. Doch der materielle ist nicht der einzige Verzicht, der damit einhergeht: Nach dem 22. April muss das Paar demnach auch auf alle familiären Bindungen verzichten. Sie müssen das Zölibat annehmen, barfuß gehen und von Almosen leben.

Kinder inspirierten Paar zu Lebenswandel

Das Ehepaar wurde laut Berichten von seinen Kindern dazu inspiriert, auf materielle Annehmlichkeiten zu verzichten und sich der asketischen Lebensweise anzuschließen. Die 19-jährige Tochter des Paares und ihr 16-jähriger Sohn sind bereits 2022 ins Kloster eingetreten.

Nach der Aufnahme ins Kloster wird sich das Leben des Paares radikal ändern. So erhalten Mönche nur zwei Paar weiße Gewänder, eine Schale zum Betteln um Almosen und einen weißen Besen namens "rajoharan", mit dem sie Insekten aus dem Weg fegen und den Boden reinigen, bevor sie sich hinlegen oder setzen. Der Besen fegt die Insekten sanft weg, anstatt sie zu verletzen, und hilft den Mönchen so, das Gelübde der "Gewaltlosigkeit" einzuhalten.

Auch von den Haaren verabschieden sich die meisten Jain-Mönche und haben stattdessen eine Glatze, um Läuse zu vermeiden. Statt sich zu rasieren, zupfen sich die Mönche jedoch ein Haar nach dem anderen aus.

Die Familie Bhandari ist nicht die einzige wohlhabende Jain-Familie, die ihren Reichtum aufgegeben hat, um sich der Spiritualität zu widmen. Im Jahr 2015 nahm auch der millionenschwere Geschäftsmann Bhawarlal Doshi, auch bekannt als "Plastikkönig von Indien", im Rahmen einer großen Diksha-Zeremonie in Ahmedabad das Mönchtum an. Doshi stiftete Tausende von Silbermünzen, als er ins Mönchtum eingeweiht wurde.

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