"Habe nachgegeben": Güler-Einsatz sorgt für Diskussionen
Immer wieder forderten die türkischen Fans lautstark die Einwechslung des Toptalents Arda Güler, doch Nationaltrainer Vincenzo Montella spannte sie lange auf die Folter. "Arda war nicht fit genug, er konnte nicht mehr als 30 Minuten ohne erhöhtes Risiko spielen", erklärte der Italiener, der den Jungstar von Real Madrid erst in der 70. Minute eingewechselt hatte: "Ich habe am Ende des Tages nachgegeben und ihn spielen lassen."
Beim 0:3 (0:2) gegen Portugal in Dortmund schonte Montella den 19-Jährigen, der im Auftaktspiel gegen Georgien (3:1) ein Traumtor erzielt hatte. Güler sei "ein wenig müde", hatte der Coach vor der Partie erklärt. Es habe am Samstag auch die Überlegung gegeben, Güler nicht mehr aufs Feld zu bringen. "Wenn man alle vier Tage spielt, ist das ein anderer Sport", erklärte Montella mit Blick auf Gülers fehlenden Spielrhythmus.
Angesichts der drohenden Kritik aus der Türkei bat Montella um Verständnis. Er wolle Spekulationen um ein schlechtes Verhältnis zu Güler vermeiden. "Wir haben eine sehr gute Beziehung. Ich möchte niemanden verärgern", sagte der türkische Coach, der mit seiner Mannschaft den vorzeitigen Einzug ins EM-Achtelfinale verpasste.
Auf die Türkei wartet am Mittwoch in Hamburg ein "Endspiel" gegen Tschechien, ein Remis genügt zum Weiterkommen. "Wir wurden heute hart bestraft, aber wir müssen positiv bleiben und die vielen guten Dinge mitnehmen", sagte Montella: "Wir müssen uns auf das nächste Spiel vorbereiten, in dem wir alles auf eine Karte setzen können."