Haltbarkeit von Kraftstoffen: Wann Benzin schlecht werden kann

Dass Benzin tatsächlich schlecht werden kann, haben die wenigsten Autofahrer auf dem Schirm. Aber wie lange halten sich Kraftstoffe im Tank? Kann man Benzin länger aufbewahren? Und wie ist es mit Diesel?

Im Tank sollte Benzin nach maximal 2 bis 3 Monaten aufgebraucht werden. (Symbolbild: Getty Images)
Im Tank sollte Benzin nach maximal 2 bis 3 Monaten aufgebraucht werden. (Symbolbild: Getty Images)

Zwar lässt sich Benzin in Sachen Haltbarkeit nicht mit verderblichen Lebensmitteln wie etwa Fleisch oder Milch vergleichen, aber unbegrenzt kann man auch Kraftstoffe nicht aufbewahren. Hat man etwa ein Zweitauto mit halbvollem Tank über den Sommer in der Garage abgestellt und will es im nächsten Jahr wieder fahren, kann es durchaus sein, dass der Motor streikt, weil der Kraftstoff an Qualität eingebüßt hat.

Haltbarkeit von Benzin: Im Tank nicht länger als drei Monate

Denn im Fahrzeugtank ist Benzin nicht luftdicht verschlossen, es kommt Sauerstoff an den Kraftstoff. Dadurch nimmt mit der Zeit die sogenannte Oktanzahl ab, die Zündfähigkeit des Treibstoffgemisches geht verloren und letztendlich wird der Sprit für den Motor unbrauchbar. Deshalb sollte Benzin im Tank maximal nach zwei bis drei Monaten verbraucht werden.

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So hält sich Benzin mehrere Jahre

Dabei lässt sich Benzin sogar mehrere Jahre, gar Jahrzehnte, wunderbar lagern. Das geht aber nur, wenn die Voraussetzungen stimmen: Das Benzin muss sich in einem luftdicht verschlossenen Kanister befinden, damit die Qualität über die Jahre erhalten bleibt. Der Kanister sollte dabei bruchsicher und aus Plastik oder Metall sein. Metall-Kanister sind dabei die bessere Wahl, wenn das Benzin wirklich länger gelagert werden soll.

Haltbarkeit von Diesel: Maximal sechs Monate

Auch Diesel sollte – genau wie Benzin – nicht länger wie zwei bis drei Monate im Tank bleiben. Anders als beim Benzin, kann Diesel auch luftdicht verschlossen nur maximal sechs Monate aufbewahrt werden. Denn wenn Diesel an Qualität verliert, kommt es zur sogenannten Dieselpest: Dabei zersetzen die Bakterien, die im Biodieselanteil des Kraftstoffes enthalten sind, langsam den Kohlenstoff. Es entsteht ein zäher Schlamm, der Korrosion hervorrufen und das ganze Kraftstoffsystem verstopfen kann.

Kraftstoff lagern: Das gilt in Fahrzeug, Keller und Garage

Kraftstoff darf sowohl in Garage oder Keller als auch im Fahrzeug gelagert werden. Im Auto können maximal 60 Liter mitgeführt werden, vorausgesetzt die Menge ist gesichert in einem Behältnis, das nach den Normen DIN-Norm 7274 oder DIN-Norm 16904 zertifiziert ist. In einer bis zu 100 Quadratmeter großen Garage dürfen bis zu 20 Liter Benzin und bis zu 200 Liter Diesel gelagert werden. Diese müssen ebenfalls in entsprechende Kanister abgefüllt und in einem sogenannten Gefahrgutschrank gelagert werden.

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In einem Kellerraum dürfen insgesamt nur 20 Liter Kraftstoff gelagert werden. Diese Menge bezieht sich auf sämtliche Kellernutzer. Generell sollte man wegen der Entzündungsgefahr auf die Lagerung große Mengen Kraftstoff besser verzichten.

Kann man Dieselpest vorbeugen?

Wer wenig fährt, sollte auch entsprechend weniger tanken. Die gefürchtete Dieselpest ist vor allem bei Fahrzeugen, die länger stehen, ein Problem. Dazu zählen etwa Wohnmobile, Oldtimer oder auch Boote. Hier können etwa spezielle Additive dem Diesel beigemischt werden., um der Dieselpest vorzubeugen. Auch eine gute Tankhygiene ist hilfreich.

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