Kulturbunker Köln: Heimat wird zum Spannungsbogen

Im Kulturbunker an der Berliner Straße werden ab sofort Regierungsgeschäfte getätigt. Das könnte meinen, wer das neue Banner an der Hausfassade liest: „Mülheimer Heimatministerium“. Doch dahinter steckt ein neues Angebot der Kultureinrichtung. Projektleiterin Sevgi Demirkaya stellte es nun vor. „Wir befinden uns mitten in einem Stadtteil, wo Menschen aus den unterschiedlichsten Kulturen leben“, erläutert die Mitarbeiterin des Kulturbunkers. Rund die Hälfte der Bevölkerung Mülheims stamme aus Italien, Portugal, Griechenland, der Türkei, Russland, Bulgarien und aus verschiedenen afrikanischen Ländern. Dazu kommen seit drei Jahren Flüchtlinge – vor allem aus Syrien, Irak, Afghanistan und Eritrea: „In den nächsten drei Jahren werden wir als «MülHeiMin» dieser Vielfalt Rechnung tragen und dazu beitragen, dass Mülheim für alle eine Heimat ist oder wird.“ Dabei sollen Gemeinsamkeiten gepflegt werden und Unterschiede bewusst zur Geltung kommen. Den Namen des Projekts habe man ausdrücklich so gewählt: „Horst Seehofer hat aus seinem Innen- auch ein Heimatministerium gemacht und dem wollten wir unseres entgegensetzen.“ Migrationsgeschichte in Mülheim Um das Vorhaben umzusetzen, haben Demirkaya sowie ihre Mitstreiter im Vorstand des Trägervereins und im Team des Kulturbunkers ein vielfältiges Programm ausgearbeitet, das zeitlich und thematisch in drei Teile untergliedert ist. Im ersten Jahr – „Heimatgeschichte(n)“ – geht es um die Heimatländer, aus denen die Mülheimer stammen. In Ausstellungen, Workshops, Theater, Musik, Festen und mittels einer interaktiven App soll Mülheim anhand von Orten und Personen der Migrationsgeschichte erlebbar werden. Im zweiten Jahr – „Heimat jetzt!“ – geht es darum, wie das Miteinander heute funktioniert. Auch werden zahlreiche Aktionen und Veranstaltungen angeboten. „Im dritten Jahr führen wir einen Ideenwettbewerb «Heimat, los!», der sich mit der Zukunft unseres Zusammenlebens beschäftigt, durch. Daran können sich alle Kölner beteiligen“, erklärt Demirkaya. Diese Ideen würden an einem Wochenende vorgestellt, und die Besucher können dann abstimmen, welches Modell ihnen am besten gefällt. Das Team des Kulturbunkers arbeitet während des Projekts eng mit dem Dokumentationszentrum und Museum über die Migration in Deutschland „DOMiD“, mit der Landesarbeitsgemeinschaft Soziokultureller Zentren, Theaterkünstlern, Filmemachern und Musikern zusammen. Das Mülheimer Heimatministerium wird durch das Land NRW gefördert....Lesen Sie den ganzen Artikel bei ksta