Hidden Headlines: Tour auf selbst gebautem Boot – doch es geht was schief

Tom Robinson wollte 8000 Seemeilen durch den Pazifik rudern. Dann geriet er in Seenot. Ein Flugzeug entdeckte ihn nackt auf seinem umgedrehten Boot stehend.

In einem Ruderboot wollte ein Australier den Pazifik überqueren. (Beispielbild: Getty Images)
In einem Ruderboot wollte ein Australier den Pazifik überqueren. (Beispielbild: Getty Images)

Was für ein Plan: Tom Robinson wollte die Strecke von einem Kontinent zum anderen in einem selbst gebauten Ruderboot zurücklegen. Damit sollte sich ein Kindheitswunsch erfüllen. Mit 14 Jahren sei er eines morgens mit dem Traum aufgewacht, die jüngste Person zu sein, die jemals über den Pazifischen Ozean gerudert ist, heißt es auf seiner Website.

Er baute fünf Monate an seinem Boot

Dafür ließ sich der australische Ausdauersportler zum Bootsbauer ausbilden und fing mit 21 Jahren an, sein eigenes Ruderboot zu bauen. Er kündigte seinen Job und arbeitete fünf Monate, sechs Tage die Woche, um ein nachhaltiges Boot aus Holz zu bauen.

Im Juli 2022 ging es dann mit dem 7,3 mal 2 Meter großen Boot los, das er Maiwar taufte. Der mittlerweile 24-jährige Robinson startete seine Reise von Lima, Peru mit dem Ziel, 250 Tage später das australische Brisbane zu erreichen. Für die rund 15.000 Kilometer über den Pazifik plante er Zwischenstopps auf den Inseln Tahiti, Cook Island und Tonga ein.

Nach 160 Tagen zum ersten Mal wieder an Land

Er ruderte und ruderte, erlebte Stürme und kam auch zwischendurch vom Kurs ab. Nach 160 Tagen betrat er zu erstem Mal wieder Land und pausierte vier Monate auf der Insel Penrhyn, machte dann noch Zwischenstopps auf verschiedenen Inseln, ehe es auf seiner dritten Etappe bei ungewöhnlich starkem Wind am 5. Oktober zur Katastrophe kam.

Eine Welle drehte das Boot um

Eine unerwartet große Welle überschwemmte das Boot, bahnte sich ihren Weg durch die Hauptluke in die Kabine und drehte das Ruderboot um.

Wie New Zealand Herald (NZ) berichtet, habe er sich dann mit einer Rettungsleine auf den Rumpf des Bootes gerettet und den Notruf aktiviert.

Zurück ging’s auf einem Kreuzfahrtschiff

Ein französisches Flugzeug suchte daraufhin im Dunklen nach dem Australier und entdeckte ihn schließlich nackt auf seinem umgedrehten Boot stehend. Ein Kreuzfahrtschiff, die Pacific Explorer, machte daraufhin einen Umweg, um Robinson 13 Stunden nach Aktivierung seines Notrufs über eine Strickleiter an Bord zu nehmen.

Die ganze Nacht mit den Zähnen geklappert

Einem Passagier des Kreuzfahrtschiffs sagte Robinson laut NZ später: "Ich hatte eine Leine um meine Taille am Boot befestigt, was mir wirklich geholfen hat, weil ständig Wellen über dem Boot brachen. Ich habe um mein Leben festgehalten." Trotz der Umstände sei er sich sicher gewesen, dass Hilfe eintreffen würde. Das Schlimmste sei die Kälte gewesen und er habe die ganze Nacht mit den Zähnen geklappert.

Vor der Tour erzählt Tom Robinson in einem Youtube-Video von seinem Vorhaben:

Und auf seiner Website heißt es: "Unser aufrichtiger Dank gilt den australischen, neukaledonischen und vanuatuanischen Behörden, die alle eine wichtige Rolle bei seiner Rettung gespielt haben. Und an den Kapitän und die Crew der Pacific Explorer, die sich wirklich alle Mühe gegeben haben, Tom abzuholen."