"Ignorant und enttäuschend": DBB-Boss Ingo Weiss wettert gegen ARD und ZDF

Großer Wirbel um die EM-Übertragungen im Basketball: Am Rande des Spiel Deutschland gegen Litauen schoss Ingo Weiss, Präsident des DBB, gegen die Öffentlich-Rechtlichen. Der Grund: Es werden weder in der ARD noch beim ZDF die Spiele als Direktübertragung gezeigt,

Der Präsident des DBB, Ingo Weiss, schießt am Rande der aktuellen Basketball-EM gegen die Öffentlich-Rechtlichen. Grund dafür ist, dass weder ARD noch ZDF die Spiele live übertragen.   (Bild: 2022 Getty Images/Alexander Scheuber)
Der Präsident des DBB, Ingo Weiss, schießt am Rande der aktuellen Basketball-EM gegen die Öffentlich-Rechtlichen. Grund dafür ist, dass weder ARD noch ZDF die Spiele live übertragen. (Bild: 2022 Getty Images/Alexander Scheuber)

Bei der Basketball-EM ist die deutsche Mannschaft momentan auf der Überholspur: Nach drei Siegen in den ersten drei Spielen konnte sich die Mannschaft für die Endrunde qualifizieren. Eigentlich haben Fans und Spieler allen Grund zur Freude, doch es gibt auch heftige Misstöne: Ingo Weiss, Präsident des Deutschen Basketball Bundes (DBB), machte beim Spiel gegen Litauen seinem Ärger gegen die öffentlich-rechtlichen Sender ARD und ZDF Luft.

"Im Vorfeld den roten Teppich ausgerollt"

"Ich finde es schon ziemlich ignorant und enttäuschend, dass die Öffentlich-Rechtlichen nicht ihrem Auftrag nachkommen", schimpfte Weiss. Doch warum diese Aussage? Die Öffentlich-Rechtlichen zeigen keine Live-Übertragungen der Spiele, sondern nur Ausschnitte in Sendungen wie der "Sportschau". Grund dafür, dass sich ARD und ZDF die Live-Rechte nicht gesichert hatten, könnten die zu geringen Einschaltquoten sein. Dennoch redete sich Weiss in Rage: Man habe den Fernsehsendern "einen roten Teppich" ausgelegt, damit eine Live-Übertragung stattfinden kann. "Wenn man im Vorfeld einen Deal gemacht hätte, zum Beispiel über das Eröffnungsspiel, dann hätte man über alles reden können", erklärt er.

Bei der Basketball-EM schaffte die deutsche Mannschaft drei Siege in drei Spielen und sicherte sich einen Platz für die Endrunde in Berlin. (Bild: 2022 Getty Images/Alexander Scheuber)
Bei der Basketball-EM schaffte die deutsche Mannschaft drei Siege in drei Spielen und sicherte sich einen Platz für die Endrunde in Berlin. (Bild: 2022 Getty Images/Alexander Scheuber)

Dieses Jahr sind die Spiele auf dem Streamingportal "Magentasport" kostenfrei zu sehen. Der Anbieter habe die TV-Rechte erworben und strahlt auch die weiteren EM-Partien aus - auf hohem Niveau, wie Weiss befindet. Für ihn sei es eine "exzellente Übertragung", der Zuspruch der bisherigen EM-Spiele sei "phänomenal". Thomas Fuhrmann, ZDF-Sportchef, zeigte sich zu den Vorwürfen und Aussagen relativ unbeeindruckt: "Die Deutsche Telekom hat die Übertragungsrechte für die Live-Spiele erworben. Dabei bleibt es", erklärte er laut Medienberichten.

Die Finalrunde wird vom 10. bis zum 18. September in der Mercedes-Benz Arena in Berlin ausgetragen. Das letzte Mal, dass Deutschland den EM-Titel holen konnte, war vor fast 30 Jahren, im Jahr 1993.

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