Kämpfe um Akw Saporischschja: Richten es wieder Guterres und Erdogan?

Kämpfe um Akw Saporischschja: Richten es wieder Guterres und Erdogan?

Im Osten und Süden der Ukraine wird mit unverminderter Härte um Geländegewinne gekämpft. Die Frontlinien haben sich in den vergangenen Tagen kaum verschoben. Die im Donbas gelegenen Städte Kramatorsk und Slowjansk, in denen seit Monaten die heftigsten Kampfhandlungen stattfinden, wurden erneut Ziel russischen Raketenbeschusses.

Zahlreiche Wohnhäuser wurden zerstört. Obwohl sich zum Zeitpunkt der Bombardierungen Menschen in einigen Häusern aufhielten, gab es nach Angaben von Sicherheitskräften vor Ort weder Tote noch Verletzte.

Unmittelbar an der Donbas-Front in der Region Donezk sind auch zahlreiche ukrainische Soldatinnen und freiwillige Kämpferinnen im Einsatz. Die meisten von ihnen sind seit sechs Monaten nicht mehr zu Hause gewesen.

Trinkwasserknappheit im Donbas

Das russische Katastrophenschutzministerium veröffentlichte Aufnahmen von wartenden Menschen mit Kanistern vor einer zentralen Ausgabestelle von Trinkwasser in einer nicht genannten Region im Donbas. Trinkwasserverteilungen an die Zivilbevölkerung seien notwendig, weil vielerorts die Infrastruktur durch ukrainischen Beschuss beschädigt worden sei, erklärte das Ministerium.

Brisant bleibt die Lage rund um das immer noch umkämpfte Atomkraftwerk Saporischschja. Moskau verweigert einen auch international geforderten Abzug vom Gelände und beschuldigt ukrainische Terroristen, den Meiler anzugreifen. Kiew spricht dagegen von nuklearem Terror Russlands.

Spitzentreffen in Lwiw

Die Hoffnungen ruhen nun auf Vermittlungen durch Dritte. Zu einem Überraschungsbesuch in die Ukraine kamen der frühere UN-Generalsekretär Ban Ki-Moon und der der ehemalige kolumbianische Präsident Juan Manuel Santos. Sie besichtigten unter anderem den Kiewer Vorort Butscha, Schauplatz mutmaßlicher Massaker der russischen Armee.

Bewegung in den Akw-Konflikt könnte der amtierende UN-Generalsekretär Antonio Guterres bringen, unter dessen und türkischer Federführung bereits die Getreideabkommen mit der Ukraine und mit Russland zustande kamen. In Folge dessen legte an diesem Dienstag der erste Getreidefrachter aus der Ukraine zu einer Hilfsmission in Richtung Afrika ab, er ist zum Horn von Afrika unterwegs.

Guterres wird sich am Donnerstag im westukrainischen Lwiw mit Präsident Wolodymyr Selenskyj und dem türkischen Staatsoberhaupt Recep Tayyip Erdogan treffen. Themen sind nach UN-Angaben der Getreideexport über das Schwarze Meer aber auch die Lage in Saporischschja.