Kampf ums Wasser in Frankreich: Molotow-Cocktails und Polizeigewalt?

In Sainte-Soline im Westen von Frankreich sind Proteste gegen die sogenannten Mégabassines in Gewalt ausgeartet. Mégabassines sind riesige Rückhaltebecken, aus denen die Landwirtschaft in trockenen Sommern Wasser schöpfen will. Gegner und Gegnerinnen des Projekts im Département Deux-Sèvres sagen, davon profitiere nur der intensive Anbau.

Laut Organisatoren der Demonstration machten mehr als 30.000 Menschen bei den Protesten an diesem Samstag mit. Offiziellen Angaben zufolge nahmen rund 6.000 Personen an den Demonstrationen teil.

Die Sicherheitskräfte verhinderten, dass die Demonstrierenden das 16 Hektar große Gelände der geplanten Wasserbecken erreichen konnten.

Einige Teilnehmer und Teilnehmerinnen beklagten, dass durch die Eskalation der Gewalt eine Debatte über den Hintergrund verhindert werde. Auf dem Gelände in Sainte-Soline sind Wasser-Becken der Größe von 22 Fußballfeldern geplant, die 720 000 m³ Wasser aufnehmen sollen. Die französische Regierung unterstützt das Projekt.

Zuletzt gibt es in Frankreich auch die Sorge, dass die Atomkraftwerke - wie im vergangenen Sommer - wegen der Hitze im Sommer abgeschaltet werden müssen und dass einige zu nah im Meer liegen und wegen der vom Klimawandel ausgelösten Erosion aufgegeben werden müssen.

Laut Gendarmerie setzten radikale Demonstrierende zu Molotow-Cocktails umgebaute Boule-Kugeln ein. Die Initiative, die den Protest es gab zahlreiche Verletzte, drei Protestierende und zwei Polizeibeamte wurden schwer verletzt.

Innenminister macht extreme Linke für Gewalt verantwortlich

Frankreichs Innenminister Gérald Darmanin dankte den Sicherheitskräften für ihren Einsatz und erklärte auf Twitter: "In Sainte-Soline gehen die Ultralinke und die extreme Linke mit exzessiver Gewalt gegen unsere Gendarmen vor." Er nannte die Gewalt, die niemand tolerieren dürfe, "unqualifizierbar und unerträglich".

Von Seiten der Organisation hinter den Protesten hieß es, die Polizei habe die Rettungskräfte davon abgehalten, verletzte Demonstrierende zu erreichen.

Auch aus aus der Schweiz, Deutschland, Italien, Belgien, Spanien, sowie aus Mali, Chile und Kolumbien waren Protestierende nach Frankreich gereist.