Köln-Rondorf Nord-West: Anwohner fürchten Verkehrschaos

Bürgerversammlung zum großen Neubauprojekt – Umgehungsring zur Entlastung gefordert.

Es ist noch nichts beschlossen – aber es gibt konkrete Pläne für das riesige Neubaugebiet Rondorf Nord-West. Vertreter der Verwaltung und der Investoren stellten den Bürgern das aktuelle Planungskonzept bei einer Veranstaltung in der Anne-Frank-Grundschule vor. Eingeladen hatte die CDU im Kölner Süden, federführend Ratsfrau Monika Roß-Belkner. Mehr als 300 Bürger hatten sich in der überfüllten Schulaula versammelt. Am meisten Sorgen machen sich die Bürger der Nachbarorte Rondorf, Hochkirchen und Höningen offenbar wegen der Belastungen durch den Verkehr. Die Hauptstraßen seien schon jetzt und seit Jahren verstopft, hieß es immer wieder. „Wie schlimm wird es erst mit den 4.000 Neubürgern werden?“, kritisierten die Zuhörer, die zum Teil recht aufgeregt waren. Sie forderten einen Umgehungsring um Rondorf, der aus einer Nord- und aus einer Südumfahrung bestehen soll. Darauf drängte auch Berno Huber von der Dorfgemeinschaft Rondorf, Hochkirchen, Höningen. „Warum wird nicht erst die Stadtbahn gebaut?“ So schnell wie möglich wünschen sich die Rondorfer und Hochkirchener auch den Bau der Nord-Süd-Stadtbahn vom Bonner Verteiler über Rondorf bis Meschenich. „Warum wird nicht erst die Stadtbahn gebaut und danach die Häuser?“, fragten mehrere Zuhörer. Das sei kaum machbar, meinte dazu Anne Luise Müller, die Leiterin des Planungsamtes. „Wir brauchen bis 2029 in Köln 66.000 neue Wohnungen“, sagte sie. Rondorf könne einen wichtigen Beitrag leisten. Abgesehen davon würden sich die Investorengesellschaft „Amelis“ und die Verwaltung bemühen, die Verkehrsplanung und die Wohnbebauung zumindest gleichzeitig voranzutreiben, betonte Monika Roß-Belkner. Fehler wie im Sürther Feld, wo die Infrastruktur der Wohnbebauung hinterherhinke, dürften sich nicht wiederholen. Radwegschnellverbindung nach Köln Klaus Harzendorf, Chef des Straßen- und Verkehrsamtes, erläuterte, dass eine Nordumgehungsstraße und eine Radwegschnellverbindung nach Köln geplant seien. Zudem werde eine Trasse quer durchs Neubaugebiet freigehalten für eine neue Erschließungsstraße und die parallel verlaufende Stadtbahnlinie. Für den geforderten Süd-Ring sieht er dagegen im Moment keine Chance. „Er hat keine Auswirkungen auf das Neubaugebiet, und es gibt dafür keine Finanzierung mit Landesmitteln“, sagte er. Für den baldigen Ausbau der Stadtbahnlinie bis Rondorf sprach sich Günther Höhn von den Kölner Verkehrs-Betrieben aus. Zurzeit dauere die Fahrzeit mit dem Bus von Rondorf bis zum Dom 40 Minuten, mit der verlängerten Linie 5 dann nur noch 15 Minuten. Die vierte Ausbaustufe der Stadtbahnlinie soll auf einer Länge von 4,5 Kilometern von der geplanten Haltestelle Arnoldshöhe an der Bonner Straße in Marienburg zunächst bis Meschenich-Nord fahren, mit drei bis vier Haltestellen. Kosten in Höhe von 65 Millionen Euro Mit Kosten in Höhe von 65 Millionen rechnet Höhn: „Der erste Kilometer ist die schwierigste Hürde.“ Denn von der Arnoldshöhe müsse die Bahn erst über den Militärring geführt werden, dann durch eine Wasserschutzzone und über die A4. In zehn Jahren könne der Stadtbahnanschluss frühestens fertig sein. Vorher soll es für die dann 11.000 Bewohner von Rondorf/Hockirchen eine verbesserte Busverbindung geben. Monika Roß-Belkner bedauerte, dass die Diskussion am Thema Verkehr hängengeblieben sei. Sie hätte sich mehr Meinungen zu den erforderlichen Schulen und Kitas, zur Versorgung mit Supermärkten und Discountern gewünscht. Von Investorenseite lud Olaf Geist vom Immobilienkonzern Aurelis die Bürger ein, das Gebiet gemeinsam zu entwickeln. Berno Huber von der Dorfgemeinschaft kündigte Workshops an. 1.200 Wohneinheiten Ein neues Stadtviertel mit 1.200 Wohneinheiten für bis zu 4.000 Bürger soll auf einer freien, bislang überwiegend städtischen Fläche von 252.000 Quadratmetern nördlich der Kapellenstraße entstehen. Das Areal soll für 20 Millionen Euro an die Gesellschaft „Amelis“ verkauft werden. Hinter „Amelis“ stehen der Immobilienkonzern Aurelis und der Familienbetrieb Amand, der auch das Projekt Widdersdorf-Süd gebaut hat. Im Frühjahr gibt es einen Aufstellungsbeschluss der Pläne, eine Beteiligung der Öffentlichkeit ist im Herbst 2017 vorgesehen. Ende 2019 könnten die Pläne beschlossen werden....Lesen Sie den ganzen Artikel bei ksta