Landwirt entdeckt Kinderleiche - Nach Untersuchung kein Hinweis auf Verbrechen - verstorbenes Kind wohl Arian

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Fall Arian: Soldaten der Bundeswehr suchen im April ein Feld ab. dpa

Ein Landwirt hat auf einer Wiese im niedersächsischen Landkreis Stade, in dem nach dem verschwundenen Jungen Arian gesucht worden war, die Leiche eines Kindes gefunden. Wie die Polizei mitteilt, handelt es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um den Jungen.

Kein Hinweis auf Fremdverschulden - verstorbenes Kind wahrscheinlich Arian

11.20 Uhr: Die Untersuchung des Instituts für Rechtsmedizin des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) ergibt keine Hinweise auf ein Fremdverschulden. Das haben die Polizei Rotenburg und die Staatsanwaltschaft Stade in einer gemeinsamen Pressemitteilung erklärt.

Die Untersuchungen zur zweifelsfreien Identifizierung des Leichnams stehen hingegen noch aus. „Die Polizei geht jedoch mit hoher Wahrscheinlichkeit davon aus, dass es sich bei dem verstorbenen Kind um den seit April vermissten Arian aus Elm handelt“, heißt es in der Mitteilung.

Die Suche nach dem vermissten Kind (6) wurde Ende April eingestellt.<span class="copyright">Picture Alliance / Polizei (Fotomontage)</span>
Die Suche nach dem vermissten Kind (6) wurde Ende April eingestellt.Picture Alliance / Polizei (Fotomontage)

Behörden rechnen am Donnerstag mit Obduktionsergebnis

Donnerstag, 27. Juni, 08.40 Uhr: Nach dem Fund einer Kinderleiche im Norden Niedersachsens soll voraussichtlich im Laufe dieses Donnerstags das Ergebnis der gerichtsmedizinischen Untersuchung bekanntgegeben werden. Das sagte ein Polizeisprecher in Rotenburg an der Wümme am Morgen. Dann ist klar, ob das tote Kind der sechsjährige Arian aus Bremervörde ist. Der Junge wird seit dem 22. April vermisst und wurde rund eine Woche lang intensiv mit Hunderten Einsatzkräften gesucht - an Land, aus der Luft und im Wasser.

Für Donnerstagvormittag seien Gespräche mit der Staatsanwaltschaft geplant, sagte der Polizeisprecher. Die Staatsanwaltschaft ist demnach grundsätzlich eingebunden, wenn strafbares Handeln nicht auszuschließen ist. Eine Straftat sei in diesem Fall nicht anzunehmen. „Aber bis zum Ergebnis der Obduktion können wir das nicht mit hundertprozentiger Sicherheit wissen“, erklärte der Sprecher.

Am Montagnachmittag hatte ein Landwirt ein totes Kind bei Mäharbeiten auf einer Wiese in Estorf im Landkreis Stade entdeckt. Die Ermittler gehen mit hoher Wahrscheinlichkeit davon aus, dass das tote Kind der sechsjährige Arian aus Bremervörde ist. Die Obduktion des Leichnams soll Aufschluss über die Identität, die Todesursache und den Todeszeitpunkt geben.

Experte verwundert, dass Identifikation der Leiche so lange dauert

Mittwoch, 26. Juni, 16:11 Uhr: Der Vermisstenexperte Peter Jamin ist verwundert, wie lange die Identifikation der Kinderleiche, die im Landkreis Stade entdeckt wurde, dauert. Im schnellsten Fall sind acht Stunden nötig, um ein DNA-Profil zu erstellen, das geht aus einem Bericht des „Bayerischen Rundfunks“ (BR) hervor. Wenn noch Proben gewonnen werden müssen, dauert es länger.

„Ich würde davon ausgehen, dass die Polizei Arians DNA schon bei der Vermisstenmeldung gesichert hat. Zum Beispiel durch eine Zahnbürste oder Haare“, sagte Jamin zu FOCUS online. Dass immer noch nicht verkündet wurde, ob es sich bei dem toten Kind um Arian handelt, wundert ihn - immerhin ist der Fund der Leiche schon zwei Tage her. Lesen Sie den ganzen Artikel hier: Kinderleiche in Feld gefunden - Ist es Arian? Vermisstenexperte ist „irritiert, dass Identifikation so lange dauert“

Suchtrupps stehen vor Rätsel: Wieso haben wir Arian nicht entdeckt?

21.56 Uhr: FOCUS online hat mit einer Helferin gesprochen, die mit ihrer Gruppe unter anderem in Behrste nach Arian gesucht hat; nur wenige Tage nach dessen Verschwinden Ende April. Auch sie rätselt, weshalb die Suchtrupps den Sechsjährigen nicht entdeckt haben. Da sie den genauen Fundort der Kinderleiche noch nicht kenne, könne sie nur wenig Konkretes im Zusammenhang mit dem eigenen Einsatz sagen. „Wir wissen nicht, ob Arian noch mobil war“, erklärt sie über den Zeitpunkt der eigenen Suche im Nachbarort von Arians Elternhaus. „Es gab dort auch Kuhweiden, auf die wir nicht drauf kamen“, merkt sie an. Doch Fußabdrücke in den Feldern hätten davon gezeugt, dass über mehrere Tage intensiv und flächendeckend nach dem Jungen gesucht worden sei.

Was genau passiert ist und weshalb Arian nicht gefunden wurde, werde hoffentlich die Rekonstruktion der Suche in den kommenden Tagen zeigen, sagt die Helferin: „Wir arbeiten das gerade auf.“ Bislang verfüge sie selbst nur über die spärlichen Informationen, die öffentlich bekannt seien. Ein Stück weit hätten die Suchtrupps nach all der Zeit mit der schlechten Nachricht gerechnet, doch seien nun alle „tief betroffen“ und müssten das auch für sich selbst verarbeiten.

Rechtsmediziner untersuchen Leiche: „Ergebnis frühestens im Laufe der Woche“

14.56 Uhr: Ob es sich bei der Kinderleiche um Arian handelt, ist nicht bekannt. Die Polizei konnte dazu keine zweifelsfreie Angabe machen. Rechtsmediziner untersuchen die Leiche. „Mit einem Ergebnis ist frühestens im Laufe der Woche zu rechnen“, heißt es in einer Mitteilung der Polizei. Die Ermittler halten es für wahrscheinlich, dass es sich bei der Leiche um Arian handelt. Hinweise auf ein Fremdverschulden gebe es nicht.

Arians Eltern werden von Polizei betreut

14.33 Uhr: Die Polizei steht nach dem Fund einer Kinderleiche im Norden Niedersachsens in engem Kontakt zu den Eltern des seit April verschwundenen sechsjährigen Arian aus Bremervörde. Die Eltern seien von der Polizei über den Fund informiert worden, sagte ein Polizeisprecher. „Wir wollen, dass die Eltern das von offizieller Hand erfahren und bestmöglich betreut werden.“ Die Familie wird demnach sehr eng von Polizistinnen und Polizisten betreut. „Es ist ein intensiver Kontakt“, so der Sprecher. Neben dem polizeilichen Angebot gebe es weitere professionelle Hilfsangebote, etwa von Notfallseelsorgerinnen und Notfallseelsorgern.

Polizeisprecherin nennt weitere Details zur gefundenen Kinderleiche

13.40 Uhr: Nach dem Fund einer Kinderleiche im Norden Niedersachsens bleibt die Todesursache zunächst unklar. Es gebe noch keine Ergebnisse dazu, woran das Kind gestorben sei, sagte eine Polizeisprecherin am Dienstag in Rotenburg dem Nachrichtensender „Welt TV“ mit Blick auf die rechtsmedizinische Untersuchung. Diese soll auch die Identität des toten Kindes klären.

Die Ermittlungsgruppe gehe „mit hoher Wahrscheinlichkeit“ davon aus, dass es sich um den seit April vermissten sechsjährigen Arian aus Elm bei Bremervörde handele. Ein Landwirt hatte die Leiche am Montagnachmittag bei Mäharbeiten auf einer Wiese Estorf im Landkreis Stade gefunden.

Landwirt nach Fund von Kinderleiche fassungslos

12.30 Uhr: Der Landwirt, der bei Mäharbeiten die Kinderleiche im Norden Niedersachsens entdeckte, hat sich fassungslos gezeigt. „Das war das Erste, was ich zur Polizei gesagt habe: Warum habt ihr ihn nicht gefunden?“, sagte er der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag. Das Feld sei in der Vergangenheit von Einsatzkräften durchsucht worden, sagte der 54-Jährige. „Die sind da überall gewesen.“ Er verstehe es nicht. „Das ist alles bisschen viel gerade.“

„Mein Kollege hat was gesehen und hat gesagt, da liegt irgendwas“, sagte der Bauer weiter. Er sei gleich zu der Stelle gegangen und habe ein T-Shirt erkannt, das Arian getragen haben soll. „Ich wusste sofort, dass es der Junge ist“, sagte der Mann.

Keine Hinweise auf Fremdverschulden nach Fund von Kinderleiche

Nach dem Fund einer Kinderleiche im Norden Niedersachsens haben die Ermittler keine Hinweise auf ein Fremdverschulden gefunden. Die kriminaltechnische Untersuchung am Fundort sei abgeschlossen, teilte die Polizei am Dienstag mit. Rechtsmediziner in Hamburg sollen die Identität des toten Kindes klären.

Landwirt: „Mir war eigentlich klar, was es nur sein konnte“

„Bild“ hat mit dem Landwirt gesprochen, der die Kinderleiche auf einem seiner Felder entdeckte. Er sagt dem Blatt, dass zuvor schon sein Sohn, als auch ein Mitarbeiter „etwas Buntes“ gesehen hätten. Als der Landwirt selber nachschaute, entdeckte er die Kinderleiche. „Mir war eigentlich klar, was es nur sein konnte“, sagt er der „Bild“.

Was den Landwirt am meisten wundert: Bei der Suche nach dem vermissten Arian durchkämmten Polizei und Helfer bereits das komplette Gebiet. Auch das Feld, das nach Aussagen des Landwirts nur 2 Kilometer von Arians Heimatort entfernt liegt, wurde durchsucht, genauso wie der komplette Betrieb des Landwirts.

Landwirt findet Kinderleiche - hier suchte Polizei schon nach verschwundenem Arian

Nach Informationen der „Bild“ wurde die Kinderleiche in dem Gebiet entdeckt, das die Einsatzkräfte schon zuvor bei der Suche nach dem Sechsjährigen durchkämmt hatten.

Polizeibeamte haben bis in die Nacht den Fundort abgesucht. Dieser sei akribisch aufgenommen worden, sagte ein Polizeisprecher am Dienstagmorgen.

In der Region wird seit Wochen der sechsjährige Arian vermisst. Spezialisten der „Ermittlungsgruppe Arian“ hätten den Fundort kriminaltechnisch untersucht. Einzelheiten wurden nicht genannt.

6-jähriger Arian wird seit dem 22. April vermisst

Der Landwirt habe die Leiche am Montagnachmittag gegen 16.30 Uhr in der Gemeinde Estorf im Landkreis Stade gefunden, hieß es. Weiter teilte die Polizei mit, es könnten keine weiteren Auskünfte erteilt werden.

Der aus Elm, einem Ortsteil von Bremervörde zwischen Bremerhaven und Hamburg, stammende Arian wird seit dem 22. April vermisst . Rund eine Woche lang suchten Einsatzkräfte und Helfer in Dörfern, Wiesen und Wäldern Tag und Nacht nach dem Jungen. Zeitweise waren bis zu 1200 Menschen beteiligt. Zuletzt wurde Mitte Mai noch mal zwei Tage nach Arian gesucht.

Die Polizei hat mehrere Vermutungen dazu, was mit Arian geschehen sein könnte. Als am wahrscheinlichsten gilt, dass Arian einen Unfall ohne fremde Beteiligung hatte. Gegen einen Kriminalfall spricht demnach, dass die Einsatzkräfte kleine Fußabdrücke an der Oste gefunden haben, die wahrscheinlich von Arian stammten.