Lesbos: Ausschreitungen im Abschiebelager

Im Aufnahmelager Moria auf der griechischen Insel Lesbos ist es zu stundenlangen Ausschreitungen zwischen Migranten und Polizisten gekommen. Flüchtlinge und Migranten protestierten gegen eine mögliche Ausweisung in die Türkei sowie die ihrer Meinung nach schlechten Lebensbedingungen.

Mindestens zehn Menschen seien leicht verletzt worden, berichtete das Staatsradio. Demnach konnten die Sicherheitskräfte erst am frühen Mittwochmorgen wieder die Ordnung in dem Aufnahme- und Abschiebelager herstellen. Die Stimmung sei explosiv, berichteten Reporter vor Ort.

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Die Protestierenden bewarfen unter anderem den griechischen Migrationsminister Ioannis Mouzalas mit Wasserflaschen und anderen Gegenständen. Einige zündeten zudem Mülleimer an. Als einige Migranten versuchten auszubrechen und Steine warfen, setzten Sicherheitskräfte Tränengas ein.

Griechenland hatte am Mittwoch insgesamt 49 illegal eingereiste Migranten in die Türkei abgeschoben. Grundlage dafür ist der EU-Flüchtlingspakt mit der Türkei. Dieser sieht vor, dass alle ab dem 20. März illegal eingereisten Flüchtlinge und Migranten von Griechenland in die Türkei zurückgeschickt werden.

Quelle und Bild: dpa

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