Live-Ticker zum Israel-Krieg: Die aktuellen Entwicklungen

Nach dem beispiellosen Angriff der islamistischen Hamas auf Israel gehen die Kämpfe weiter. Die aktuellen Entwicklungen im Überblick.

Die aktuellen Entwicklungen im Israel-Krieg im Live-Ticker. (Symbolbild: Getty)
Die aktuellen Entwicklungen im Israel-Krieg im Live-Ticker. (Symbolbild: Getty)

Der Newsticker ist für heute beendet.

  • ZDF: Mindestens fünf Deutsche in der Gewalt der Hamas

  • Gaza: Zahl der Toten nach Israels Luftangriffen steigt auf 830

  • Erneut Raketen aus dem Libanon - Israels Armee reagiert mit Beschuss

  • UN kritisieren Abriegelung des Gazastreifens durch Israel

  • Irans Staatsoberhaupt weist Verstrickung in Hamas-Angriff zurück

  • UN: Entsetzen über Quälen von Geiseln und Leichenschändung in Gaza

  • Bundesanwaltschaft ermittelt wegen Terrorangriffen durch Hamas

  • Ettlinger Schülergruppe aus Israel in Sicherheit gebracht

  • Israel fliegt nach Hamas-Überfall weiter Luftangriffe in Gaza

  • Armee: Leichen von rund 1500 Terroristen gefunden

Die aktuelle Newslage im Livestream:

+++ ZDF: Mindestens fünf Deutsche in der Gewalt der Hamas +++

Hamas-Terroristen haben nach Informationen des ZDF beim Überfall auf Israel mindestens fünf Deutsche entführt. Wie das ZDF am Dienstag weiter berichtete, wurde eine Deutsche getötet. Von Seiten des Auswärtigen Amtes in Berlin gab es für diese Informationen keine Bestätigung. Die Entführungen und die mutmaßlichen Tötungen deutscher Staatsbürger sind der Grund dafür, dass der Generalbundesanwalt Ermittlungen gegen die Hamas aufgenommen hat.

Ein Ermittlungsverfahren sei eingeleitet worden «gegen unbekannte Mitglieder der Hamas wegen des Verdachts der Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung», sagte eine Sprecherin der obersten Anklagebehörde am Dienstag.

+++ Gaza: Zahl der Toten nach Israels Luftangriffen steigt auf 830 +++

Nach israelischen Luftangriffen im Gazastreifen steigt die Zahl der palästinensischen Toten weiter an. Insgesamt starben bislang 830 Menschen in der Küstenenklave, wie das Gesundheitsministerium in Gaza am Dienstag meldete. 4250 Menschen wurden demnach verletzt.

Die israelischen Angriffe im Gazastreifen, in dem die islamistische Hamas herrscht, sind Gegenschläge nach dem großangelegten Terrorangriff militanter Palästinenser auf Israel. Bei den Attacken sowie einem Massaker auf einem Musikfestival hatten die palästinensischen Terroristen zuvor rund 900 Menschen in Israel getötet. Zudem wurden mehr als 2800 Menschen in Israel verletzt. Hamas-Mitglieder entführten zudem rund 150 Menschen in den Gazastreifen. Die islamistische Gruppe wird von der EU, den USA und Israel als Terrororganisation eingestuft.

+++ Erneut Raketen aus dem Libanon - Israels Armee reagiert mit Beschuss +++

Militante haben libanesischen Sicherheitskreisen zufolge erneut Raketen aus dem Süden des Landes Richtung Israel abgefeuert. Israels Armee reagierte mit Artilleriefeuer, wie das Militär am Dienstag mitteilte. Berichte über Opfer gab es zunächst nicht. Von wem der Beschuss ausging, war zunächst unklar.

Am Montag hatte die Hisbollah Raketen Richtung Israel gefeuert. Israels Armee reagierte ebenfalls mit Artilleriebeschuss. Israels Soldaten töteten zuvor mehrere bewaffnete Verdächtige, die vom nördlichen Nachbarland aus nach Israel vorgedrungen waren.

Die eng mit dem Iran verbündete Schiitenorganisation Hisbollah dementierte eine Beteiligung an dem Vorfall. Sicherheitskreise im Libanon vermuteten, dass militante Palästinenser hinter dem Angriff auf Israel stehen.

+++ UN kritisieren Abriegelung des Gazastreifens durch Israel +++

Die Vereinten Nationen haben Israel vor einer vollständigen Abriegelung des Gazastreifens gewarnt. Israel hatte dies angesichts des verheerenden Angriffs palästinensischer Hamas-Terroristen aus dem Küstenstreifen mit rund 900 israelischen Toten und mehr als 2600 Verletzten angeordnet. Die Vereinten Nationen betonten dennoch, die Unterbrechung aller Lieferungen von Wasser, Strom oder Benzin in den Gazastreifen sei unter dem humanitären Völkerrecht verboten. Menschen dürfe nicht das vorenthalten werden, was sie zum Überleben brauchen, sagte der UN-Hochkommissar für Menschenrechte, Volker Türk, am Dienstag in Genf.

Israel hatte mit der Maßnahme auf das schlimmste Massaker seiner Geschichte reagiert, das die im Gazastreifen herrschende Hamas im Grenzgebiet angerichtet hatte. Armeesprecher Daniel Hagari beschrieb die Hamas als «IS-ähnliche Einheit». Hamas habe sich mit dem Massaker im Grenzgebiet «auf die Liste der mörderischsten und barbarischsten Organisationen in der Geschichte gesetzt». Ziel Israels ist es nun, die Fähigkeiten der auch von EU und USA als Terrororganisation eingestuften Gruppierung zu zerstören.

Weitere Hintergründe dazu gibt es hier

+++ Wieder Raketenalarm in Tel Aviv nach Hamas-Angriff

Nach dem Großangriff der islamistischen Hamas auf Israel sind am Dienstagnachmittag erneut Raketen auf die Küstenmetropole Tel Aviv und das Zentrum des Landes abgefeuert worden. Es waren laute Explosionen des Raketenabwehrsystems Eisenkuppel (Iron Dome) zu hören. Berichte über Verletzte gab es zunächst nicht.

Iran-Flagge. (Bild: Getty)
Iran-Flagge. (Bild: Getty)

+++ USA: Weiter keine Beweise für direkte Beteiligung Irans an Angriffen +++

Nach Angaben der US-Regierung gibt es weiterhin keine eindeutigen Beweise für eine direkte Beteiligung des Irans an den Angriffen der Hamas auf Israel. «Weder wir noch die Israelis haben bislang irgendwelche eindeutigen Beweise oder Geheimdienstinformationen, die belegen, dass der Iran direkt an diesen Anschlägen beteiligt war», sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats, John Kirby, dem Sender CNN. Dennoch trage der Iran bei den Angriffen vermutlich «ein gewisses Maß an Mitschuld», weil er die Terrororganisation seit Jahren etwa mit Ausrüstung, Ausbildung und Geld unterstütze.

Kirby sagte auch, dass eine erste Tranche an Militärhilfe nun auf dem Weg nach Israel sei. Er gehe davon aus, dass es weitere Hilfen geben werde. Man werde außerdem Israel dabei unterstützen, die in Gaza festgehaltenen Geiseln freizubekommen. «Wir werden alles in unserer Macht stehende tun, um bei dieser Geiselkrise zu helfen, ob es sich um Amerikaner handelt oder nicht», sagte er. Ob auch Amerikaner unter den Geiseln seien, sei noch nicht klar, auch nicht, wo und wie die Geiseln festgehalten würden. Zudem handele es sich um Gebiet mit aktivem Kampfgeschehen, was die Möglichkeiten zur Rettung erschwere.

+++ Irans Staatsoberhaupt weist Verstrickung in Hamas-Angriff zurück +++

Irans Staatsoberhaupt Ali Chamenei hat eine Verstrickung in den Hamas-Terrorangriff auf Israel zurückgewiesen. «Unterstützer des zionistischen Regimes» hätten unsinnige Worte verbreitet, sagte der Ajatollah während einer Rede in Teheran. Sie hätten die Verantwortlichkeit für die Angriffe dem Iran zugeschrieben. «Sie machen einen Fehler», sagte Chamenei.

Erstmals nach dem Terrorangriff der islamistischen Hamas hält Irans Staatsoberhaupt eine Rede. (Bild: Iranian Supreme Leader's Office/ZUMA Press Wire/dpa)
Erstmals nach dem Terrorangriff der islamistischen Hamas hält Irans Staatsoberhaupt eine Rede. (Bild: Iranian Supreme Leader's Office/ZUMA Press Wire/dpa)

«Natürlich verteidigen wir Palästina. Natürlich verteidigen wir die Kämpfe», sagte der 84-Jährige. «Wir küssen die Stirn und die Arme der einfallsreichen und intelligenten Designer und der mutigen palästinensischen Jugend, wir sind stolz auf sie», sagte Chamenei. «Natürlich ist die gesamte islamische Welt verpflichtet, die Palästinenser zu unterstützen und wird sie mit Gottes Erlaubnis unterstützen, aber das ist das Werk der Palästinenser selbst.»

Nach dem Angriff der islamistischen Hamas am Wochenende sah sich der Iran Vorwürfen ausgesetzt, Drahtzieher der terroristischen Attacke zu sein. Irans UN-Mission in New York wies die Anschuldigungen am Sonntag zurück. Dennoch gilt die Islamische Republik als Unterstützer militanter Gruppen sowohl im Gazastreifen als auch in Nachbarländern der Region.

+++ Bundestag gedenkt der Opfer des Hamas-Überfalls auf Israel +++

Der Bundestag wird an diesem Mittwoch der Opfer des großangelegten Angriffs der islamistischen Hamas auf Israel gedenken. Er wird seine Sitzung um 13.00 Uhr mit einer Schweigeminute eröffnen, Bundestagspräsidentin Bärbel Bas (SPD) wird eine kurze Ansprache halten, wie ein Sprecher der Deutschen Presse-Agentur bestätigte. An diesem Teil der Bundestagssitzung wird den Angaben zufolge auch der israelische Botschafter in Deutschland, Ron Prosor, teilnehmen. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat sich ebenfalls angekündigt. Am Tag darauf will Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) eine Regierungserklärung zur Lage in Israel abgeben.

+++ UN: Entsetzen über Quälen von Geiseln und Leichenschändung in Gaza +++

Der UN-Hochkommissar für Menschenrechte, Volker Türk, hat Entsetzen über Berichte geäußert, wonach militante Palästinenser entführte israelische Geiseln im Gazastreifen misshandeln. Einige Menschen seien wie Trophäen zur Schau gestellt worden, sagte eine Sprecherin des UN-Menschenrechtsbüros in Genf. «Ich rufe die bewaffneten palästinensischen Gruppen auf, alle Zivilisten, die gefangen genommen wurden, sofort und bedingungslos freizulassen», teilte Türk mit. «Geiseln nehmen ist nach dem internationalen Völkerrecht verboten.»

«Es ist entsetzlich und zutiefst erschütternd, Bilder zu sehen, auf denen von bewaffneten palästinensischen Gruppen gefangen genommene Menschen misshandelt werden», teilte Türk weiter mit. Es gebe auch Berichte, dass Gefangene getötet und ihre Leichen geschändet worden seien. «Zivilisten dürfen niemals als Druckmittel benutzt werden», so Türk weiter.

(deutsch: @volker_turk appelliert dringend an alle einflussreichen Staaten, Maßnahmen zu ergreifen, um die "Pulverfass"-Situation zu entschärfen, die zum Verlust von Menschenleben und unkalkulierbarem Leid führt. Das humanitäre Völkerrecht und die internationalen Menschenrechtsnormen müssen respektiert werden.)

Er rief alle Regierungen mit Einfluss in der Region auf, Schritte zu unternehmen, «um die Pulverfass-Situation in Israel und den besetzten palästinensischen Gebieten» zu entschärfen. Nach Informationen des UN-Menschenrechtsbüros hätten israelische Vergeltungsschläge unter anderem Wohnhäuser und Schulen in Gaza getroffen. Das humanitäre Völkerrecht verlange auch bei Angriffen jederzeit absolute Vorsicht, um Opfer unter Zivilisten zu vermeiden. Dafür reiche keine Warnung vor einem bevorstehenden Angriff, fügte die Sprecherin hinzu.

+++ Berlin und Paris um Rettung ihrer Bürger nach Hamas-Angriff bemüht +++

Die Regierungen in Berlin und Paris arbeiten eng mit den Behörden in Israel zusammen, um den Verbleib vermisster Bürger und Bürgerinnen nach dem Angriff der Hamas zu klären. Es gehe darum zu ermitteln, um wie viele Menschen es sich handele und was man dafür tun könne, dass sie wieder in Freiheit kommen, sagte Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) in Hamburg in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Frankreichs Präsident Emmanuel Macron. «Das ist für uns eine Sache von großer Bedeutung.» Die Bundesregierung versuche, «so viel wie möglich zu tun, damit die Freiheit, das Leben und die Gesundheit dieser Bürgerinnen und Bürger gewährleistet werden können».

+++ UN-Kommission: Anzeichen für Kriegsverbrechen in Israel und Gaza +++

In Israel und im Gazastreifen gibt es nach Angaben einer UN-Kommission klare Anzeichen, dass in den vergangenen Tagen Kriegsverbrechen verübt worden sind. «Zivilisten als Geiseln zu nehmen und als menschliche Schilde zu benutzen sind Kriegsverbrechen», teilte sie in einer Erklärung in Genf mit.

Alle, die das humanitäre Völkerrecht verletzt oder Zivilisten ins Visier genommen hätten, müssten zur Rechenschaft gezogen werden, verlangte die Untersuchungskommission, die der UN-Menschenrechtsrat 2021 eingesetzt hat.

Die Kommission habe begonnen, Beweismaterial für Kriegsverbrechen zu sammeln, seit die islamistische Hamas am Samstag massive Angriffe auf Israel startete und Israel darauf mit Luftschlägen im Gazastreifen reagierte. Sie werde Material gegen Angreifer selbst und diejenigen, die Attacken angeordnet haben, sammeln.

+++ Vereinte Nationen: Schon 187 000 Vertriebene im Gazastreifen +++

Im Gazastreifen sind bei Vergeltungsschlägen Israels nach den Angriffen militanter Palästinenser nach UN-Angaben bereits mehr als 187 000 Menschen aus ihren Häusern vertrieben worden. Das berichtete eine Sprecherin. 137 000 davon suchten in rund 80 Schulen des UN-Hilfswerks für die Palästinenser (UNRWA) Zuflucht, wie es weiter hieß.

Nur 54 der Schulen seien ausgestattet, um als Notunterkünfte zu dienen, sagte Tamara Alrifai. Dort gebe es genügend Sanitäranlagen, Decken und Matratzen und die Menschen könnten mit Wasser und Nahrungsmitteln versorgt werden. In den anderen Gebäuden werde die Lage ohne dringende Unterstützung von außen immer prekärer.

Die Bewohner des Gazastreifens können das Gebiet selbst nicht verlassen. Der Küstenstreifen am Mittelmeer ist rund 40 Kilometer lang und zwischen sechs und zwölf Kilometer breit. Er grenzt an Israel, das Grenzzäune errichtet hat und an Ägypten, das seinen einzigen Grenzübergang nach Beschuss aus Israel geschlossen hat.

Nach Angaben des UN-Nothilfebüros (OCHA) haben die Bewohner des Gazastreifens nur noch drei bis vier Stunden Strom am Tag, nachdem Israel die Stromlieferungen gestoppt hat. Dem einzigen Kraftwerk dürfte in wenigen Tagen der Treibstoff ausgehen, sagte ein OCHA-Sprecher in Genf.

Nach Angaben von Alrifai ist die Versorgung durch das UNRWA für 1,7 der 2,2 Millionen Menschen im Gazastreifen eine Rettungsleine. Die Mehrheit lebe unter der Armutsgrenze und könne ohne Unterstützung nicht überleben.

Altersstruktur der Bevölkerung im Gazastreifen. Grafik: Mühlenbruch, Redaktion: J. Schneider
Altersstruktur der Bevölkerung im Gazastreifen. Grafik: Mühlenbruch, Redaktion: J. Schneider

+++ Bundesanwaltschaft ermittelt wegen Terrorangriffen durch Hamas +++

Wegen der Entführungen und mutmaßlichen Tötungen deutscher Staatsbürger in Israel durch die Terrorgruppe Hamas ermittelt nun die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe. Ein Ermittlungsverfahren sei eingeleitet worden «gegen unbekannte Mitglieder der Hamas wegen des Verdachts der Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung», sagte eine Sprecherin der obersten Anklagebehörde. Zuerst hatte die «Bild»-Zeitung berichtet.

Die palästinensische Hamas hatte am vergangenen Samstag einen Großangriff auf Israel begonnen. Hunderte Menschen wurden getötet und über 100 Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Auch Deutsche sollen unter den Entführungsopfern sein, hatte die Bundesregierung bereits am Wochenende mitgeteilt. Das Auswärtige Amt in Berlin geht davon aus, dass es sich um Menschen handelt, die alle neben der deutschen auch die israelische Staatsangehörigkeit haben.

Unter anderem soll eine 22 Jahre alte Frau entführt worden sein, die nach Worten ihrer Familie ein Musikfestival besucht hatte. Das Festival war eines der Ziele der Angriffe gewesen.

Wie es mit den Ermittlungen nun weitergehe, konnte die Sprecherin der Bundesanwaltschaft noch nicht sagen. Man sei noch ganz am Anfang, hieß es.

+++ Ettlinger Schülergruppe aus Israel in Sicherheit gebracht +++

Elf Berufsschüler und ihre Begleiter aus dem Landkreis Karlsruhe haben Israel am Dienstag per Flugzeug verlassen und sind in Sicherheit gebracht worden. Die Schülerinnen und Schüler im Alter von 16 bis 19 Jahren und die drei Begleiter befinden sich nach Worten einer Sprecherin des Landratsamtes Karlsruhe in einem anderen Land. Wo genau, wurde nicht mitgeteilt.

«Wir arbeiten jetzt daran, die Gruppe von dort aus an einen Zielflughafen in Deutschland weiterreisen zu lassen», hieß es. Wann die Jugendlichen und ihre Begleiter zurück in Deutschland sind, sei wegen der «angespannten Situation an den Flughäfen» noch unklar. «Die vorzeitige Ausreise ist in Eigenregie gemeinsam mit der Expertise und großen Unterstützung der israelischen Partner vor Ort gelungen», wie es weiter hieß.

Die Gruppe war kurz nach Beginn der Attacken der islamistischen Hamas an einen sicheren Ort fernab der Kampfhandlungen gebracht worden. Seitdem war daran gearbeitet worden, die Jugendlichen mitsamt Begleitpersonen auszufliegen. Der Aufenthalt war im Rahmen des deutsch-israelischen Jugendaustausches am Beruflichen Bildungszentrum Ettlingen organisiert worden.

+++ Weltgesundheitsorganisation fordert humanitären Korridor für Gaza +++

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat einen humanitären Korridor zur Versorgung der Zivilbevölkerung im Gazastreifen gefordert. Es müsse möglich sein, die Menschen mit dem Nötigsten zu versorgen, sagte ein WHO-Sprecher in Genf. Die WHO habe vor der jüngsten Eskalation Materiallager im Gazastreifen unterhalten, aber alles sei inzwischen aufgebraucht. Die Krankenhäuser könnten die hohe Zahl der Verwundeten ohne weitere Unterstützung nicht bewältigen.

Bis Montagnachmittag seien im Gazastreifen durch israelische Angriffe 13 Gesundheitseinrichtungen unter Beschuss gekommen, sagte der Sprecher. Sechs Mitarbeiter seien getötet, vier verletzt worden. Nach israelischen Angaben sei in Israel bei den Angriffen von Palästinensern ein Sanitäter ums Leben gekommen. Unter humanitärem Völkerrecht müssten Gesundheitseinrichtungen geschützt und vor Angriffen bewahrt werden, sagte der Sprecher.

Gaza, 9. Oktober 2023. (Bild: REUTERS/Mohammed Salem)
Gaza, 9. Oktober 2023. (Bild: REUTERS/Mohammed Salem)

+++ Israel fliegt nach Hamas-Überfall weiter Luftangriffe in Gaza +++

Israel hat nach dem Überfall der islamistischen Hamas mit rund 900 Toten weiter Luftangriffe im Gazastreifen geflogen. Mehr als 200 Terrorziele seien in der Nacht bombardiert worden, teilte die israelische Armee mit. Unter anderem seien ein Waffenlager der Palästinenserorganisation Hamas und Einrichtungen der militanten Palästinensergruppe Islamischer Dschihad angegriffen worden.

Hunderte von Terroristen waren am Samstag im Auftrag der Hamas in einem Überraschungsangriff über die Grenze nach Israel gekommen. Bei dem darauf folgenden Massaker wurden rund 900 Menschen getötet, Männer, Frauen und Kinder. Allein in Beeri wurden am Montag noch mehr als 100 Leichen gefunden, nachdem die Armee die Kontrolle über den Ort wiedergewonnen hatte. Mehr als 2600 Menschen wurden nach Angaben des israelischen Gesundheitsministeriums verletzt. Vier davon schweben noch in Lebensgefahr, 155 gelten als Schwerverletzte.

Bei massiven israelischen Gegenschlägen wurden im Gazastreifen nach Angaben des dortigen Gesundheitsministeriums mindestens 687 Menschen getötet und mehr als 3800 verletzt.

Zudem bestätigte ein Sprecher der israelischen Armee, in Israel befänden sich die Leichen von rund 1500 Terroristen. Hunderte weitere palästinensische Angreifer wurden demnach gefangen genommen.

+++ Armee: 123 Soldaten bei Hamas-Großangriff auf Israel getötet +++

Bei dem Großangriff der im Gazastreifen herrschenden islamistischen Hamas-Organisation sind nach Militärangaben mindestens 123 israelische Soldaten getötet worden. Der israelische Armeesprecher Daniel Hagari sagte am Dienstag ferner, bisher seien 50 Familien persönlich darüber informiert worden, dass ihre Angehörigen in den Gazastreifen verschleppt worden seien. Nach offiziellen israelischen Angaben geht man jedoch von mindest 100 Entführten aus, unter ihnen auch Soldaten.

+++ Israel hat Grenzorte zum Gazastreifen fast komplett evakuiert +++

Vor einer möglichen Bodenoffensive im Gazastreifen hat Israel die Grenzorte am Rande des Palästinensergebiets fast vollständig evakuiert. Man habe fast alle Einwohner der Grenzorte in sicherere Gebiete gebracht, sagte der israelische Militärsprecher Daniel Hagari. «Es gibt einige wenige Menschen, die bleiben wollten, oder die in den Orten gebraucht werden» sagte er.

Die Grenze zum Gazastreifen sei wieder gesichert. Er sprach von einer «eisernen Mauer» mit Schutz durch Panzer und Luftwaffe. Jeder Palästinenser, der sich der Sperranlage mit Israel nähere, werde erschossen.

+++ Deutsche Schüler und Lehrkräfte aus Israel ausgeflogen +++

Neben einer Gruppe von Berufsschülern und ihren Begleitern aus dem Landkreis Karlsruhe hat auch eine weitere Gruppe aus Baden-Württemberg nach den Angriffen der islamistischen Hamas in Israel festgesessen. Die zehn Berufsschüler und ihre beiden Lehrkräfte aus Kirchheim/Teck seien aber am Dienstag ausgeflogen worden und unterwegs nach Hause, sagte eine Sprecherin des Landkreises auf Anfrage.

Die Gruppe sei am 4. Oktober zu einem Austausch nach Israel geflogen und wollte eigentlich erst am Donnerstag zurückkommen. Die Gruppe hatte sich im Rahmen eines Schülerausflugs an einer Partnerschule östlich von Tel Aviv und in Gastfamilien aufgehalten.

Ebenfalls organisiert werden soll seit dem Wochenende der Rückflug einer Gruppe von Berufsschülern und ihren Begleitern aus dem Landkreis Karlsruhe. Die elf Schülerinnen und Schüler im Alter von 16 bis 19 Jahren halten sich zusammen mit zwei Lehrkräften und einer Begleiterin aus der Landkreisverwaltung seit vergangenem Donnerstag im Rahmen eines Jugendaustausches in Israel auf. Die Jugendlichen waren am Samstagabend von israelischen Freunden in enger Abstimmung mit dem Militär aus der unmittelbaren Gefahrenzone an einen sicheren Ort in der Negev-Wüste gebracht worden.

+++ Armee: Leichen von rund 1500 Terroristen gefunden +++

Der israelische Armeesprecher Richard Hecht bestätigte, in Israel befänden sich die Leichen von rund 1500 Terroristen. Hunderte weitere palästinensische Angreifer wurden gefangen genommen.

Hunderte von Terroristen waren am Samstag im Auftrag der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas in einem Überraschungsangriff über die Grenze nach Israel gekommen. Bei dem darauf folgenden Massaker wurden rund 900 Menschen getötet, Männer, Frauen und Kinder. Allein in Beeri wurden am Montag noch mehr als 100 Leichen gefunden, nachdem die Armee die Kontrolle über den Ort wiedergewonnen hatte. Mehr als 2600 Menschen wurden nach Angaben des israelischen Gesundheitsministeriums verletzt. Vier davon schweben noch in Lebensgefahr, 155 gelten als Schwerverletzte.

Drei Tage nach dem verheerenden Hamas-Terrorangriff auf israelische Ortschaften hat Israels Armee zudem die Grenze nach eigenen Angaben wieder unter Kontrolle gebracht. Der Armeesprecher sagte: «Seit gestern Abend ist niemand mehr reingekommen.» Es sei aber immer noch möglich, dass weitere Terroristen eindringen. Es könnten auch noch Angreifer in Israel unterwegs sein. In grenznahen Orten wie Saad und Kisufim habe es noch Schusswechsel gegeben.

«Wir konzentrieren uns jetzt auf unsere Offensive im Gazastreifen», sagte Hecht. Die Armee hatte binnen 48 Stunden rund 300 000 Reservisten mobilisiert - die größte Mobilisierung in der Geschichte des Landes. An der Grenze richtete das Militär seinen Angaben zufolge auch eine «Infrastruktur für künftige Operationen» ein.

+++ Neuköllner Bürgermeister: Nahost-Konflikt wird an Schulen ausgetragen +++

Der Nahost-Konflikt erschwert an manchen Schulen in Berlin-Neukölln nach Einschätzung des Bezirksbürgermeisters schon seit längerem den Unterricht. Er beobachte, dass der Nahost-Konflikt auch an einzelnen Schulen in seinem Bezirk ausgetragen wird, sagte Martin Hikel (SPD) dem RBB-Sender Radio Eins. Dabei gehe es vor allem um Schüler und Schülerinnen, die in ihren Familien viel arabische Medien, etwa Fernsehsender und Internetportale, konsumieren würden.

Am Montag war es nach dem Terrorangriff der islamistischen Hamas auf Israel zu einem gewalttätigen Auseinandersetzung zwischen einem Schüler und einem Lehrer an einem Gymnasium in Neukölln gekommen. Ein 14-jähriger Schüler sei mit einer Palästina-Flagge und einem Palästinensertuch in der Schule erschienen, teilte die Polizei mit. Der 61-jährige Lehrer wollte ihm das Tragen der politischen Symbole verbieten. Daraufhin griff ein 15-jähriger Schüler ein und versetzte dem Lehrer einen Kopfstoß. Der Lehrer wehrte sich den Angaben zufolge und schlug den Schüler, der dann wiederum nach dem Lehrer trat. Die Polizei wurde alarmiert und ermittelt wegen Körperverletzung.

+++ Deutschland und vier weitere Länder versichern Israel Solidarität +++

Nach den Terrorattacken der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas in Israel haben Deutschland, die USA, Großbritannien, Frankreich und Italien dem angegriffenen Land gemeinsam ihre Solidarität versichert. Zusammen würden «unsere unerschütterliche und vereinte Unterstützung» für Israel zum Ausdruck gebracht «und die Hamas und ihre schrecklichen Terrorakte unmissverständlich» verurteilt, hieß es in einer in der Nacht veröffentlichten Mitteilung der Bundesregierung. Bundeskanzler Olaf Scholz schrieb auf X (ehemals Twitter): «Unsere 5 Länder werden sicherstellen, dass Israel sich und seine Bürger gegen die abscheulichen Angriffe verteidigen kann.»

Mit Blick auf die Palästinenser hieß es in der gemeinsamen Mitteilung der fünf Länder: «Wir alle erkennen die legitimen Bestrebungen des palästinensischen Volkes an und unterstützen Gerechtigkeit und Freiheit für Israelis und Palästinenser gleichermaßen Aber man dürfe sich nicht täuschen: «Die Hamas vertritt diese Bestrebungen nicht und sie bietet dem palästinensischen Volk nichts anderes als noch mehr Terror und Blutvergießen.»

Israel werde in seinen Bemühungen unterstützt, sich und sein Volk gegen solche Gräueltaten zu verteidigen, hieß es weiter. «In den kommenden Tagen werden wir als Verbündete und als gemeinsame Freunde Israels vereint und koordiniert vorgehen, um sicherzustellen, dass Israel in der Lage ist, sich selbst zu verteidigen, und um letztlich die Voraussetzungen für eine friedliche und integrierte Nahostregion zu schaffen.» (...). «Wir stellen klar, dass es für die terroristischen Aktionen der Hamas keine Rechtfertigung und keine Legitimation gibt und sie allgemein verurteilt werden müssen.»

+++ Israels Armee attackiert weitere Hamas-Stellungen im Gazastreifen +++

Israels Armee greift bei ihren Gegenschlägen nach den Terrorattacken der Hamas in Israel weiterhin Ziele militanter Palästinenser im Gazastreifen an. Die Stellungen seien aus der Luft und von Schiffen aus attackiert worden, teilte die Armee am späten Montagabend mit. Das Militär habe unter anderem Waffenlager, Tunnel und eine Hamas-Kommandozentrale in einer Moschee bombardiert. Außerdem sei ein Treffpunkt und Wohnhaus von Mitgliedern des Islamischen Dschihads getroffen worden, hieß es weiter. Dabei seien zwei Terroristen getötet worden.

Die Nacht im Überblick

Nach den verheerenden Angriffen von Hamas-Terroristen auf Israel mehren sich Anzeichen für eine bevorstehende Bodenoffensive Israels im Gazastreifen. Israel ordnete die komplette Abriegelung des nur 40 Kilometer langen und sechs bis zwölf Kilometer breiten Gebietes an, während die Armee 300.000 Reservisten mobilisiert. «Was die Hamas erleben wird, wird hart und fürchterlich sein. Wir sind erst am Anfang», hatte Ministerpräsident Benjamin Netanjahu gesagt und Rache geschworen.

Die Menschen in Israel wurden angewiesen, sich mit ausreichend Nahrung, Wasser und Medikamenten einzudecken. Die Vorräte sollten mindestens 72 Stunden reichen, teilte das Militär mit.

Die Hamas drohte unterdessen, für jeden von Israel ausgeführten Angriff eine zivile Geisel hinzurichten, wie ein Sprecher sagte. Sie hatte rund 150 israelische Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Darunter sind auch Bürger mehrerer westlicher Staaten, darunter eine Deutsche.

Israels Armee nahm eigenen Angaben zufolge Hunderte Hamas-Mitglieder in Gefangenschaft. Die von der EU, den USA und Israel als Terrororganisation eingestufte Hamas teilte dem arabischen Sender Al-Dschasira mit, die Gruppe sei offen für Vermittlungen. Schon zuvor hatte die islamistische Organisation einen Gefangenenaustausch sowie die Freilassung von 36 inhaftierten Palästinenserinnen in Israel für die Übergabe von älteren entführten Israelinnen gefordert.

«Es wird keinen Strom, keine Lebensmittel und keinen Treibstoff geben.»

Beim am Wochenende begonnenen Angriff der Hamas-Terroristen wurden mindestens 900 Menschen getötet und 2600 Menschen verletzt. Die Terroristen waren in israelische Orte eingedrungen und erschossen Männer, Frauen und Kinder und verschleppten andere in den Gazastreifen. Bei den massiven israelischen Gegenschlägen wurden im Gazastreifen nach Angaben des dortigen Gesundheitsministeriums mindestens 687 Menschen getötet und mehr als 3800 verletzt. Unbestätigten Medienberichten zufolge sollen sich die Leichen von rund 1500 palästinensischen Terroristen auf israelischem Gebiet befinden. Derzeit dringen keine Terroristen mehr in Israel ein, wie es unter Berufung auf einen israelischen Militärsprecher hieß.

Ein zerstörtes Gebäude im Gazastreifen. (Bild: REUTERS/Ibraheem Abu Mustafa)
Ein zerstörtes Gebäude im Gazastreifen. (Bild: REUTERS/Ibraheem Abu Mustafa)

Für die rund zwei Millionen überwiegend armen Bewohner des äußerst dicht besiedelten Gazastreifens dürfte sich die Lage mit der kompletten Abriegelung durch Israel nun weiter verschlechtern. Der israelische Verteidigungsminister Joav Galant sagte: «Es wird keinen Strom, keine Lebensmittel und keinen Treibstoff geben.» Deutschland, die EU und andere Staaten teilten mit, sie setzten Hilfen für die palästinensische Bevölkerung angesichts des Hamas-Terrors zunächst aus. Die deutschen Programme würden umfassend und mit offenem Ausgang überprüft, sagte eine Sprecherin des Entwicklungsministeriums in Berlin.

Israels Armee griff derweil im Gazastreifen weiterhin Ziele militanter Palästinenser an. Die Stellungen seien aus der Luft und von Schiffen aus attackiert worden, teilte die Armee am späten Montagabend mit. Das Militär habe unter anderem Waffenlager, Tunnel und eine Hamas-Kommandozentrale in einer Moschee bombardiert.

Weitet sich der Konflikt aus?

Währenddessen gab es auch im Westjordanland wieder Auseinandersetzungen. Auch an Israels Nordgrenze zum Libanon gab es Gefechte, was die Sorge vor einer Ausweitung des Konflikts verstärkte. Israelische Soldaten hätten mehrere Bewaffnete erschossen, die nach Israel vorgedrungen waren, teilte das israelische Militär mit. Die wie die Hamas mit dem Iran verbündete Schiitenorganisation Hisbollah dementierte eine Beteiligung.

Die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses im Bundestag, Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP), forderte eine härtere Gangart gegenüber dem Iran. «Der größte Unterstützer des Terrors der Hamas ist der Iran», sagte sie dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Deshalb müsse Deutschland gemeinsam mit den Partnern in der Europäischen Union und den USA die Sanktionen gegen das Land ausweiten.