Live-Ticker zum Israel-Krieg: Die aktuellen Entwicklungen

Nach dem beispiellosen Angriff der islamistischen Hamas auf Israel gehen die Kämpfe weiter. Die aktuellen Entwicklungen im Überblick.

Die aktuellen Entwicklungen im Israel-Krieg im Live-Ticker. (Symbolbild: Getty)
Die aktuellen Entwicklungen im Israel-Krieg im Live-Ticker. (Symbolbild: Getty)

Der Live-Ticker ist nun beendet.

  • Zahl der Toten in Israel nach Hamas-Angriff steigt auf 800 - durch Gegenangriffe über 400 Tote

  • Militär: Israels Armee greift Ziele im Libanon an

  • UN in Gaza: Humanitäre Lage verschärft sich

  • EU-Kommission friert Zahlungen an Palästinenser ein

  • Hamas will palästinensische Häftlinge für israelische Geiseln

  • Bewaffnete Verdächtige aus Libanon nach Israel eingedrungen

  • Israel verfügt nach Hamas-Großangriff Abriegelung des Gazastreifens

  • Entsetzen nach Blutbad der Hamas auf Musikfestival im Süden Israels

  • Israel mobilisiert 300.000 Reservisten - Bisher größte Zahl

Die aktuelle Newslage im Livestream:

+++ Regierung: Zahl der Toten in Israel nach Hamas-Angriff steigt auf 800 +++

Nach dem Großangriff der islamistischen Hamas aus dem Gazastreifen ist die Zahl der Toten in Israel auf rund 800 Menschen gestiegen. Das teilte das Pressebüro der Regierung mit. Rund 2600 Menschen seien verletzt worden.

Die Hamas hatte am Samstag bei ihrem massiven Angriff auch rund 150 Menschen aus Israel in den Gazastreifen verschleppt, wie es weiter hieß. Zuvor hatte Israel von mehr als 100 Entführten gesprochen.

Bei einem Musikfestival in der Negev-Wüste wurden nach Angaben von Rettungskräften allein 260 überwiegend junge Teilnehmer von den Terroristen getötet.

Bei israelischen Luftangriffen als Reaktion auf den Großangriff wurden im Gazastreifen nach Angaben des dortigen Gesundheitsministeriums mindestens 493 Menschen getötet und mehr als 2700 verletzt.

+++ Scholz will im Bundestag Regierungserklärung zu Israel abgeben +++

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) will an diesem Donnerstag im Bundestag eine Regierungserklärung zum Angriff der Hamas auf Israel abgeben. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus Koalitionskreisen. Scholz hatte Israel nach dem Überfall der Hamas die unverbrüchliche Solidarität Deutschlands zugesichert.

Olaf Scholz. (Bild: REUTERS/Juan Medina)
Olaf Scholz. (Bild: REUTERS/Juan Medina)

«Die Sicherheit Israels ist deutsche Staatsräson. Das gilt gerade auch in schweren Stunden wie diesen. Und entsprechend werden wir handeln», erklärte er am Sonntag. Die USA, die Europäische Union und Israel stufen die Hamas als terroristische Gruppe ein.

+++ Militär: Israels Armee greift Ziele im Libanon an +++

Israels Armee hat mit Kampfhubschraubern Ziele im Libanon angegriffen. Das teilte das Militär mit. Soldaten hatten zuvor eigenen Angaben nach mehrere bewaffnete Verdächtige erschossen, die vom nördlichen Nachbarland aus nach Israel vorgedrungen waren.

Man suche nach weiteren Verdächtigen, hatte das Militär zuvor mitgeteilt. Nach israelischen Medienberichten kam es zu Schusswechseln. Das israelische Fernsehen berichtete, Einwohner im Norden des Landes seien angewiesen worden, in Schutzräumen zu bleiben.

Die eng mit dem Iran verbündete Schiitenorganisation Hisbollah dementierte eine Beteiligung an dem Vorfall, auf den Israel mit Beschuss von Zielen im Süden des Nachbarlandes reagierte. Sicherheitskreise im Libanon vermuten, dass militante Palästinenser hinter dem Angriff auf Israel stehen. Hisbollah hatte am Sonntag die Verantwortung für einen Raketenbeschuss aus dem Südosten Libanons auf israelisches Grenzgebiet übernommen.

Israel und der Libanon befinden sich offiziell im Kriegszustand.

+++ UN in Gaza: Humanitäre Lage verschärft sich +++

Das UN-Hilfswerks für Palästinensische Flüchtlinge im Nahen Osten (UNRWA) befürchtet, dass sich die humanitäre Lage für die Menschen im Gazastreifen weiter verschärfen wird. Ein UNRWA-Sprecher in Gaza sagte der Deutschen Presse-Agentur am Montag: «Gaza ist überfüllt. Die Lage der Menschen ist sehr schwer.» Seit dem Angriff der islamistischen Hamas auf Israel am Samstagmorgen bombardiert die israelische Luftwaffe Ziele der Hamas im Gazastreifen, in dem gut zwei Millionen Menschen leben.

Rund 74.000 Menschen haben den Angaben zufolge seit dem Wochenende Zuflucht in UNRWA-Gebäuden im Gazastreifen gesucht. Es wird erwartet, dass die Zahl weiter steigt. «Die Menschen suchen Zuflucht in den UN-Gebäuden, weil sie denken, sie sind sicher», sagte der Sprecher. «Erfahrungen aus vorigen Kriegen zeigen aber, dass auch schon Menschen in UN-Gebäuden ums Leben gekommen sind.»

Laut einem UNRWA-Lagebericht vom Sonntag wurden bisher insgesamt 14 Einrichtungen der Vereinten Nationen in Gaza von israelischen Geschossen getroffen. Dabei sei es zu Sachschäden gekommen.

Karte Israel und Gazastreifen. Grafik/Redaktion: A. Brühl
Karte Israel und Gazastreifen. Grafik/Redaktion: A. Brühl

+++ EU-Kommission friert Zahlungen an Palästinenser ein +++

Die EU friert angesichts des Angriffs der islamistischen Terrororganisation Hamas auf Israel sämtliche Entwicklungshilfezahlungen an die Palästinenser vorerst ein. Das kündigte der zuständige EU-Kommissar Olivér Várhelyi in Brüssel über den Kurznachrichtendienst X an. Ein Sprecher der Behörde bestätigte die Entscheidung.

Es könne kein «Business as Usual» geben, erklärte Varhelyi. Als größter Geber der Palästinenser stelle die Europäische Kommission nun ihr gesamtes Entwicklungsportfolio im Wert von insgesamt 691 Millionen Euro auf den Prüfstand. Alle Projekte würden untersucht, alle neuen Haushaltsvorschläge bis auf Weiteres verschoben.

Eine Sprecherin der Kommission hatte ursprünglich gesagt, schon heute sei sehr klar, dass die EU weder direkt noch indirekt die Aktivitäten der Hamas oder anderer Terrororganisationen finanziere. Die EU habe sehr strenge Regeln zur Überprüfung der Empfänger. Alle müssten versichern, dass diese weder direkt noch indirekt an Unternehmen, Organisationen oder Personen mit Verbindung zur Hamas gingen.

+++ Hamas will palästinensische Häftlinge für israelische Geiseln +++

Die islamistische Hamas im Gazastreifen hat nach dem Großangriff auf Israel einen Gefangenenaustausch gefordert. Die Palästinenserorganisation verlange die Freilassung von 36 inhaftierten Palästinenserinnen in Israel für die Übergabe von älteren entführten Israelinnen, sagte ein Hamas-Sprecher. Wie viele israelische Frauen ausgetauscht werden sollen, sagte der Sprecher nicht. Der Golfstaat Katar vermittelt demnach. Ein Sprecher der israelischen Regierung wollte sich dazu nicht äußern.

Die Hamas hatte am Samstag bei einem Großangriff auf das israelische Grenzgebiet unter Zivilisten das schlimmste Blutbad seit der israelischen Staatsgründung angerichtet. Dabei wurden mindestens 700 Menschen getötet und rund 2400 weitere verletzt. Mehr als 100 Israelis wurden in den Gazastreifen verschleppt.

+++ Bewaffnete Verdächtige aus Libanon nach Israel eingedrungen +++

Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben mehrere bewaffnete Verdächtige erschossen, die vom feindlichen Nachbarland Libanon aus nach Israel vorgedrungen waren. Man suche nach weiteren Verdächtigen, teilte das Militär mit. Nach israelischen Medienberichten kam es zu Schusswechseln. Das israelische Fernsehen berichtete, Einwohner im Norden des Landes seien angewiesen worden, in Schutzräumen zu bleiben.

Die eng mit dem Iran verbündete Schiitenorganisation Hisbollah dementierte eine Beteiligung an dem Vorfall, auf den Israel mit Beschuss von Zielen im Süden des Nachbarlandes reagierte. Sicherheitskreise im Libanon vermuten, dass militante Palästinenser hinter dem Angriff auf Israel stehen. Hisbollah hatte am Sonntag die Verantwortung für einen Raketenbeschuss aus dem Südosten Libanons auf israelisches Grenzgebiet übernommen.

Auch am Montag gab es im Norden Israels erneut Raketenalarm. Die israelische Armee teilte später mit, es seien zwei Mörsergranaten vom Libanon aus auf Israel abgefeuert worden. Eine davon sei auf libanesischem Gebiet eingeschlagen. Es gebe keine Berichte über Verletzte.

Olaf Scholz und Annalena Baerbock. (Bild: REUTERS/Michele Tantussi)
Olaf Scholz und Annalena Baerbock. (Bild: REUTERS/Michele Tantussi)

+++ Bundesregierung spürt große Besorgnis bei arabischen Partnern +++

Die Bundesregierung nimmt nach dem massiven Angriff der Hamas in Israel bei ihren arabischen Gesprächspartnern eine große Besorgnis wahr, dass sich der Konflikt ausweiten könnte. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) habe am Sonntagabend ausführlich mit dem ägyptischen Präsidenten Abdel Fattah al-Sisi telefoniert, sagte Regierungssprecher Steffen Hebestreit am Montag in Berlin. Der Staatspräsident habe dabei seine große Besorgnis ausgedrückt, was die Auswirkungen auf die gesamte Region angehe.

Ähnlich sei die Stimmungslage auch bei den Gesprächen gewesen, die Außenministerin Annalena Baerbock mit ihren Amtskollegen in Jordanien, Ägypten und bei der palästinensischen Autonomiebehörde geführt habe, berichtete ein Sprecher ihres Ministeriums.

Er gehe davon aus, dass die Eskalation in Nahost auch bei dem schon länger vereinbarten Besuch des Emirs von Katar, Tamim bin Hamad Al Thani, in Berlin an diesem Donnerstag eine Rolle spielen werde, sagte Hebestreit auf Nachfrage. Auf die Frage eines Journalisten, ob Scholz mit dem Emir auch über Katars Unterstützung für die Hamas sprechen werde, antwortete der Regierungssprecher: «Ich gehe davon aus, dass er alle Themen, die diesem Zusammenhang zu stellen sind, auch dort ansprechen wird.»

Scholz habe bereits klar gemacht, dass es einen Flächenbrand mit Folgen für die gesamte Region zu verhindern gelte, sagte sein Sprecher.

+++ Steinmeier ruft zum Schutz des jüdischen Lebens in Deutschland auf +++

Nach dem Angriff der islamistischen Hamas auf Israel hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier zu besonderer Wachsamkeit auch in Deutschland aufgerufen. «Wir müssen das jüdische Leben in unserem Land schützen und uns stark und entschlossen gegen jede Form von Antisemitismus und Israel-Hass stellen», sagte er vor Beginn einer Ordensverleihung im Berliner Schloss Bellevue. «Wir können es nicht dulden, wenn auf offener Straße versucht wird, die brutalen Attacken auf Israel auch noch zu feiern.»

Der Bundespräsident betonte: «Wer diesen Terror bejubelt, der entwürdigt nicht nur die Opfer, der tritt auch die Menschenwürde und unsere deutsche Verfassung mit Füßen. Solches Verhalten entsetzt mich, es widert mich an.»

+++ Ministerium: Finanzhilfe für Palästinenser «vorübergehend ausgesetzt» +++

Das Entwicklungsministerium hat die Finanzhilfen für die Zusammenarbeit mit den palästinensischen Gebieten «vorübergehend ausgesetzt». Die Programme würden nun umfassend und mit offenem Ausgang überprüft, sagte eine Sprecherin des Ministeriums am Montag in Berlin. Das Ministerium reagiert damit auf den Großangriff der Hamas gegen Israel.

Nach Angaben der Sprecherin waren für dieses und nächstes Jahr rund 125 Millionen Euro an bilateraler Entwicklungzusammenarbeit zugesagt. Dabei gehe es um längerfristige Entwicklungszusammenarbeit. Sie nannte Wasserversorgung und -entsorgung, eine Entsalzungsanlage, berufliche Bildung, die Schaffung von Arbeitsplätzen für junge Leute und Ernährungssicherung als Beispiele.

+++ Israel verfügt nach Hamas-Großangriff Abriegelung des Gazastreifens +++

Israel hat nach dem verheerenden Hamas-Großangriff mit mehr als 700 Toten im Grenzgebiet eine komplette Abriegelung des Gazastreifens angeordnet. Verteidigungsminister Joav Galant sagte, er habe eine entsprechende Anweisung gegeben. «Es wird keinen Strom, keine Lebensmittel und keinen Treibstoff geben.» Man habe es mit Barbaren zu tun und werde dementsprechend handeln. Energieminister Israel Katz verfügte zudem einen Stopp der Wasserversorgung des Gazastreifens durch Israel.

Das israelische Sicherheitskabinett hatte in der Nacht zum Sonntag bereits einen grundsätzlichen Stopp der Einfuhr von Strom, Brennstoff und Waren in das Palästinensergebiet beschlossen.

Ein israelischer Militärsprecher erklärte, es sei die Hamas, die selbst bei dem Großangriff am Samstag die Übergänge nach Israel zerstört habe. Ein Grenzverkehr sei daher gegenwärtig ohnehin nicht möglich. Man werde sich auch mit dem Wiederaufbau nicht beeilen.

Zerstörte Gebäude im Gazastreifen. (Bild: REUTERS/Ibraheem Abu Mustafa)
Zerstörte Gebäude im Gazastreifen. (Bild: REUTERS/Ibraheem Abu Mustafa)

+++ Gaza: Zahl der Toten nach Israels Luftangriffen steigt stark +++

Im Gazastreifen steigt nach israelischen Gegenschlägen die Zahl der palästinensischen Toten weiter an. Mehr als 65 Menschen seien bei israelischen Luftangriffen getötet worden, teilte das Gesundheitsministerium in Gaza mit. Damit liegt die Zahl der Toten in dem Küstengebiet insgesamt bei mehr als 558, die Zahl der Verletzten bei mehr als 2800.

+++ Faeser: Keine Übertragung des Nahost-Konflikts nach Deutschland +++

Die Bundesregierung hat bisher keine Anzeichen dafür, dass sich der Nahost-Konflikt auch auf israelische und pro-palästinensische Gruppen in Deutschland übertragen könnte. Man habe die Sicherheitslage sehr genau im Blick, sagte Innenministerin Nancy Faeser (SPD) in Berlin. Die Bundesregierung sei in stetigem Austausch mit Israel und dem Zentralrat der Juden. «Übertragen sich möglicherweise diese Konflikte? Wir sehen es noch nicht, aber wir haben es sehr genau im Blick», sagte Faeser.

+++ EU-Chefdiplomat beruft Dringlichkeitssitzung der EU-Außenminister ein +++

Nach dem großangelegten Angriff der islamistischen Hamas auf Israel sollen die Außenminister der Europäischen Union an diesem Dienstag zu einem außerordentlichen Treffen zusammenkommen. «Ich berufe morgen eine Dringlichkeitssitzung der EU-Außenminister ein, um die Situation in Israel und in der Region zu besprechen», schrieb der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell am Montag auf der Plattform X (ehemals Twitter). Das Treffen soll im Hybrid-Format stattfinden, also teils persönlich und teils online.

+++ Entsetzen nach Blutbad der Hamas auf Musikfestival im Süden Israels +++

Nach dem von der islamistischen Hamas bei einem Musikfestival in der israelischen Negev-Wüste angerichteten Blutbad suchen Angehörige immer noch verzweifelt nach Vermissten.

In sozialen Netzwerken teilten Überlebende, wie sie den schrecklichen Überfall der Hamas auf das Supernova Festivals erlebt haben. Augenzeugen berichteten, wie sie mit Autos flüchten wollten und unter Beschuss gerieten. Auf Bildern nach dem unvorstellbaren Überfall sind in der Nähe des Festivalgeländes Dutzende abgebrannte Autos zu sehen. Andere versteckten sich in Büschen und Bäumen. «Sie gingen von Baum zu Baum und schossen. Ich sah, dass überall Menschen starben. Ich war sehr still. Ich habe nicht geweint, ich habe nichts getan», sagte eine Überlebende der «BBC».

Aufnahmen von Kameras an geparkten Autos zeigen die letzten Minuten von verletzten Festivalbesuchern, wie sie von Mitgliedern der von der EU, den USA und Israel eingestuften Terrororganisation Hamas erschossen werden.

Nach Angaben des Rettungsdienst Zaka wurden allein auf dem Festivalgeländer 260 Menschen ermordet. Sanitäter berichteten von unvorstellbaren Szenen vor Ort. Israelischen Medien zufolge sollen zahlreiche Frauen vergewaltigt worden sein, bevor sie getötet oder verschleppt wurden.

+++ Israel mobilisiert 300.000 Reservisten - Bisher größte Zahl +++

Israel mobilisiert wegen des Kriegs mit der im Gazastreifen herrschenden islamistischen Palästinenserorganisation Hamas rund 300.000 Reservisten. Dies sei die größte Mobilisierung in der israelischen Geschichte in so kurzer Zeit, bestätigte ein Armeesprecher.

+++ Israels Armee vermeldet Kontrolle über Ortschaften im Süden +++

Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben wieder die Kontrolle über die Ortschaften in der Nähe des Gazastreifens erlangt. Zwei Tage nach dem Großangriff der islamistischen Hamas käme es allerdings noch zu Zusammenstößen mit Angreifern in dem Gebiet außerhalb der Ortschaften, teilte ein Sprecher am Montag mit.

Auf Israel wurden wieder Raketen abgefeuert. (Bild: Mostafa Alkharouf/Anadolu Agency via Getty Images)
Auf Israel wurden wieder Raketen abgefeuert. (Bild: Mostafa Alkharouf/Anadolu Agency via Getty Images)

+++ Neuer Raketenalarm in Tel Aviv und Jerusalem +++

In der israelischen Küstenstadt Tel Aviv, in Jerusalem und anderen Städten Israels hat es am Montag wieder Raketenalarm gegeben. Es gab zunächst keine Angaben zu möglichen Verletzten. Das israelische Fernsehen berichtete, eine Rakete sei auf offenem Gebiet nahe Tel Aviv eingeschlagen.

Militante Palästinenser haben seit Samstag Tausende von Raketen auf Israel abgefeuert. Die meisten davon zielten auf die Grenzorte zum Gazastreifen.

+++ Polen, Ungarn und Rumänien fliegen Bürger aus Israel aus +++

Polen, Ungarn und Rumänien haben erste Staatsbürger mit Flugzeugen aus Israel ausgeflogen. Nach der Landung einer Regierungsmaschine in den frühen Morgenstunden seien nun auch zwei Militärtransportmaschinen vom Typ Hercules auf dem Flughafen in Warschau gelandet, teilte Verteidigungsminister Mariusz Blaszczak auf der Plattform X mit.

(deutsch: Die Evakuierung der Polen aus Israel ist im Gange. Vor Kurzem sind über 120 Menschen an Bord von Militärflugzeugen nach Warschau zurückgekehrt #Hercules.)

Nach Angaben der Nachrichtenagentur PAP hatte das zuerst eingetroffene Regierungsflugzeug vom Typ Boeing 120 polnische Bürger aus Israel zurückgebracht, darunter auch eine Gruppe von Schülern einer Musikschule.

(deutsch: [...] 215 Menschen wurden bei Tagesanbruch aus Israel evakuiert.)

Ungarn hat bislang 215 Staatsbürger aus Tel Aviv ausgeflogen. Die beiden Flugzeuge der ungarischen Luftwaffe landeten am frühen Montagmorgen auf dem Budapester Flughafen, teilte Außenminister Peter Szijjarto auf seiner Facebook-Seite mit. Auch Rumänien hat 245 seiner Bürger aus Tel Aviv ausgeflogen. Dazu gehören auch zwei Pilger-Gruppen. Das teilt das rumänische Außenministerium mit.

+++ Prominente entsetzt nach Hamas-Angriff - «Mein Herz ist gebrochen» +++

Prominente aus Film und Musik haben sich entsetzt über den beispiellosen Angriff der islamistischen Hamas auf Israel gezeigt und den Angehörigen der Opfer ihr Mitgefühl ausgedrückt. «Mein Herz ist gebrochen», schrieb Natalie Portman auf Instagram. Kinder, Frauen und ältere Menschen seien ermordet und aus ihrem Zuhause entführt worden. «Ich bin entsetzt über die barbarischen Taten», schrieb die 42-Jährige weiter. Ihr Herz klopfe für die Familien aller Betroffenen. Portman ist nicht die einzige Prominente, die sich zu Wort meldete.

Schauspielerin Jamie Lee Curtis («Everything Everywhere All at Once», 64) zeigte sich ebenfalls bestürzt: «Für Juden in aller Welt wird das Leben nie wieder normal sein. Dies ist unsere neue Normalität. Ich habe keine Worte - nur Tränen und Schmerz.» Gal Gadot (38) schickte den Angehörigen ihre Gebete: «Mein Herz schmerzt.» Popstar Madonna (65) postete ein Video von den Ereignissen und schrieb dazu: «Stellen Sie sich vor, das würde Ihnen auch passieren? Es ist unfassbar.» Ebenfalls zu Wort meldeten sich Madonna-Manager Guy Oseary (51), «Star Wars»-Schauspieler Mark Hamill (72) und Model Bar Refaeli (38).

+++ UN-Hilfsorganisation: Mehr als 123.000 Palästinenser geflüchtet +++

Nach den Angriffen der islamistischen Hamas auf Israel sind im Zuge des israelischen Gegenangriffs mehr als 123.000 Palästinenser innerhalb des Gazastreifens auf der Flucht. Das teilte das UN-Nothilfebüro (OCHA) mit. Die Menschen seien aus Angst um ihre Sicherheit geflüchtet oder weil ihre Häuser zerstört worden seien, hieß es.

Die israelischen Streitkräfte hätten Wohnhäuser unter Beschuss genommen, berichtete OCHA. Laut dem Ministerium für öffentliche Bauten und Wohnen in Gaza sind 159 Wohneinheiten zerstört und 1210 schwer beschädigt worden. Durch die israelischen Luftangriffe entstanden laut OCHA auch Schäden an Wasser- und Sanitärinfrastruktur für mehr als 400.000 Menschen sowie an mehreren Gesundheitseinrichtungen.

+++ Israels Militär: Hamas benutzt Zivilisten als Schutzschilde +++

Die islamistische Hamas benutzt nach Erkenntnissen des israelischen Militärs Zivilisten als «menschliche Schutzschilde». Zudem verstecke die Hamas im Gazastreifen «terroristische Infrastruktur in zivilen Gebieten», erklärten Israels Verteidigungskräfte (IDF) am Montagmorgen in einem Beitrag auf der Plattform x (vormals Twitter). In einer mit Fotos versehenen Auflistung von «Kriegsverbrechen der Hamas» führten die IDF des Weiteren an, dass die Hamas Leichen «schändet und verstümmelt», «absichtlich Zivilisten tötet», entführe und als Geiseln halte.

+++ Merkel: Hamas-Angriff auf Israel «menschenverachtend und barbarisch» +++

Die ehemalige Bundeskanzlerin Angela Merkel hat den Großangriff der islamistischen Hamas auf Israel verurteilt. «Ich verurteile die terroristischen Angriffe der Hamas auf den Staat Israel auf das Schärfste», sagte die CDU-Politikerin einer Mitteilung zufolge. «Sie sind menschenverachtend und barbarisch.» Merkels Gedanken und ihre Solidarität seien beim israelischen Volk und der Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu, «die die Sicherheit des Staates Israel verteidigen». Die Erklärungen des Bundeskanzlers Olaf Scholz sowie der Vorsitzenden von SPD, CDU/CSU, Grünen und FDP vom Sonntag hätten Merkels volle Unterstützung.

+++ Ölpreise legen nach Angriff auf Israel deutlich zu +++

Die Ölpreise haben am Montag mit deutlichen Aufschlägen auf den schweren Angriff der islamistischen Hamas auf Israel reagiert. In der Spitze kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 89 US-Dollar, ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) wurde zeitweise mit mehr als 87 Dollar gehandelt. Zuletzt kostete ein Barrel Brent zur Lieferung im Dezember 87,32 US-Dollar und damit 2,74 Dollar mehr als am Freitag. Der Preis für ein Fass WTI zur November-Lieferung stieg um 2,93 Dollar auf 85,72 Dollar.

Der Nahe Osten ist eine der ölreichsten Regionen der Welt. Kommt es dort zu Spannungen oder Auseinandersetzungen, steigen am Erdölmarkt in aller Regel die Risikoaufschläge. Eine Gefahr stellt etwa eine Ausweitung des Konflikts zwischen der Hamas und Israel dar. In der Region liegt auch die Straße von Hormus, die für den Seetransport von Rohöl eine erhebliche Bedeutung hat.

+++ UN-Sicherheitsrat ohne einmütige Verurteilung der Hamas-Angriffe +++

Der Weltsicherheitsrat hat sich bei einer Dringlichkeitssitzung zu den Angriffen auf Israel laut US-Medienberichten auf keine einmütige Verurteilung der islamistischen Hamas verständigen können. Es seien bei der Sitzung hinter verschlossenen Türen am Sonntag keine Beschlüsse getroffen worden, berichtete der US-Fernsehsender CNN unter Berufung auf Ratsmitglieder. «Ich möchte nicht näher darauf eingehen, was in dem Briefing wirklich besprochen wurde, aber es gibt eine ganze Reihe von Ländern, die die Angriffe der Hamas verurteilt haben», wurde der Vize- Botschafter der USA bei den Vereinten Nationen, Robert Wood, zitiert.

UN-Sicherheitsrat
Der UN-Sicherheitsrat beriet sich zu den Ereignissen in Israel. (Bild: Eduardo Munoz Alvarez/Getty Images)

Offensichtlich hätten aber nicht alle Länder die Angriffe der Hamas verurteilt, wurde Wood zitiert. Die USA hatten vor der Sitzung des mächtigsten Gremiums deutlich gemacht, dass sie eine Verurteilung der Hamas von allen Ratsmitgliedern erwarteten. «Es ist wichtig, dass die Weltgemeinschaft diese nicht provozierte Invasion und die terroristischen Angriffe und Aktivitäten, die stattgefunden haben und noch stattfinden, auf das Schärfste verurteilt», sagte Wood anschließend.