Marianne Rosenberg sorgt sich bei ZDF-Auftritt um die Demokratie: "Wir müssen uns zeigen!"

Marianne Rosenberg sprach im ZDF-Magazin
Marianne Rosenberg sprach im ZDF-Magazin "Volle Kanne" auch über Politik und Gesellschaft. (Bild: ZDF)

Freiheit und Demokratie sind in Gefahr - so empfinden es derzeit viele, auch Marianne Rosenberg. Die Grande Dame des deutschen Schlagers nutzte ihren Auftritt im ZDF-Magazin "Volle Kanne" für einen dringenden Appell.

In den 1970er-Jahren war im Schlagergeschäft kaum ein Vorbeikommen an Marianne Rosenberg. Doch schnell legte die Künstlerin die Fesseln ihres Genres ab und avancierte sowohl zur Schwulenikone als auch zur Muse für moderne Elektropop-Acts. Mit nunmehr 69 ist die gebürtige Berlinerin weiter musikalisch aktiv. Im ZDF-Magazin "Volle Kanne" stellte sie am Dienstag ihre neue Platte "Bunter Planet" vor. Neben Eigenwerbung nutzte Rosenberg die Bühne auch, um ihre Ansichten zu Politik und Gesellschaft zu teilen.

"Es ist aktuell eine wahnsinnig belastende Zeit", konstatierte die Sängerin angesichts der vielfältigen Krisenherde auf der Welt, besonders mit Hinblick auf den Ukraine-Krieg. In diesem Zusammenhang verwies sie auf eine Songzeile in ihrem neuen Album: "Wir schmeißen Blumen gegen Kriege". Die Worte hätten heute "eine ganz andere Bedeutung", als sie es noch vor fünf Jahren gehabt hätten, erklärte Rosenberg.

Zwar seien auch damals schon Kriege ausgefochten worden. Jedoch: "Kein Krieg war in den letzten 70, 80 Jahren so nah wie eben dieser." Die Sängerin weiter: "Wir sind erschrocken darüber, wie sehr ein Wort wie 'Krieg' in unseren regulären Sprachgebrauch eingreift, wo 'Frieden' selten vorkommt."

Immer wieder sei zuletzt an sie eine Frage herangetragen worden: "Ist Musik politisch oder sollen Künstler politisch auftreten?" Rosenberg vertritt dazu eine unmissverständliche Haltung: "Alles ist politisch." Sogar das Zusammensein von zwei Menschen sei politisch im Sinne eines Machtgefüges zwischen oben und unten. "Am schönsten wäre es doch, wenn wir nebeneinander sind", wünscht sich die 69-Jährige stattdessen.

Auch zum politischen Tagesgeschehen gab Marianne Rosenberg in der ZDF-Sendung einen Kommentar ab. Angesprochen auf den Rechtsruck im Zuge der Europawahl kommentierte sie so sorgenvoll wie ermutigend: "Unsere Welt polarisiert immer mehr. Auf der einen Seite Macht, Unterdrückung, Krieg. Und auf der anderen Seite gehen immer mehr Menschen für Toleranz, für Freiheit, auch für die Umwelt auf die Straßen. Wir dürfen nicht vergessen, dass das auch da ist."

In diesem Sinne richtete Marianne Rosenberg einen Appell an alle, "die für Freiheit und Demokratie sind": "Wir müssen uns zeigen."