Markus Lanz: Kabarettist diagnostiziert bei Trump "Hummel-Syndrom"

Ralph Freund, Trump-Unterstützer bei Markus Lanz. (Foto: Screenshot/ZDF)
Ralph Freund, Trump-Unterstützer, diskutiert bei Markus Lanz mit Journalist Klaus Brinkbäumer. (Foto: Screenshot/ZDF)

Nach Donald Trumps erster Auslandsreise bleiben Ernüchterung und ein Zitat von Angela Merkel in Richtung Weißes Haus steht im Raum: “Zeiten, in denen wir uns auf andere verlassen konnten, sind ein Stück vorbei.”

Auch in Markus Lanz Talkshow ging es am Mittwochabend um den US-Präsidenten. Dazu eingeladen waren neben dem Spiegel-Chefredakteur Klaus Brinkbäumer und dem Kabarettisten Jochen Busse, auch der unvermeidliche Ralph Freund.

Lesen Sie auch: Verunglückter Trump-Tweet sorgt für Erheiterung im Netz

Freund ist einer von 140 “Republican Overseas” und muss mangels Alternativen seit dem US-Wahlkampf in Talkshows landauf landab den Trumpversteher geben. Doch selbst Freund musste, von Lanz auf Trump’s Widersprüchlichkeit angesprochen, zugeben: “Er ist schon sehr speziell.”

Republikaner Freund will Trump verteidigen, aber erntet nur Lacher

Nach Pannen auf der Reise nach Saudi-Arabien und beim Treffen der G7 im italienischen Taormina, scheint es sogar Trumps Unterstützern immer schwerer zu fallen ihn zu verteidigen. So erntete Freund nur Lacher aus dem Publikum, als er sagt: “Man kann ihn nur dann verstehen, wenn man weiß, wer ihn gewählt hat.“

Offensichtlich hatten die Zuschauer eine ganz klares Vortsellung davon, welcher Typ Amerikaner Trump zu seinem Amt verholfen hat. Freund versuchte es weiter, schob das schlechte Bild von Trump auf die “westeuropäischen Medien”.

Trump reiste unwissend zum G7-Gipfel

Doch Lanz ließ nicht locker: “Lenken Sie nicht ab!”, nagelte der Moderator Freund fest, als dieser sich darum wand Trumps widersprüchliche Haltung zum Islam klar zu kommentieren.

Klaus Brinkbäumer erinnerte daran, dass Trumps Regierungsfähigkeit viel problematischer sei, als seine verunglückte Rhetorik. “Es ist ein Problem für einen Präsident, wenn er Sicherheitspapiere der eigenen Leute nicht liest”, so Brinkbäumer. Zum Treffen der Staatschefs der G7 sei der US-Präsident nur “minimal vorbereitet” gewesen. Er habe nicht einmal gewusst, dass er sich dort zum Klimaabkommen würde äußern müssen.

Auch über die deutsch-amerikanische Zusammenarbeit weiß Brinkbäumer nichts Gutes zu berichten. Viele Stellen im Weißen Haus seien noch immer nicht besetzt. “Es gibt im Moment keine wirkliche Zusammenarbeit, weil europäische Diplomaten dort niemanden erreichen”, so der Spiegel-Chefredakteur.

Busse diagnostiziert bei Trump das “Hummel-Syndrom”

Auch Kabarettist Jochen Busse zeigte sich besorgt. Trump strahle auf ihn eine Bedrohung aus, so Busse. Wenn aber Völker Angst hätte, so sei das nie gut. Er verglich den US-Präsidenten mit einer Hummel.

In den letzten Tagen sei oft die Frage gestellt worden, ob Trump Präsidentschaft könne. “Da fiel mir die Sache mit der Hummel ein, die aus aerodynamischen Gesichtspunkten eigentlich gar nicht fliegen kann”, erklärt Busse. Die Hummel wisse das aber nicht. “Und fliegt trotzdem! Und so macht der das auch!“ (pm)

Foto: Screenshot / ZDF

Sehen Sie auch: Trump attackiert schon wieder die Deutschen