"Wir sind der Meteorit, der auf die Erde fällt": Beeindruckende TV-Dokus zu Klimawandel und Dürre

Der Nuntasi-See in Rumänien trocknet im Sommer häufig komplett aus. (Bild: ZDF / Marcel Martschoke)
Der Nuntasi-See in Rumänien trocknet im Sommer häufig komplett aus. (Bild: ZDF / Marcel Martschoke)

Seit drei Jahren herrscht in Europa Dürre. Was dies für die Natur und den Menschen bedeutet und woher das Problem rührt, zeigen drei Dokumentation am Mittwoch bei ZDFinfo.

Es ist eines der drängendsten Probleme der Menschheit und dennoch viel zu wenig präsent: Seit drei Jahren lässt die anhaltende Dürre den Grundwasserspiegel in Ländern wie Spanien oder Rumänien alarmierend sinken. Doch nicht nur Südeuropa, sondern auch nördlichere Regionen wie Deutschland oder gar Skandinavien sind betroffen. Welch dramatische Auswirkungen dies für die Landwirtschaft, die Wälder und das gesamte Leben hat, zeigt die Dokumentation "Dürre in Europa - Die Katastrophe ist hausgemacht" am Mittwoch, 22. Juni, um 20.15 Uhr, in ZDFinfo.

Unter Regie von Jens Niehuss und Marcel Martschoke begleitet der rund 45-minütige Film Expertinnen und Experten verschiedener Disziplinen in ganz Europa. Einer von ihnen ist der Klimawissenschaftler Andreas Marx vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung: "Aufeinanderfolgende Dürrejahre alleine wie 2018 und 2019, ohne 2020", sagt er, "hat es ganz sicher in den letzten 250 Jahren nicht gegeben." Als Folge des Klimawandels hätte er eher 2040 damit gerechnet. Auch der spanische Hydrogeologe José María Calaforra ist schockiert von der Geschwindigkeit der klimatischen Veränderungen: "Als vor Millionen Jahren ein Meteorit auf die Erde fiel, gab es auch so einen brutalen Klimawandel", sagt er: "Jetzt sind wir der Meteorit, der auf die Erde fällt."

Während seiner Amtszeit von 1965 bis 1989 ließ der rumänische Präsident Nicolae Ceaușescu Seen trocken legen, um weitere Ackerflächen zu schaffen. Unter den Folgen leiden die Menschen bis heute.  (Bild: ZDF / Marcel Martschoke)
Während seiner Amtszeit von 1965 bis 1989 ließ der rumänische Präsident Nicolae Ceaușescu Seen trocken legen, um weitere Ackerflächen zu schaffen. Unter den Folgen leiden die Menschen bis heute. (Bild: ZDF / Marcel Martschoke)

Auf der Suche nach den Ursachen und den Folgen

Doch es ist nicht nur der Klimawandel, der das Problem der Dürre und die daraus resultierenden Phänomene wie Waldbrände oder Staubstürme Jahr für Jahr intensiviert: Auch Fehler in der Landwirtschaft und in der Politik spielen eine ganz entscheidende Rolle. Einige Beispiele, etwa die Fichtenmonokulturen in deutschen Wäldern oder das "Mar del Plástico", das Plastikmeer der Gewächshäuser in Spanien, werden in dem Film thematisiert. Darüber hinaus nutzen die Filmemacher die Gelegenheit, um Hoffnung zu säen: Unter dem Stichwort "European Green Deal" gibt es schon jetzt EU-Maßnahmen und Privatinitiativen, die die Auswirkungen der Dürre abfedern sollen.

Im Anschluss an die Doku folgen zwei weitere Filme zum Thema Trinkwasserknappheit und Dürre: Um 20.55 Uhr wiederholt ZDFinfo die Dokumentation "Mission Trinkwasser. Wie stillen wir den Durst der Menschheit?", danach folgt eine Ausgabe der Wissensreihe "Leschs Kosmos" unter dem Motto "Dürre Zeiten: Der Kampf ums Wasser" aus dem Jahr 2020. Wie sich deutsche Gemeinden vor dem drohenden Trinkwassermangel zu schützen versuchen, zeigt zudem die Dokumentation "planet e.: Wassernot - Auf der Suche nach neuen Quellen" am Sonntag, 17. Juli, um 15.45 Uhr, im ZDF.

Für den billigen Anbau von Nahrungsmitteln zahlt die Umwelt einen hohen Preis. (Bild: ZDF / Marcel Martschoke)
Für den billigen Anbau von Nahrungsmitteln zahlt die Umwelt einen hohen Preis. (Bild: ZDF / Marcel Martschoke)