Mindestens 2.400 Tote: Prekäre Lage im Nordwesten Afghanistans

Nach dem schweren Erdbeben im Westen Afghanistans begraben Überlebende ihre Toten. Mindestens 2.400 Menschen sind bei der Katastrophe ums Leben gekommen, weitere 2.000 seien verletzt worden, wie das Ministerium für Katastrophenhilfe mitteilte.

Die Hoffnung, Menschen noch lebend aus den Trümmern zu bergen, schwindet. Ganze Ortschaften in der nordwestlich gelegenen Provinz Herat, unweit der Gernze zum Iran, waren bei dem Beben dem Erdboden gleich gemacht worden.

Innerhalb von nur wenigen Stunden bebte die Erde neun Mal, die Erdstösse erreichten laut der US-Erdbebenwarte USGS eine Stärke von 6,3.

Dem Afghanischen Roten Halbmond ist es gelungen, einige Hilfsgüter in den Bezirk Zinda Jan in der Provinz Herat zu bringen. Zelte, Planen, Wasserbehälter, Decken, Kleidung und Lebensmittel werden verteilt, und Freiwillige errichten provisorische Lager für obdachlos gewordene Menschen.

Seit der Machtübernahme der Taliban vor zwei Jahren ist es für internationale Hilfsorganisationen fast unmöglich geworden, in dem politisch isolierten Land zu agieren.

Erst im Juni 2022 hatte ein Erdbeben der Stärke 5,9 in der Provinz Paktika, im Osten Afghanistans, tausend Tote gefordert.