Wie du mir, so ich dir: Wie wirkt Moskaus Nadelstich gegen die US-Botschaft?

Diplomatischer Nadelstich gegen die USA: Die Moskauer Stadtverwaltung wird den Platz vor der US-Botschaft nach der selbsternannten "Volksrepublik Donezk" im Osten der Ukraine umbenennen. Das Gebiet wird von den USA nicht als unabhängiger Staat anerkannt.

In einer Online-Umfrage hatte die Stadverwaltung drei Vorschläge zur Namensgebung präsentiert. Neben "Volksrepublik Donezk" standen auch noch "die Verteidiger des Donbas" und der Name des im März gefallenen prorussischen Separatisten Wladimir Schoga zur Wahl. Die Entscheidung fiel dann zugunsten der "Volksrepublik Donezk". Als Konsequenz müssen sich die USA jetzt mit der neuen postalischen Adresse abfinden.

Seinerseits hatte der Kreml bereits 2018 verärgert auf die Umbenennung der Platzes vor der russischen Botschaft in Washington in "Boris-Nemtsov-Plaza" reagiert. Der Kreml-Gegner Boris Nemzow wurde 2014 erschossen.

Nach Beginn des Angriffskriegs in der Ukraine hat es ähnliche diplomatische Provokationen gegen Russland  gegeben. So änderten die Prager Behörden den Straßennamen vor der russischen Botschaft in "Straße der ukrainischen Helden".