„Er muss aussteigen“ - Berichte: Berater haben Zweifel an Biden-Sieg bei der Präsidentschaftswahl

Das Weiße Haus dementierte, dass Bidens Team nicht geschlossen hinter dem Demokraten stehen würde.<span class="copyright">picture alliance/Anadolu/Mazza</span>
Das Weiße Haus dementierte, dass Bidens Team nicht geschlossen hinter dem Demokraten stehen würde.picture alliance/Anadolu/Mazza

Wer könnte Joe Biden davon überzeugen, aus dem Rennen um die Präsidentschaftskandidatur auszusteigen? Diese Frage stellen sich offenbar auch enge Berater des US-Präsidenten.

Einige der Berater von US-Präsident Joe Biden (81) sind Medienberichten zufolge nicht davon überzeugt, dass er bei der Präsidentschaftswahl im November gegen seinen republikanischen Herausforderer Donald Trump (78) gewinnen kann. In den vergangenen Tagen hätten sie versucht, Möglichkeiten zu finden, Biden davon zu überzeugen, sich aus dem Rennen zurückzuziehen, berichtete die „New York Times“ unter Berufung auf namentlich nicht genannte Quellen.

Biden sei weiter felsenfest davon überzeugt, im Rennen bleiben zu wollen. Dafür spreche sich auch sein engster Beraterkreis aus, zu dem seine Familie gehört, so die Zeitung.

„Das Team von Präsident Biden steht voll hinter ihm“

Das Weiße Haus dementierte, dass Bidens Team nicht geschlossen hinter dem Demokraten stehe. „Das ist eindeutig nicht wahr“, zitierte die Zeitung Andrew Bates, einen Sprecher des Weißen Hauses. „Das Team von Präsident Biden steht voll hinter ihm.“

Aber auch der US-Sender NBC berichtete, dass mehrere von Bidens Verbündeten die Gewinnchancen bei der Wahl im November bei null sehen würden. „Er muss aussteigen“, zitierte der Sender einen nicht namentlich genannten Vertreter aus Bidens Wahlkampfteam. „Davon wird er sich nie mehr erholen.“

Biden hält bisher eisern an seiner Kandidatur fest

Seit fast zwei Wochen kämpft Biden nun schon um seine Kandidatur. Bei den parteiinternen Vorwahlen hat er die nötige Zahl an Delegiertenstimmen gesammelt, um beim Parteitag der Demokraten im August zum Kandidaten gekürt zu werden. Deshalb kann nur er selbst entscheiden, sich zurückzuziehen.

Allerdings stellen einige Unterstützer und Parteimitglieder seit der TV-Debatte gegen Trump infrage, ob Biden noch die nötige geistige Fitness für eine zweite Amtszeit besitzt. Die Diskussion überschattet auch den Nato-Gipfel, der gerade in der US-Hauptstadt Washington stattfindet. Tägliche kommen neue Zweifler dazu. Doch der 81-Jährige hält bisher eisern an seiner Kandidatur fest.

Biden spricht im Frühstücksfernsehen über seinen Auftritt im TV-Duell

Joe Biden hat kürzlich im US-Frühstücksfernsehen angerufen. Dabei sagte der US-Präsident im live ausgestrahlten Morgenprogramm des Senders MSNBC über Donald Trump: „Ich habe ihn beim letzten Mal geschlagen. Ich werde ihn dieses Mal schlagen.“

Seinen desaströsen Auftritt im TV-Duell Ende Juni gegen den republikanischen Herausforderer bezeichnete der US-Präsident als „fürchterlichen Abend“, von denen er in seiner Karriere nicht viele gehabt habe.