“Da muss sich keiner falsche Lorbeeren an das Revers heften"
Am Freitag hat der FC Bayern München das Ende der zehnjährigen Zusammenarbeit mit Marco Neppe bekannt gegeben. Neppe war seit Dezember 2021 als Technischer Direktor tätig und galt als enger Vertrauter von Ex-Sportvorstand Hasan Salihamidzic. Mit Neppe verlässt das letzte prominente Bindeglied der Brazzo-Connection den Verein, eine jahrelange Ära geht damit zu Ende.
Neben Salihamidzic hatte Neppe mit seinem Vorgänger Michael Reschke einen weiteren Fürsprecher im Verein. 2014 wurde der 37-Jährige von Reschke beim deutschen Rekordmeister engagiert, war anschließend in verschiedensten Funktionen tätig und kletterte in der Karriereleiter immer weiter nach oben - vom Chefscout bis hin zum Technischen Direktor.
Als rechte Hand von Salihamidzic konnte der FC Bayern unter Neppe zahlreiche Erfolge verbuchen, insbesondere auf dem Transfermarkt. „Unter Marco Neppe wurden herausragende Talente wie Alphonso Davies, Mathys Tel oder Jamal Musiala entdeckt, die in München zu Weltklassespielern gereift sind“, wird beispielsweise der Vorstandsvorsitzende Jan-Christian Dreesen zitiert.
Wie steht es um die Zukunft von Neppe?
Neppe gilt als ausgezeichneter Kenner des Transfermarkts, laut Reschke ist ihm eine „deutliche positive“ Bilanz zuzuordnen. Sein Zögling habe einen wahnsinnigen Wertezuwachs für den Klub erzielt: „Da muss sich niemand falsche Lorbeeren ans Revers heften.“
Zuletzt geriet der gebürtige Offenbacher jedoch zunehmend in die Kritik. Mitunter durch den Transfer von Daley Blind, der bei genauem Hinsehen aus finanzieller Sicht kein Risiko oder Flop war, aber auch keine Erfolgsstory.
Laut Neppe endet nun eine „herausfordernde, spannende und erfolgreiche Zeit - mit dem Triple 2020 als Höhepunkt“. Wie es um die berufliche Zukunft des Transferexperten steht, ist derweil noch ungewiss. Nach SPORT1-Informationen wird Neppe erstmal eine berufliche Pause einlegen.