Nach zu wenig Regen: Wassernotstand auf Mallorca

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Auf der beliebten Baleareninsel Mallorca wird das Wasser knapp. Sogar so knapp, dass die Regierung nun den Verbrauch pro Haushalt rationieren muss und mit Sanktionen droht, wenn man sich nicht daran hält.

Seit zehn Jahren waren die Wasserspeicher auf Mallorca nicht mehr so leer wie aktuell. Ein Bild vom Stausee Gorg Blau zeigt eindrucksvoll, wie schlecht es momentan um den Wasserhaushalt steht. Nicht einmal halb voll ist der riesige See, der normalerweise die Trinkwasserversorgung der Hauptstadt Palma de Mallorca unterstützt.

Grund für den akuten Wassernotstand? Angeblich hat es in den vergangenen Wochen und Monaten nur sehr wenig geregnet. “Die Situation wird immer schlimmer”, sagte die Leiterin des Wasserwirtschaftsamts Joana Maria Garau der Zeitung “Diario de Mallorca”. Doch nicht nur der Regen, auch der Touristenansturm würden für die Knappheit sorgen.

Die Regierung hat nun Konsequenzen aus der gegenwärtigen Lage gezogen und verordnet, dass pro Haushalt nur noch 300 Liter Wasser täglich verbraucht werden dürfen. Es ist zudem verboten, das kostbare Trinkwasser zum Gießen der Pflanzen zu verwenden oder um den heimischen Pool aufzufüllen. “Wer sich wiederholt nicht daran hält, dem drehen wir das Wasser ab”, erklärte Bürgermeister Bartomeu Jover. Touristen werden zudem in Hotels mithilfe von Schildern gebeten, sorgsam mit dem Wasser umzugehen. Auch wenn das Tourismusbehörde laut “Bild” noch keine Bedenken äußerte: “In den Urlaubshochburgen gibt es genug Wasser. Derzeit.”

Es gibt aber auch noch einen dritten Grund, der dem Wassernotstand nicht gerade dienlich ist: Wie unter anderem die “Süddeutsche Zeitung” berichtet, sei der Zustand der Wasserspeicher auf Mallorca alles andere als gut. Die Leitungen, die sich über die gesamte Insel verteilen, sollen so schlecht sein, dass rund ein Viertel des Trinkwassers auf dem Weg zwischen den Speichern und den Häusern schlichtweg im Nirgendwo versickert.

Bild-Copyright: Stephanie Schuster/dpa

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